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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Reichen aufhalten. Und du wirst nie richtig gegessen haben, wenn du nicht Millisamen in Chillisauce probiert hast.«
    »Du bist verrückt.«
    »Aber auf kluge Weise. Denk doch mal nach, wir können jetzt jeden Tag nach Edzell verschifft werden. Das ist zweitausend Kilometer von hier entfernt, und es ist erst das erste Lager, ein vorübergehender Stützpunkt. Scheiße auch, wer weiß schon, wie weit wir letztlich gehen werden oder wie lange wir weg sein werden? Denkst du, es ist so einfach, diesen Außerirdischen zu finden?«
    »Hast du etwas darüber gehört, dass wir in einem Außenlanger eingesetzt werden sollen?«
    »Nein. Ich versuche nur, logisch zu denken.« Sie deutete nach draußen, wo eine Daedalus in Richtung der Startbahn rollte. »Sie fliegen sogar nachts nach Edzell. Und sie haben auf der anderen Seite schon vier E-Rays in der Luft.«
    »Ja, aber die letzte hat diese riesige Gebirgskette weiter nördlich gefunden.«
    »Das Eclipse-Gebirge, das so heißt, weil die Kette so groß ist, dass sie alles verdunkelt.«
    »Verdammt, gibt es irgendwas, das du nicht weißt?«
    »Dieser Ort ist ein einziges riesiges Gerüchtefest für junge Mädchen. Abgesehen davon glaubt nicht einmal die HDA, dass ein Gebirgszug zu den geheimen Informationen zählt. Ich verschaffe mir mit meinem Koordinatennetz häufig Zugang zum Zentrum für Fernbeobachtung.«
    »Okay, aber ein Gefängnisausbruch?«
    Sie saugte an einem Stück Wassermelone. »Es geht darum, dass wir schon bald da draußen sein werden, und wer weiß, wann wir zurückkommen? Also belohnen wir uns ein bisschen mit etwas Fronturlaub. Denkst du, Passam isst jeden Abend in diesem Zelt? Verdammt, sie schläft nicht mal auf dem Flughafengelände.«
    »Ja, ich habe gehört, dass sie und ihre Leute im Hotel Mortant untergebracht sind.«
    »Ein Fünf-Sterne-Hotel, und alles auf Kosten des Steuerzahlers. Also? Allein macht es keinen Spaß.« Sie schenkte ihm einen flehenden Blick. »Oh, zur Hölle.«
    Angela lieh sich eine schlichte weiße, kurzärmelige Bluse von Leora und einen schlichten türkisfarbenen Rock mit goldenem Saum von Audrie; ihre Truppkameraden hatten zwar nicht die gleiche Größe wie sie, aber die Sachen saßen nicht allzu schlecht, auch wenn sie die Bluse immer wieder in den Rockbund stopfen musste. Die gelben und pinkfarbenen Turnschuhe gehörten auch Leora, allerdings musste sie drei Paar Socken anziehen, damit sie sie nicht verlor.
    »Hast du auch daran gedacht, die Unterwäsche auszutauschen?«, fragte Paresh.
    »Was für Unterwäsche?« Das war böse: Aber seine Miene war es wert.
    Paresh kannte einen der Quartiermeister des Fuhrparks. Sie suchten sich einen Land Rover Tropic und sorgten mit einem Patch dafür, dass sein Log an diesem Abend aussetzte. Während sie die Rue Turbigo entlang in die Stadt fuhren, waren sich beide nur zu bewusst, wie unpassend das olivgrüne Fahrzeug zwischen all den Coupés, Superautos und Limousinen auf den Straßen von Abellia wirkte. Aber es gab noch viele andere HDA-Fahrzeuge, also …
    Angela wies die Automatik des robusten Fahrzeugs an, sie runter nach Velasco Beach zu bringen. Sie gingen an der Promenade entlang, während der blendend helle kleine Sonnenpunkt dem Horizont entgegensank. Um diese Uhrzeit waren nicht mehr viele Leute da, und die Läden auf der Uferseite wurden geschlossen. Paresh bestand darauf, seinen eleganten Arbeitsanzug zu tragen. »So kann mir niemand vorwerfen, dass ich außer Dienst sei«, sagte er. Mit der HDA-Kleidung zog er eine paar neugierige Blicke auf sich, aber ganz sicher keine Feindseligkeit.
    Es gab einen Jachthafen am Ende der Promenade, der Rueda, der vor zwanzig Jahren noch nicht dort gewesen war. Was nur nachvollziehbar war, wie Angela vermutete. Es war seltsam, wie die Zeit in Holloway zusammengepresst worden war, auf eine seltsame Diskontinuität reduziert. Aber die Erinnerungen an ihr früheres Leben waren jetzt stärker, als sie es eine ganze Weile gewesen waren.
    »Diese Läden gab es früher noch nicht«, sagte sie, während sie an den verglasten Häuserfronten entlanggingen. »Und die da vorne wurden noch gebaut. Alles, was es hinter dem Strand gab, waren Buden, wie auf einem Markt. Und ich glaube auch nicht, dass die Promenade damals schon so lang war.«
    Sie blieben stehen und lehnten sich an das schwarze Metallgeländer, während sie zusahen, wie die letzten Nachzügler vom Strand verschwanden. »Wie war es damals?«, fragte Paresh.
    »Die Stadt war kleiner, ganz klar.

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