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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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„Anfrageghost:
0“ stand. Darunter las Stark „Virusghost: 0“.
    Kaum hatte Stark zu Ende
gelesen, kletterte der Anfrageghost auf die Drei.
    „Was ist das?“, wollte Stark
wissen.
    „Das ist eine Übersicht der
Mitglieder, die sich an der Attacke beteiligen. Wenn wir einen Server
lahmlegen, dann haben wir zwei Möglichkeiten. Die eine ist, den Server mit
Zehntausenden Anfragen zum Absturz zu bringen. Die zweite ist, den Server mit
Viren zu bombardieren, bis wir eine Sicherheitslücke finden, oder die Firewall
abstürzt.“
    Stark und Tanja sahen
einander verdutzt an.
    „Was hast du Hallunke
eigentlich vor?“, lächelte Stark wissend.
    „Ganz einfach“, führte
Manuel aus, „wir werden in das HumanPharm Netzwerk einbrechen und uns dort
umsehen.“
    „Ist das nicht gefährlich
für euch?“, fragte Tanja.
    „Siehst du die kleinen Geräte
unter dem Schreibtisch? Die, auf denen jeweils fünf LEDs leuchten?“
    Tanja nickte. Es waren die
Geräte, die sie vorhin als Modem eingeschätzt hatte.
    „Diese Geräte“, lächelte
Manuel verschmitzt, „codieren meine IP-Adresse. Sie ändern sie alle drei
Sekunden. Des weiteren wird mein Standort gar nicht erst verschlüsselt, er wird
minütlich verändert. So bin ich für meine Verfolger im einen Moment in New
York, im nächsten Moment vielleicht in Tibet.“
    Manuel lächelte trocken,
während sein Blick am Monitor haftete: „Mit diesem Baby bin ich im Netz so
geschützt, wie Zorro unter seiner Maske.“
    Stark sah dem Hacker, der
sich in der Mitte seiner Zwanziger befand, stirnrunzelnd über die Schulter. Die
Anzahl der Anfrageghosts war mittlerweile auf einhundertdreizehn geklettert,
die Virusghosts hingegen verzeichneten zweihundertundneun Zusagen.
    „Wurde der Angriff bereits
gestartete?“, fragte Tanja in leisem Tonfall, „wer gibt den Startschuss?“
    „Nein“, antwortete Manuel
rasch, „erst bei jeweils fünfhundert Angreifern. Dann erfolgt der Start
automatisch.“
    In der linken oberen Ecke
des Anonymous Programmes begann ein Symbol in Briefform hektisch zu blinken.
Manuel fuhr mit der Maus darüber und klickte darauf. Ein weiteres kleines Fenster
baute sich am Bildschirm auf. Auf der blau unterlegten Titelleiste stand in
fetter, weißer Schrift: „message from cyberchild08“. Darunter befand sich die
weiß unterlegte Nachricht: „Der Inhalt des Codes ist 1024, nicht mehr.
Hoffentlich kannst du etwas damit anfangen. Lg Cyberchild08.“
    Tanja sah, wie die Ader an Starks
Schläfe zu pulsieren begann. Das tat sie immer, wenn er angestrengt nachdachte.
Sie stieß ein verhaltenes Lächeln aus.
    „Was ist los?“, wollte Stark
wissen, dem ihr Lächeln nicht entgangen war.
    „Gar nichts“, lächelte Tanja
noch immer, „ich denke wir sollten uns auf den Code konzentrieren.“
    Stark nickte und wandte sich
wieder dem Bildschirm zu. Seine Gedanken kreisten um die Zahl 1024, was konnte
sie bedeuten?
    Ein lautes Grunzen von
Manuel durchschnitt die Stille im Raum und riss Stark aus seinen Überlegungen:
„Es ist soweit!“
    Anfrageghost war auf
fünfhundertdreizehn geklettert, Virusghost lag bei fünfhundertsiebenunddreißig.
Beide Felder waren nun grün hinterlegt. Unterhalb hatten sich zwei neue Felder
aufgebaut. Das Erste trug die Aufschrift „Status Zielserver“, daneben las Stark
„100%“ ab. Das zweite, etwas kleinere Feld, zählte die Anzahl der einzelnen
Attacken mit, es lag mittlerweile bei siebzehn, kletterte aber wie der
Sekundenzeiger einer Uhr beständig hinauf.
    „Was tust du, wenn du eine
Attacke startest?“, fragte Tanja neugierig.
    Manuel grinste hämisch: „Das
ist ja das Geniale an unserer Software. Im Grunde genommen muss man gar nichts tun.
Sobald man sich einer Attacke anschließt, läuft alles von ganz alleine. Unsere
Software führt vollautomatische Anfragen an den Zielserver durch. Unnütze
Dinge, wie die Anfrage nach einer Seite auf dem Server, die es ohnehin nicht
gibt oder einfach nur einer Anfrage, ob es den Server denn überhaupt gibt. Der
Zielserver tut dann nicht viel mehr, als mit Ja oder Nein zu antworten. Das
muss jeder Server tun, denn ohne geregelte Kommunikation kein Netzwerk. Werden
es zu viele Anfragen, die der Server in sehr kurzer Zeit beantworten muss, dann
stürzt er ab. Um in den Server einzudringen, ist es wichtig, vor dem Absturz
mit diesen Attacken aufzuhören. Das eigentliche Ziel ist es, die Firewall lahmzulegen“,
sagte Manuel augenzwinkernd.
    „Und was hat es mit den
Viren aus sich?“,

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