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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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er den Abzug
erneut. Der Kopf der Chinesin schlug hart an der Oberkante des Sofas auf,
begleitet von einem Knacken an ihrer Halswirbelsäule. Blut und Organfetzen
spritzten in einer einzigen Fontäne an das Fenster hinter der Sitzlandschaft,
als würde ein plötzlicher Platzregen darauf prasseln. Als der Körper zur Ruhe
kam, starrten die leblosen Augen der Frau ins Nichts. Darüber prangte ein
kleines Loch, aus dem Blut rann. Dann klappte ihr Kopf zur Seite. Schönborn
wich ängstlich zurück. An der faustgroßen Austrittswunde, an ihrem Hinterkopf,
tropften Blut und Gewebefetzen herunter.
    Zufrieden betrachtete der
Mann sein Werk, dann wandte er sich Schönborn zu: „Ich möchte Sie höflichst
darum bitten, hier kurz zu verharren.“
    Er zog eine Rauchgranate aus
der Tasche, entfernte die Sicherung und warf sie in die Küche.
    Um Stark und Tanja breitete
sich dichter Nebel aus. Starks Lunge brannte wie Feuer. Er sah sich im Raum um.
Nichts was ihm helfen konnte, befand sich in der kleinen Küche. Er deutete
Tanja zurückzubleiben. Dann nahm er seine letzten Reserven zusammen und sprang
durch die Tür. Ehe er sein Ziel ins Visier nehmen konnte, gab der schwarze Mann
einen Schuss ab. Ein plötzlicher Schmerz in Starks Oberarm ließ seinen Vorstoß
jäh enden. Er sackte entkräftet zusammen, während seine Waffe über den Boden
purzelte. Blut trat aus der offenen Fleischwunde an seinem Oberarm.
    Der schwarze Mann stellte
sich über ihn und visierte ihn mit seiner Waffe an: „Doktor Pavlova“, rief er,
„ich möchte Sie bitten, hier herüberzukommen. Ich würde dem Leben ihres Freundes
nur ungern jetzt und auf der Stelle ein Ende bereiten.“
    Tanja kam zögerlich aus
ihrer Deckung und betrat in kurzen Schritten das Wohnzimmer.
    „Setzen Sie sich zu Herrn
Schönborn.“
    Beim Anblick der toten
Chinesin drehte es Tanja den Magen um. Würgend setzte sie sich ans andere Ende
des Sofas.
    „Und jetzt, Inspektor Stark,
möchte ich Sie bitten die Herrschaften am Sofa zu fesseln“, befahl der Mann und
warf Handschellen vor Stark auf den Boden.
    Stark hievte sich auf seine
Beine, nahm das Fesselungswerkzeug auf und legte es Tanja und dem Chemiker am
Rücken an. Das dritte Paar Handschellen befestigte er um seine eigenen
Armgelenke.
    „Sehr gut“, spöttelte der
Mann, der sichtlich jede einzelne Handlung in vollen Zügen genoss.
    „Jetzt möchte ich Sie alle
höflichst darum bitten, sich hier vor mir, in einer Reihe, auf den Boden zu
knien.“
    „Was wollen Sie denn noch,
Sie perverses Schwein?“, fröstelte Stark.
    Der schwarze Mann hastete zu
Stark und schlug ihn mit dem Griff seiner Waffe gegen den Kopf. Dann fasste er
Tanja in ihr dichtes, braunes Haar und zog sie in die Mitte des Raumes: „Reden
Sie nicht, wenn Sie nicht gefragt werden. Ist das klar?“
    Stark erwiderte den feurigen
Blick des Mannes.
    „Ich sagte: Ist das klar?“,
zischte er und hielt Tanja seine Waffe an den Kopf.
    „Ja ich habe verstanden“,
sagte Stark besänftigend, stand auf und kniete sich neben Tanja auf den
blutbeträufelten Boden. Der Biochemiker folgte ihm mit weichen Knien.
    Mit am
Rücken gefesselten Händen knieten Stark, Tanja und der Chemiker am Fußboden, den
Blick auf die Leiche der Chinesin gerichtet, während der schwarze Mann seine
Runden um sie zog.
    „Mit wem
beginne ich?“, fragte der Mann mehr sich selbst, als seine Gefangenen,
„Inspektor Stark hebe ich mir für den Schluss auf. Sie waren der ernstzunehmendste
Gegner seit langer Zeit. Es soll Ihr Privileg sein, nach Ihren Mitstreitern zu
sterben.“
    Stark warf
ihn einen verächtlichen Blick zu, während er aus Leibeskräften versuchte, sich
von seinen Fesseln zu befreien.
    Ein
nasser, dampfender Fleck breitete sich auf Schönborns Bluejeans in dessen
Schamgegend aus. Der beißende Geruch frischen Urins stieg Stark in die Nase.
    Der
schwarze Mann lachte, als er merkte, dass Schönborn in seine Hose uriniert
hatte: „Ein feiges, ausgefressenes Schwein bis zum Ende. Nicht einmal in Würde
sterben kann er.“
    Der Killer
schüttelte angewiderte den Kopf, dann umrundete er die Gruppe noch ein letztes
Mal, bevor er hinter den Dreien stehen blieb.
    „Ich denke, ich wähle die
Frau Doktor. Sie waren eine würdige Gegnerin, das muss ich Ihnen lassen. Dafür erlaube
ich Ihnen auch, schnell zu sterben!“
    „Du Schwein!“, schrie Stark
und wand sich nach Leibeskräften.
    Der Mann holte erneut aus
und stieß ihn den Kolben seiner Waffe fest in den Rücken. Stark klappte

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