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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Kleidungsstück den landläufigen Vorstellungen von einem Nachthemd nicht entsprach. Ihre Nachthemden hielten sie züchtig bedeckt und warm, doch der Hauch von blauem Rauch, den sie heute trug, tat weder das eine noch das andere. Sie schenkte sich noch Wein nach, um den Anflug von Scham hinunterzuschlucken.
    Als die Tür endlich aufging und Liam eintrat, hätte sie den Becher beinahe in einem Zug geleert, um ihre plötzliche Unruhe zu ertränken.
    Doch der Ausdruck in Liams Gesicht vertrieb dieses Unbehagen besser, als es jeder Wein getan hätte. Erst hatte Liam nur gelächelt, doch dann sperrte er überrascht den Mund auf, und auch seine Augen wurden riesengroß, während er hastig die Tür zuzog und verriegelte. Selbst von dort aus, wo sie stand, konnte sie sehen, wie seine Augen blau zu leuchten begannen – das Zeichen seines wachsenden Verlangens. Er leckte sich die Lippen. Fiona hatte recht gehabt – Männer sahen es gern, wenn eine Frau so gut wie nackt war, aber eben nicht ganz nackt. Und wenn sie damit recht gehabt hatte, dann wohl auch in allem anderen, was sie ihr geraten hatte, dachte Keira und lächelte leise. Als er auf sie zutrat, überlegte sie kurz, ob sie ihn jetzt oder später bitten sollte, nackt für sie zu tanzen. Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Das lüsterne Mädchen aus ihren Träumen sprengte seine Fesseln.
    Endlich fasste sich Liam und näherte sich Keira stumm. Fast fürchtete er, ein Wort von ihm würde den Zauber brechen, den sie offenbar wirkte. Er legte die Hände auf ihre Schultern, ließ sie langsam ihre Arme hinabgleiten und nahm ihr dann den Becher aus der Hand, um ihn auf das Tischchen neben ihr zu stellen. Er fasste sie an den Händen und bestaunte sie noch einmal von oben bis unten. Das Leinenhemd, das sie trug, enthüllte genug, um ihn zu foltern, und verhüllte gerade so viel, dass er mehr sehen wollte.
    »Woher hast du denn dieses Hemd?«, fragte er.
    »Fiona hat es mir für heute Nacht geliehen.«
    »Jetzt weiß ich, warum man den grämlichen Ewan ab und zu lächeln sieht. Vielleicht fragst du sie einmal, woher sie dieses feine Leinen hat.«
    Keira fand, dass sie lange genug in seinen Schmeicheleien und Blicken geschwelgt hatte; beinahe hätte es sie eitel gemacht. Sie entwand sich seinen Händen und begann, sein Wams aufzuknöpfen. »Vielleicht, aber es ist nicht sehr warm.«
    »Wir können ja das Feuer noch ein wenig schüren.«
    Keira entnahm seinem leisen Lächeln, dass er nicht nur das Feuer im Kamin gemeint hatte. Als sie ihn langsam auszog, wurde das neugierige Glitzern in seinen Augen immer herausfordernder, und sie scheute sich nicht, diese unausgesprochene Herausforderung anzunehmen. Eingedenk Fionas Rat, wie wichtig die Vorfreude war, nahm sie sich die Zeit, jedes Kleidungsstück sorgfältig auf einen Stuhl zu legen. Es erregte sie, dass er nur dastand und sich auf ihr Spiel einließ.
    »Sag mir, Frau, bist du hellwach?«, fragte er, als er schließlich nackt vor ihr stand.
    »Oh ja, hellwach.« Sie musterte ihn ebenso gründlich und wohlgefällig, wie er sie gemustert hatte.
    »Und wie viel Wein hast du getrunken?«
    »Nur einen Becher, und dann noch ein Schlückchen.« Sie legte die Hand auf seine Brust und streichelte zärtlich über jede Erhebung und jede Vertiefung, wobei sie spürte, dass sein Herz so schnell schlug wie das ihre. »Hast du befürchtet, es ist der Wein, dass ich mich so verhalte?« Sie streichelte seinen flachen, harten Bauch. »Nay, es liegt nicht am Wein«, flüsterte sie.
    »Dann steht jetzt wohl das wollüstige Mädchen vor mir, das durch deine Träume hüpft.«
    »Vielleicht. Wirst du jetzt für mich tanzen?«
    »Vielleicht, aber erst später.«
    Es wunderte ihn nicht, dass sich seine Stimme fast überschlagen hätte, denn Keira hatte ihre langen, eleganten Finger um sein geschwollenes, aufgerichtetes Glied gelegt. So hatte sie ihn bislang noch nie berührt, und obgleich er es sich sehnlichst gewünscht hatte, hatte er sich gezwungen, geduldig zu sein. Doch so, wie sie ihn jetzt streichelte und gleichzeitig seine Brust mit warmen Küssen bedeckte, würde ihn die Geduld diesmal sehr hart ankommen.
    Er zitterte vor Erwartung, als sie sich vor ihn kniete und anfing, seine Beine zu streicheln und zu küssen. Würde seine Ehefrau, die jungfräuliche Witwe, die sich entschuldigt hatte, weil sie seinen Bauch geküsst hatte, nun wirklich das tun, was er sich so sehr von ihr wünschte? Liam hatte dieses Vergnügen nur einmal genossen, aber

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