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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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und Stark kannte das
Geräusch nur allzu gut. Adrenalin flutete seinen Körper, als er das hohle
Geräusch von Holzsohlen vernahm.
    „Der
Heroinkiller“, wirbelte es durch seinen Kopf.
    Stark
nahm eine weitere Stufe. Unter seinen Sohlen zerbarst ein Stück Mauerputz zu
Kalksand. Die Schritte unterhalb verstummten augenblicklich, auch Stark
verharrte in der Bewegung. Er zählte noch fünf Stufen, ehe sich der
anschließende Raum, der außerhalb seines Sichtfeldes lag, erstreckte. Seinen
Instinkten folgend, nahm er zuerst zwei und dann die restlichen drei Treppen
auf einmal.
    Mit einem
Satz um die Ecke ließ er sich auf die Knie nieder und richtete seine Pistole
samt Lampe, dessen Schalter er in der Bewegung betätigte in den Raum.
    „Halt!
Polizei“, schrie er mit fester Stimme, während er mit dem Strahl seiner Lampe eine
dunkle Gestalt erfasste, die gerade durch das kleine Kellerfenster hechtete.
Stark kannte die athletische Figur des Mannes, den schwarzen langen Mantel und dessen
Hut nur allzu gut. Es war derselbe Mann, der ihm im Archiv der Schule
aufgelauert hatte.
    Ohne zu
zögern, betätigte Stark den Abzug seiner Waffe, aus dessen Mündung Feuer
züngelte, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall, der an den feuchten Wänden
des Kellers widerhallte. Das Projektil schlug in der Wand knapp neben dem
Fenster ein. Mauerwerk spritzte in einer Fontäne durch den Raum und ergossen
sich wie tausend Nadeln über Starks Körper. Er sprintete durch den Raum zum
Fenster, nur um die vom Mondschein beleuchtete Figur in der Schwärze der Nacht
verschwinden zu sehen.
    „Verdammt!“,
schäumte er und schlug mit geballten Fäusten gegen die Fensterbank.
    Zum Zischen
in seinen Ohren und den tiefen Atemgeräuschen mischte sich leises Schluchzen.
Stark schoss herum. Er hatte Mühe neben dem vehementen Schlagen seines Herzens den
Ursprung des Geräusches zu lokalisieren. Wieder ertönte erbärmliches
Schluchzen.
    Vorsichtig
näherte er sich der Quelle: „Hallo? Doktor Pavlova?“, flüsterte er, während er
mit dem Strahl Lampe den Raum abtastete.
    „Ich bin
es, Inspektor Stark.“
    Das
Schluchzen wurde lauter, ungehemmter.
    „Der Mann
ist weg, er wird Ihnen nichts mehr tun“, versicherte er ihr.
    Als er
das Kellerabteil identifiziert hatte, in dem sich Tanja versteckt hielt, schlug
er mit dem Griff seiner Dienstwaffe gegen das Schloss, das klirrend zu Boden
fiel.
    Kauernd
in einer Ecke fand er Tanja mit schweißnassen Händen. Tränen kullerten über
ihre zartrosa Wangen. Sie war noch immer nicht imstande zu sprechen. Stark schlüpfte
aus seinem Sakko und legte es ihr sanft über die Schultern. Danach setzte er
sich dicht neben Tanja und legte behutsam einen Arm um sie.
    Ihr
Körper bebte unter der Last der Ereignisse.
    „Es wird
alles wieder gut“, flüsterte er ihr ins Ohr, „Sie haben das gut gemacht, Sie
haben wirklich alles richtig gemacht.“
    Tanja
ließ schließlich ihren Kopf erschöpft in seine Arme sinken. Ihr ausdrucksloser
Blick war starr nach vorne gerichtet.
    „Ich
denke es wird das Beste sein, wenn Sie heute Nacht bei mir bleiben. Morgen
werde ich dafür sorgen, dass Sie Polizeischutz bekommen.“
    Tanja nickte
schwach, sagte aber nichts weiter.

Kapitel 13
    Stark
öffnete die Wohnungstür und bedeutete Tanja einzutreten. Erst als Stark die Tür
wieder verschlossen hatte, konnte sich Tanja ein wenig beruhigen.
    „Danke“,
flüsterte Tanja und ging mit kleinen Schritten über den Marmorboden.
    Stark
führte sie den über den Gang in den nächsten Raum. Er war L-förmig angelegt und
beherbergte Wohnzimmer, Essbereich und eine moderne Küche in der Ecke. Gut
gepflegte Eichendielen säumten den Boden. Vor einem dreiflügeligen Bogenfenster
war eine cremefarbene Sitzlandschaft arrangiert, davor stand ein kleiner Tisch
mit Glasplatte, auf dem eine Fernbedienung und die Fernsehzeitschrift der
letzten Woche abgelegt waren. Vis à vis hing ein schwarzer sechsundvierzig Zoll
Plasmafernseher an der Wand, in die ringsum Stuck eingearbeitet war.
    „Möchten
Sie etwas trinken?“, fragte Stark und tätschelte sie sanft an der Schulter,
„Kaffee, Tee, Wasser, Schnaps?“
    „Tee wäre
schön“, sagte Tanja abwesend, „Früchtetee würde mit jetzt gut tun.“
    „Kommt
sofort.“
    Erschöpft
ließ sich Tanja in das Sofa sinken, schloss die Augen und genoss für einen
Moment die kühle Luft, die aus der Klimaanlage strömte.
    „Geht es
Ihnen gut?“, wollte Stark wissen.
    „Ja
danke, es geht schon wieder“,

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