Der Unsichtbare Feind
Vektor zu entdecken, was angesichts ihrer Unerfahrenheit nicht sicher ist, ist die Entdeckung so unglaublich, dass sie die Resultate mit Sicherheit anzweifeln und nicht wagen werden, die Ergebnisse zu veröffentlichen, bevor sie sie im Labor hier in New York bestätigt haben. Das würde uns noch ein paar Wochen verschaffen. Dann können wir sie stoppen, kurz bevor sie alles mit Biofeed in Verbindung bringt –«
»Zu viele Wenn und Aber«, fiel ihm Morgan ins Wort und ließ in seiner Stimme seinen lang gehegten Groll mitschwingen, dass er herumkommandiert wurde und kriechen musste. »Er wird nicht warten.«
»Aber er muss! Bis dahin wird es kaum noch eine Rolle spielen, ob die Cops ihren Tod als guten, altmodischen, zufälligen Gewaltakt im New Yorker Stil verbuchen oder nicht. Denn wie auch immer sie sich entscheiden, sie werden noch ein paar Wochen mehr brauchen, um dahinter zu kommen, und dann wird es zu spät sein, uns aufzuhalten.«
»Das ist ein unglaublich gewagtes Spiel.«
»Bringen Sie sie jetzt um, so geben Sie den Bullen volle sieben Wochen, Sie zu finden. Ist Ihnen das lieber?«
Morgans Magen zog sich zusammen. »Natürlich nicht!«, wollte er sagen, aber der Geschmack von Galle reizte seinen Rachen, und er musste mehrfach schlucken, bevor er sie herunterwürgen konnte.
»Dann sind wir uns also einig«, fuhr der Mann fort und nutzte Morgans Schwierigkeit zu sprechen. »Nur dass Sie ihn um Gottes willen überzeugen, dass er es diesmal uns überlässt, sich um sie zu kümmern. So wie seine exotischen, importierten Helfer die Sache anpacken, werden sie es wahrscheinlich wieder vermasseln.«
»Was ist, wenn sie alles früher herauskriegt, als Sie denken, und an die Öffentlichkeit geht«, forderte Morgan ihn heraus, sobald er seine Stimme wiederhatte, »bevor wir sie zum Schweigen bringen können?«
Der Mann funkelte ihn an. »Machen Sie sich keine Sorgen. Meine Stellung verschafft mir ausreichend Zugang zu ihr, dass ich ihre Fortschritte unter Kontrolle halten kann.«
»Wir wissen beide, dass Sie das nicht garantieren können«, entgegnete Morgan mit wachsendem Widerstand.
»Das Thema ist beendet, Bob! Verstanden?« Sein Gebrüll schreckte ein Dutzend Möwen auf, die sich um die beiden versammelt und auf Futter gehofft hatten. Mit aufgeregtem Flügelschlag und unter Protestgeschrei erhoben sie sich in die Lüfte. »Oder soll ich direkt mit unserem ›Kunden‹ verhandeln und ihn darüber informieren, dass Sie nicht mehr die Begeisterung zeigen, die Sie am Anfang für unser Projekt hatten?«
Morgan verstummte sofort und fühlte mehr als je zuvor seinen Kopf in der Schlinge. Seine Haut klebte noch mehr am Hemd, und ein Hauch seines eigenen Schweißes stieg ihm aus dem Mantelkragen in die Nase – säuerlich und abgestanden.
»Gut. Dann betrachten wir die Sache also als erledigt«, erklärte der Mann, und seine Stimme klang übergangslos so unbekümmert, als ob er gerade in einer geschäftlichen Routinesitzung einen unbedeutenden Antrag durchgebracht hätte. »Wie geht es unserem Mais im Süden?«, fragte er mit strahlendem Lächeln.
Morgan konnte nicht so schnell umschalten. Er brütete immer noch über ihrem Wortwechsel und antwortete mürrisch: »Nach meinen Quellen wird er wie geplant nächste Woche geerntet, vermarktet und neu ausgesät.«
»Und Sie haben unserem Kunden klar gemacht, dass es als Waffe ein Schläfer sein wird, nichts, was wir für einen Erstschlag benutzen? Ich will nicht, dass er uns anschließend mit Beschwerden verfolgt, weil er keine Resultate sieht und ungeduldig wird.«
»Er ist entsprechend informiert worden.«
»Gut!«
Noch ein Punkt auf der Tagesordnung, den er sich gebieterisch vom Hals geschafft hat, dachte Morgan, während sich zwischen ihnen wiederum eisiges Schweigen verbreitete.
»Es gibt da noch jemanden«, verkündete der Mann plötzlich ein paar Sekunden später, »um den Sie sich unverzüglich kümmern sollten, bevor er zum Problem wird.«
Die Feststellung traf Morgan völlig unvorbereitet. »Wen?«
»Diesen Arzt, Richard Steele – denjenigen, der so wortgewandt auf der Konferenz gesprochen hat und im Fernsehen aufgetaucht ist und der sich dann so zum Trottel gemacht hat.«
»Der? Den habe ich schon überprüft. Der ist harmlos. Meine Sicherheitsleute haben mir berichtet, dass er seine Nachmittage mit den anderen alten Männern im Park verbringt.«
»Unterschätzen Sie ihn nicht. Als Arzt könnte er mit seinen medizinischen Kenntnissen viel von
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