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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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Spinner“,
murmelte der Soldat, dann adressierte er Stark erneut, „Ist ja gut, behalten
Sie Ihre Maske auf.“
    Stark deutete Haslauer die
Waffen wieder wegzustecken. Als sich der Soldat einen Schritt vom Auto
entfernte, entspannte sich auch Haslauer und ließ die Waffe wieder unter dem
Sitz verschwinden.
    Haslauer war bereits im
Begriff den Motor wieder zu starten, als der Soldat noch einmal an die Scheibe
trat: „Eines müssen Sie mir noch beantworten“, sagte er und wandte sich diesmal
an Haslauer, den die Schweißperlen auf der Stirn standen, „Sie wissen doch,
dass Ausgangssperre herrscht.“
    Haslauer nickte.
    „Hören Sie, ich habe
Anweisung jeden festzunehmen, der sich nicht daran hält!“
    Der Soldat griff an sein
Gewehr, Haslauer unter seinen Autositz.
    Einer der beiden anderen
Soldaten, der das Geschehen genau beobachtet hatte, setzte sich in Bewegung.
    Stark lehnte sich über
Haslauer und zog eine Scheckkarte aus der Tasche: „Ich fürchte das ist ein
Missverständnis. Wir arbeiten für HumanPharm.“
    „Wirklich?“
    „Ja, hier ist mein Ausweis.“
    Stark hielt ihn den Ausweis
von Ümit Keles, den er bei HumanPharm hatte mitgehen lassen, vor die Nase, sein
Daumen verdeckte abermals das Bild des dunkelhäutigen Türken.
    Der Soldat deutete Stark ihm
den Ausweis auszuhändigen.
    Stark schluckte.
    „Hey, Gefreiter Pötscher“,
rief einer der Soldaten am Militärfahrzeug den jungen Wehrdiener zu. Pötscher
wandte sich dem Soldaten zu. Stark identifizierte den Mann, der auf halben Weg
zum Volvo stehen geblieben war, als Stabswachtmeister. Gemäß den Rängen der beiden
anderen Soldaten, ein groß gewachsener Korporal und den Gefreiten Pötscher, wusste
Stark, dass es sich beim Stabswachtmeister um den Gruppenkommandanten handelte.
    Das Funkgerät knackte und
eine verzerrte Stimme drang durch den Lautsprecher. Der Stabswachtmeister hörte
geduldig zu, sprach selbst ein paar Worte und steckte anschließend das
quaderförmige Gerät wieder weg.
    „Was ist jetzt Gefreiter!“,
stieß er verärgert hervor, „Lass den alten Knacker im Auto, wir werden bei
einer Plünderung im Zweiundzwanzigsten erwartet.“
    Das Leder seiner schwarz
glänzenden Stiefel knautschte bei jedem Schritt, als der junge Soldat, ohne
Haslauer eines weiteren Blickes zu würdigen, zum Militärfahrzeug rannte. Haslauer
wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er mit Argusaugen dabei zusah,
wie der Soldat in das bereits fahrende Auto sprang und die Tür hinter sich
zudrückte.
    „Also los, nichts wie
weiter, bevor wir noch mehr Aufmerksamkeit erregen“, ordnete Stark an.
    „Sie haben recht Inspektor.“
    Haslauer drehte den
Schlüssel im Schloss. In kräftigen Tönen erwachte der Motor zum Leben.

 
    Als Schönborn den Wagen vor
Manuels Haus abstellte, hingen erste dunkle Wolken über der Sommersonne. Tanja
hatte ganz vergessen, wie diese Vorboten eines Unwetters aussahen, so lange
hatte die Hitzewelle bereits angedauert. Sie stieg aus dem Auto und füllte ihre
Lungen mit feuchtwarmer Luft. Zielsicher öffnete sie die Gartentür und hastete
über den aus Waschbetonplatten bestehenden Weg, an deren Stößen dicke Büschel Unkraut
wucherte. Auf ihrem Gesicht spürte sie erste Regentropfen. Das Windspiel, das
zuletzt so karg und leblos gewirkt hatte, spielte nun seine Musik im
aufkommenden Wind. Schönborn folgte ihr auf Schritt und Tritt.
    An der Haustür angelangt hielt
sie ungeduldig vor der Tür und drückte die Klingel durch. Es kam Tanja wie eine
Ewigkeit vor, als sie dastand und darauf wartete, dass Manuel endlich die Tür
öffnen würde. Erneut drückt sie die Klingel durch, erneut vernahm sie ein
gedämpftes Surren aus dem Hausinneren.
    „Verdammt, öffne endlich die
Tür!“, hörte sie sich selbst fluchen.
    Stark hatte mehr auf sie
abgefärbt, als sie gedacht hatte, grinste sie in sich hinein.
    Ungeduldig ballte sie ihre
rechte Hand zu einer Faust und klopfte mit den Knöcheln gegen die Tür. Wie von
Geisterhand glitt die Tür knarrend einen Spalt auf. Ein verunsicherter Blick zurück
verriet ihr, dass Schönborn gerade dasselbe Unbehagen fühlte.
    „Soll ich vorgehen?“,
flüsterte er Tanja ins Ohr.
    „Halten Sie die Klappe“,
zischte Tanja mit einer wegwerfenden Bewegung.
    Sorgfältig spähte sie durch
den engen Schlitz. Direkt hinter der Tür befand sich das Wohnzimmer. Der
Abschnitt, den Tanja einsehen konnte, verriet ihr nichts Außergewöhnliches.
Viele Stunden hatte sie auf dem weißen

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