Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
in Ewans Arbeitszimmer gefolgt, nachdem alle zu Abend gegessen hatten. Bis jetzt war es nicht möglich gewesen, in Ruhe über Sir Archie und Kester zu reden. Und was noch schlimmer war – Keira hatte mehrere Stunden gehabt, sich ein paar Argumente zu ihren Gunsten zu überlegen, aber ihr waren nur sehr wenige eingefallen.
    »Ich weiß, dass sie uns nicht viel helfen werden«, sagte sie. »Aber sie wissen nicht, wohin sie sonst gehen sollen.«
    »Kester kann ins Kloster zurück.« Liam verzog das Gesicht, als Keira langsam den Kopf schüttelte.
    »Er will kein Mönch sein, Liam. Sein Vater und sein Onkel haben ihn dorthin geschickt und kein Hehl daraus gemacht, warum sie das taten. Er hat keinen Ruf vernommen. Du weißt besser als alle anderen in diesem Raum, was das bedeutet. Ich kann ihn nicht zurückschicken, wenn ich weiß, dass er dort festsitzt und Gott weiß wie viele Jahre lang unglücklich sein wird. Es muss doch etwas geben …«
    »Nehmt sie mit«, sagte Sigimor und lächelte ein wenig, als ihn alle überrascht ansahen. »Keira hat recht. Sie wissen nicht, wohin. Der Junge wird als Mönch unglücklich, oder er geht anderswohin und kommt dabei um. Er ist ein guter Junge, und ich kann einen starken, vertrauenswürdigen Mann in ihm sehen. Er muss nur noch ein bisschen wachsen.«
    »Und Sir Archie, der so schlecht sieht, dass er mit einem Baum redet und glaubt, es sei ein Mann?«, fragte Liam.
    »Er ist ein guter Mann, aber er wird bald sterben, wenn er keinen sicheren Ort findet, um dort den Rest seines Lebens zu verbringen. Wir haben Glück: Wenn wir so litten wie er, hätten wir eine Zuflucht und eine Familie, die uns unterstützt. Er hat nichts und niemand. Der junge Kester kann ihm das Augenlicht ersetzen, und Sir Archie bewahrt den Jungen davor, ständig zu stolpern und hinzufallen. Und obgleich sich Sir Archie mit seinem Schwert nicht mehr seinen Lebensunterhalt verdienen kann, hat er das doch viele Jahre lang getan. Er ist geschickt und erfahren. Du wirst so einen Mann brauchen, um neue Männer zur Bewachung deiner Mauern zu drillen.« Sigimor zwinkerte. »Solange sich niemand in der Reichweite seines Schwerts aufhält, kann der Mann den Leuten immer noch zeigen, wie man es führt, um so lange als Söldner am Leben zu bleiben.«
    Keira verdrängte ihre Trauer über die vielen guten Männer, die durch Raufs Schwert gestorben waren, was es notwendig machte, Ardgleanns Burghut zu vervollständigen, und sagte: »Aber vielleicht sollten die zwei hierbleiben, bis wir Ardgleann zurückerobert haben«, meinte sie.
    »Nay, nehmt sie mit«, sagte Sigimor.
    Liam sah seinen Cousin finster an. »Kämpfen können sie nicht. Warum sollten wir sie mitnehmen?«
    »Ich weiß es auch nicht, aber wenn sie nichts anderes tun können, können sie sich ja zumindest um die Pferde kümmern und Keira bewachen.« Sigimor runzelte die Stirn. »Warum siehst du jetzt aus, als hätte ich dir eine Ohrfeige verpasst?«, fragte er Liam.
    »Mir ist nur gerade eingefallen, wie gut Kester die Pferde versorgte, als wir in der Kate des Klosters lebten«, erwiderte Liam. »Im Stall ist er kein einziges Mal gestolpert und hatte auch keinen noch so kleinen Unfall. Nicht einmal Gilmour, ein recht störrisches Tier, hat Kester Schwierigkeiten gemacht.«
    Sigimor nickte. »Er kann gut mit Pferden umgehen. Das könnte die Lösung sein.«
    »Das ist ein ziemlicher Abstieg für einen Jungen von Stand und einen Ritter, Söldner hin oder her.«
    »Nicht so tief wie der erste Schritt ins Grab.«
    »Da hast du recht. Na gut.« Liam lächelte schief, als Keira ihm eilig einen Kuss auf die Wange drückte, und runzelte die Stirn, als sie auch Ewan und Sigimor einen Kuss gab. Dann schüttelte er den Kopf, als sie davonstürmte, um Kester und Sir Archie die Neuigkeiten zu berichten. »Und jetzt, Cousin«, meinte er und richtete sein Augenmerk wieder auf Sigimor, »kannst du mir den eigentlichen Grund nennen, warum du die zwei mitnehmen willst.«
    »Was macht Rauf Moubray mit einem starken, gesunden Mann, den er für eine Bedrohung hält?«, fragte Sigimor.
    »Er bringt ihn um.«
    »Ganz richtig. Aber kein Mann würde den jungen Kester oder Sir Archie für eine Bedrohung halten, stimmt’s?«
    »Nay, das nicht«, erwiderte Liam bedächtig. »Hast du einen Plan?«
    »Ich sehe da mehrere Möglichkeiten, und wenn sich eine davon auftut, hätte ich gern das passende Mittel parat.«

13
    Der Duft von gebratenem Fleisch hing über Scarglas. An diesem Abend sollte

Weitere Kostenlose Bücher