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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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blau-weiße Licht von Sirius. Ein Gefühl tiefster Erleichterung trieb ihn den ganzen Weg zurück bis zum Rohan. Er schaltete die Brennstoffzellen ein und fuhr hinaus in die Spitzkehre, die zur Rue Turbigo führte.
    »Worum zum Teufel ging es denn da?«, wollte Emily wissen.
    »Das sind Irre«, knurrte Saul. »Ihr ganzer verdammter Zirkel. Tollwütige Spinner: uralte Aliens, fliegende Untertassen, dass die HDA den Planeten sprengt. Zebediah hat die Mutter aller Verschwörungstheorien erfunden. Was mich umtreibt, ist die Frage, wie er sie dazu bringt, sich das alles anzuhören, von glauben ganz zu schweigen.«
    »Weil es traurige, bedürftige Leute sind«, sagte sie zu ihm. »Aus derartigen Menschen rekrutieren solche Kulte immer ihre Mitglieder.«
    »Ja, aber … verdammt!« Er bog auf die Rue Turbigo ein. In die Stadt hineinzukommen war leicht. Auf seiner Seite der Straße war kein Verkehr. »Ich kann nicht glauben, dass Duren in diese Sache verwickelt ist. Ich habe ihn damals gekannt. Er hätte sich so einen Schwachsinn niemals angehört.«
    »Du hast selbst gesagt, dass er es nur als Ausrede nutzt, um gewalttätig gegen Ungläubige zu werden.«
    »Ja. Vermutlich.« Er trat fester aufs Pedal und nahm Geschwindigkeit auf. Auf der anderen Seite der Rue Turbigo füllte der Verkehr beide Spuren. Rote und grüne Hecklichter leuchteten hell, sogar unter dem glühenden, wolkenlosen Himmel. Er achtete nicht groß auf die Autos und Lastwagen. Dann scherte etwas aus der Reihe brummender Fahrzeuge aus.
    »Hast du das gesehen?«, fragte er.
    »Was gesehen?«
    Saul bremste und verrenkte sich den Hals, um noch einen Blick auf den großen Transporter werfen zu können, der gerade vorbeigerauscht war. »Da.« Er befahl seiner E-I, das Bild einzufrieren.
    »Oh ja«, sagte Emily.
    Er beschleunigte wieder. Auf der Seite des Transporters war dasselbe stechend gelbe Logo mit dem Ring und dem Dreieck zu sehen, das auch auf Catrices Overall angebracht war.
    »AeroTech Support Services«, sagte Emily, die die Schrift darunter las. »Ich rufe es gerade ab. Es ist eine Firma, die bei der Stadt registriert ist und teilweise Abellias Kommunalverwaltung gehört. Sie warten die Flugzeuge am Flughafen.«
    Eine kalte Panik stieg langsam in ihm auf und ließ Sauls Haut klamm werden. »Was haben sie vor, Emily? Oh, Scheiße, was habe ich für sie gebaut? Ein Flugzeug? Werden sie ein Flugzeug sabotieren?«
    »Saul, beruhige dich. Niemand wird einen Anschlag auf ein Flugzeug verüben. Sie erliegen einem Wahn, sind aber nicht psychotisch. Sie wollen eine Aussage machen, die Aufmerksamkeit auf sich lenken und dass man ihnen zuhört. Sie wollen Anerkennung, nicht ins Gefängnis.«
    Das Bild von Zulahs hartem Gesicht trat vor sein inneres Auge. Die Tasche. Er hatte Emily nie von der Surftasche erzählt, die Duren auf die Merry Moons gebracht hatte. Zu schwach, schalt er sich. Zu viel Angst vor dem, was sich darin befand.
    »Wir müssen die Polizei anrufen«, sagte er. »Nimm die Adresse, die ich aufgesetzt habe. Warne sie.«
    »Wovor soll ich sie warnen?«
    »Warum habe ich diese Zylinder für sie gebaut? Ich bin so verdammt dumm. Ich wusste, dass sie wahnsinnig sind. Was habe ich mir nur gedacht?«
    »Du hast von nichts gewusst, du weißt immer noch nichts. Und du hast es getan, weil sie dich bedroht haben. Du hattest Angst. Teufel nochmal, ich hatte Angst, und ich bin ihnen nie begegnet. All das, was du mir erzählt hast.«
    Du glaubst, das ist schlimm? Es gibt so viel, das ich dir nie erzählt habe, so viel, das ich dir nie erzählen kann. »Bitte, Emily. Nimm die Adresse. Sag der Polizei, dass wir glauben, eine politische Gruppe wird ein Flugzeug sabotieren, oder den Flughafen. Schicke ihnen die Blaupausen, sag, dass die Zylinder zu einem Gerät gehören. Vielleicht können sie herausfinden, was Zebediah gebaut hat.«
    »Saul –«
    »Emily, ich werde nicht damit leben können, wenn etwas Schlimmes passiert und ich nicht versucht habe, es zu verhindern. Wirklich, das kann ich nicht.« Nicht noch einmal.
    »Also gut, Liebling. Aber ich hoffe, du hast die Adresse richtig aufgesetzt, sonst werden wir ein paar sehr schwierige Fragen beantworten müssen.«
    Die merkwürdige Nachricht traf um neun Uhr fünfzehn im Netzwerk der Polizei von Abellia ein. Wie jede öffentliche Einrichtung war die Polizei an diesem Tag dünn besetzt, da die Hälfte von Abellias Arbeitnehmern zu Hause blieb und herauszufinden versuchte, was vorging, um Schritte einleiten zu

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