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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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Lebensdauer außerhalb eines Wirtes erwartet, aber das
übertrifft sogar meine Vorstellungen. Ziel war es, das Virus gegen Austrocknung
weitestgehend unempfindlich zu machen.“
    „Erzählen Sie einfach
weiter“, ermahnte ihn Tanja.
    „Es hat einen Durchmesser
von 20 Nanometer. Die geringe Größe sollte es dem Virus leichter machen, in
einen Wirt einzudringen. Weiters benutzt das Virus ein anderes Enzym, als die übrigen
Influenza Viren, um an die Zelle anzudocken.“
    „Dasselbe gilt für das
Ablösen, das weiß ich bereits“, sagte Tanja geringschätzig.
    „Sie irren sich, Doktor
Pavlova, es besitzt gar kein Enzym um sich von der Zelle abzulösen“, sagte er
und stieß ein verhaltenes Lächeln aus.
    „Das würde doch bedeuten,
dass es sich nicht vermehren kann“, schlussfolgerte Tanja, „das wäre nicht
logisch.“
    „Ist es auch nicht“, führte
Schönborn aus, „das Virus hat es nicht notwendig, sich nach seiner Produktion
im Zellkern von der Zelle abzulösen“, Schönborn hörte gar nicht mehr auf zu
grinsen, so begeistert war er von seinen eigenen Ausführungen, „Nachdem das
Virus das Erbmaterial der Zelle mit seinem eigenen überschrieben hat, dreht es
der Zelle den Stoffwechsel ab. Das hat zur Folge, dass alle vorhandene Energie
der Zelle ausnahmslos der Produktion von Viren zur Verfügung steht. Dadurch
kann sich das Virus extrem schnell reproduzieren.“
    „Und irgendwann wählt die
Zelle den programmierten Zelltod und die Viren sind frei“, sagte Tanja mehr zu
sich selbst, als zu Schönborn.
    „Auch da muss ich Sie
enttäuschen. Ich habe lange gebraucht, um auch dieses Problem in den Griff zu
bekommen. Das Virus überschreibt auch den programmierten Zelltod. Dies verschafft
ihm die Möglichkeit, so lange Viren zu produzieren, bis die Zelle schwach wird
und schließlich platzt.“
    „Wenn es kein Enzym zum
Ablösen gibt, dann wirkt Tamiflu tatsächlich nicht“, Tanjas Blick versteinerte.
Sie saß mit Frankenstein alleine in einem Auto und seine Monster hatten bereits
die ganze Stadt erobert. Aber anders als in Mary Shelleys Roman, waren sie
unsichtbar und zahlenmäßig der Wiener Bevölkerung weit überlegen. Sie spürte
einen Schauer über ihren Rücken kriechen. Es waren nur noch wenige Minuten,
dann würden sie bei Manuel angekommen sein. Sie konnte es kaum erwarten. Tanja
schob die Gedanken beiseite. Sie musste sich jetzt auf das Virus konzentrieren.
Ihr Erfolg war die einzige Chance, die Gabriel hatte. Das machte es ihr nicht
gerade leichter.
    „Wissen Sie, wie lange es
dauert, bis das Virus ansteckend wird?“, wollte Tanja wissen.
    Schönborn schürzte
nachdenklich die Lippen: „Das ist schwierig zu sagen, ich hatte nicht mehr die
Möglichkeit, es an Tieren zu testen.“
    Tanja musste all ihre Kraft
zusammennehmen, um den Fettwanst nicht gleich hier im Auto zu erwürgen. Mit
tiefen Atemzügen versuchte sie sich zu beruhigen, wie es ihr der Yogalehrer
gezeigt hatte.
    „Intention war es, das Virus
im Anfangsstadion der Infektion vor allem in den Epithelzellen der
Mundschleimhaut anzusiedeln, also gehe ich davon aus, dass es vor dem Auftreten
der ersten Symptome anstecken sein müsste.“
    „Oh, mein Gott!“, Tanja ließ
sich in den Sitz sinken, „Sie haben ein verdammtes Killervirus erschaffen, Sie
Schwein.“
    Schönborn rieb sich nervös
die Augen unter seiner Brille, sagte aber nichts weiter.

 
    „Nein, ich bin nicht krank“,
sagte Stark dem Soldaten, während er sich vorbeugte, an Haslauers Arm griff und
ihn samt Pistole nach unten drückte.
    „Warum trage Sie dann eine
Maske?“, wollte der von Akne geplagte Soldat wissen.
    „Machen Sie Scherze?“, fragte
Stark argwöhnisch und versuchte dabei den ständigen Hustenreiz zu unterdrücken,
„Tausende Infizierte, mehrere Hundert Tote. Ich habe die Dokumentationen
gesehen, die gerade im Fernsehen laufen und glauben Sie mir, ich habe nach
Influenzaviren gegoogelt, ich kenne mich aus. Ich weiß, dass diese Viren über
Tröpfcheninfektion übertragen werden. Über Mund und Nase gelangen Sie in einen
hinein und sind sie einmal drin, ist das das Todesurteil! Solange ich meine
Maske trage, kann mir auch nichts passieren. So einfach ist das.“
    Stark plapperte den Soldaten
voll. Je mehr er redete, desto weniger sagte er.
    „Jetzt halten Sie doch mal
die Klappe!“, erhob der Soldat seine Stimme über die von Stark.
    „Aber es ist so“, säuselte
Stark, „meine Maske bleibt, wo sie ist!“
    „Verrückter

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