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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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die
Adressleiste und tippe eifrig auf seiner Tastatur. Tanjas Augen weiteten sich
vor Entsetzen, als sich die Webseite aufbaute. Ein Foto von ihr, daneben eines
von Gabriel schmückte die Titelleiste der Webseite des öffentlichen
Nachrichtendienstes. Tanja trat näher heran und las: „Brutale Morde in Wien –
Die Mordserie geht weiter. Bei dem vierten Opfer, das auf das Konto des
Verbrecherpärchens geht, handelt es sich um einen angesehenen Wissenschaftler.
Doktor Haslauer wurde brutal niedergestochen in einem Labor der Wiener
Virologie aufgefunden. Nach Georg Bräuer, Leopold Steiner und Peter Müller traf
es nun den Leiter des virologischen Instituts Wien. Die Polizei fahndet auf
Hochtouren nach dem ehemaligen Inspektor der Wiener Polizei, Gabriel Stark, und
dessen Komplizin, der Virologin Tanja Pavlova. Laut dem Wiener
Landespolizeikommandanten Oberst Hahn ist die Beweislast erdrückend. Das Motiv
des Pärchens ist weiterhin unklar. Für Hinweise in der Bevölkerung ist ein
Kopfgeld von dreißigtausend Euro ausgesetzt.“
    Etwas Unsichtbares drückte
gegen Tanjas Brustkorb und hinderte sie am Atmen.
    Für einen Moment herrschte
bedrückte Stille im Raum und nicht einmal der sonst so wortgewandte Gabriel
Stark wusste etwas zu sagen.
    Nach einer halben Ewigkeit
hüstelte Gabriel wie ein alter Mann, dann rang er nach ablenkenden Worten:
„Also Manuel, was tut sich bei dir?“
    Fragend sah ihn der Dicke
an, dann antwortete er verunsichert: „Nun ja, ich bin jetzt sauber. Die Zeiten
der Internetkriminalität sind vorbei. Ich betreibe jetzt einen Onlinehandel.
Seltenen Comics und alles rund um Science-Fiction. Dort drüben ist mein Lager.“
    Manuel deutete auf eine
Nische in der Wand, wo mit berstenden Kartons überfüllte Regalbretter bis unter
die Decke reichten. Die Kartonagen waren mit schwarzem Filzstift beschrieben.
Stark stellte fest, dass Manuels Handschrift der Klaue eines Amputierten glich.
Die wenigen Worte, die er entziffern konnte, waren Comics, DVDs,
Plastikfiguren. Und dann war da noch ein Karton, der mit einem großen,
umrandeten A gekennzeichnet war. Daneben war ein Mann mit Anzug gekritzelt.
Anstatt eines Kopfes prangte ein Fragezeichen. Es war dasselbe Symbol, das er
auch auf Manuels Desktop gesehen hatte.
    Stark runzelte die Stirn:
„Darf ich da mal reinschauen?“
    „Wo willst du reinschauen?“,
fragte Manuel zögerlich.
    „In dem Karton, der mit
einem großen A gekennzeichnet ist.“
    Manuels Stirn setzte Schweiß
an: „Es ist nicht das, was du denkst, ehrlich nicht.“
    „Was denke ich denn?“,
fragte Stark, stand auf und ging zielstrebig zu dem Karton.
    Manuel zischte los und
verstellte Stark den Weg: „Das geht dich nichts an!“
    Stark sah eine
Guy-Fawkes-Maske mit typischem Spitzbart und Grinsen von Ohr zu Ohr aus dem
Karton blitzen.
    Er seufzte: „Ich kenne
dieses Logo. Ich bin Inspektor bei der Polizei, schon vergessen?“
    „Ehemaliger Inspektor“,
hüstelte Manuel süffisant.
    Stark sprang mit einem Satz
zu Manuel und packte ihn fest am Hals: „Hör mir genau zu, denn ich wiederhole
mich nur ungern. Ich habe mit den Morden nichts zu tun, genauso wie Doktor
Pavlova. Entweder du hilfst mir, so wie ich dir damals geholfen habe, oder ich
werde dich dazu zwingen! Mir ist es egal.“
    Stark drückte noch fester zu.
Manuels Augen quollen hervor. Unfähig zu atmen trommelte er mit seinen Fäusten
vergebens gegen Starks muskulösen Oberkörper. Stark zog ihn dicht an sich
heran, dann drückte er ihn pfeilschnell gegen die Ansammlung an Kartonagen, die
ächzend unter dem Gewicht des fetten jungen Mannes nachgaben.
    „Dieser Job ist mein Leben,
dass das klar ist!“, fröstelte Stark mit feurigen Augen.
    Schockiert drückte Tanja
ihren schmalen Körper zwischen die beiden Männer und drängte sie auseinander:
„Ihr benehmt euch wie Kinder und nicht wie erwachsene Männer. Schaut euch doch einmal
an!“
    Der Appell hatte seine
Wirkung nicht verfehlt. Stark hatte blitzartig losgelassen und war vor Scham
rot angelaufen, während sich Manuel mit gesenktem Kopf beschämt das T-shirt
richtete.
    „Gabriel, gerade von dir
hätte ich mir mehr erwartet“, fauchte sie wütend.
    Dann wandte sie sich von den
beiden Streithähnen ab.
    „Also gut“, erwiderte Manuel
gereizt, „das mit dem Internethandel stimmt. Nebenbei bin ich noch Mitglied
einer Gruppe. Wir nennen uns Anonymous.“
    Sogar Tanja ging bei dem
Begriff ein Licht auf, obwohl sie sich sonst für Computerzeug, so pflegte sie
es

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