Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
nur mit dem Rechtsweg Ernst machen, würde das für uns alle Handschellen und Gericht bedeuten, plus ruinierte Karrieren. Geheimhaltung ist also von größter Wichtigkeit.«
    »Selbstverständlich.«
    »Das heißt auch, dass Sie sich eine Geschichte ausdenken, warum Sie an diesem Tag unterwegs sind.«
    »Kein Problem.«
    »Und noch eine letzte Bitte: Macht beide in den nächsten dreizehn Tagen unter keinen Umständen etwas, was Agrenomics wieder auf uns aufmerksam machen könnte. Wahrscheinlich glauben sie, dass sie Glück gehabt haben, nachdem sie in die Rodez-Affäre nicht verwickelt worden sind, und wir wollen, dass sie nicht vorgewarnt sind, jedenfalls bis wir in dieses Labor hineinkommen.«
    »Wie viel Zeit werde ich drinnen haben? Es kann dauern, bis ich all die Aufzeichnungen, die ich gesehen habe, durchgegangen bin.«
    »Maximal sechs Stunden. Sie gehen ungefähr um fünf Uhr nachmittags hinein, müssen gegen elf Uhr wieder raus. Das ist innerhalb einer Schicht. Natürlich ist es gut möglich, dass Sie bei weitem nicht so lange brauchen.«
    Steele hatte keine weiteren Fragen und lehnte sich in seinen Sessel zurück. Die Aussicht, diese Dokumente genau ansehen zu können, erregte ihn. Tatsächlich hatte ihn die ganze Mission mit neuer Energie erfüllt, so wie früher, sobald er durch die Tür der Notaufnahme kam. Dieser Moment, in die Pflicht genommen zu werden, verwandelte ihn jedes Mal, stärkte sein Gefühl, nützlich zu sein, und machte ihn zu einem ebenbürtigen Gegner in den Kämpfen auf Leben und Tod, die er in den vor ihm liegenden Stunden würde ausfechten müssen. Die Arbeit war für ihn dann wie eine Gnade, da er, Gott vergib ihm, nur an einem Ort menschlichen Leidens mit völliger Sicherheit seinen eigenen Wert erkennen konnte.
    Aber dieses berauschende Zaubermittel hatte er seit sechs Monaten nicht mehr genossen. Nachdem sein Gefühl, nützlich zu sein, schwer erschüttert worden war, kam ihm das Rendezvous am vierten Juli gerade recht.
    Patton, offensichtlich entzückt über Steeles Reaktion, strahlte. Dann fiel der Blick des Umweltschützers auf Kathleen. »Stell dir nur vor, am vierten Juli wissen wir vielleicht alle, was diese Hundesöhne vorhaben. Kann dich das nicht in Versuchung führen?«
    Sie seufzte so verärgert, dass Steele zusammenzuckte, obwohl er gar nicht gemeint war. Wow, dachte er, vielleicht hält sie mich für ein Ekel, aber Patton ist bei ihr noch schlechter angeschrieben. Ich möchte wirklich wissen, was er verbrochen hat.
    »Ich werde Dr. Steele begleiten«, erwiderte sie. »Wenn er etwas findet, wird er mich brauchen, um die Unterlagen auszusortieren, die mit Genetik zu tun haben. Aber Steven, wenn du das nächste Mal einen Plan machst, in dem ich eine Rolle spiele, dann nimmst du zuerst mit mir Kontakt auf, bevor du loslegst, verstanden?«
    »Hey, Entschuldigung. Es ist nur, dass du so sehr mit den Cops und den Rodez-Untersuchungen beschäftigt warst und trotzdem mit Agrenomics nicht weitergekommen bist, dass ich dachte, du wärst begeistert, wenn ich dir an dieser Front ein bisschen weiterhelfe. Wenn du willst, können wir die ganze Sache auch abblasen.«
    Steele flog in seinem Sessel nach vorne und wollte protestieren, als Kathleen sagte: »Nein. Wenn ich auch kein gutes Gefühl dabei habe, wir machen weiter. Wie man es auch dreht und wendet, wenn dein Wachmann nicht mit gezinkten Karten spielt, ist es vielleicht der schnellste Weg, die Sache erfolgreich zu Ende zu bringen, und das reizt mich.
    Aber ich habe auch ein paar Bedingungen. Ich möchte, dass du keinen Moment zögerst und die Polizei rufst, wenn wir um Hilfe schreien oder wenn wir auch nur eine Minute nach Ablauf der sechs Stunden noch nicht wieder draußen sind, hast du verstanden, Steven? Es ist besser, wir sind alle in Handschellen, du eingeschlossen, als dass Richard und ich tot sind.«
    Die Eule sah jetzt sehr ernst aus. »Natürlich, Kathleen. Du weißt, dass mir eure Sicherheit über alles geht.«
    Es gefiel Steele, dass sie ihn jetzt wieder Richard nannte.
    Sie musterte Patton ein paar Sekunden lang, als ob sie nach Rissen in seiner Fassade suchte. »Also gut«, sagte sie und schien zufrieden zu sein. »Wenn wir jetzt fertig sind, muss ich in mein Labor zurück. Wir müssen die Details ein andermal ausarbeiten.«
    Patton begann wieder herumzutigern. »Ist sie nicht zum Verlieben, Steele? Durch und durch professionell, und dabei so schön. Und ich wusste, dass ich auf sie zählen kann. Das ist immer ein

Weitere Kostenlose Bücher