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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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testen.«
    »Woran hast du gearbeitet? Zhao hat gesagt, du lässt sie ganze Genome sequenzieren.«
    »Ich versuche eine Methode zu etablieren, um die evolutionären Maßstäbe mit terrestrischen Pflanzen zu vergleichen. Ich will sehen, wie komplex diese Pflanzen sind.«
    »Warum?«
    »Es wird uns verraten, wie alt die Ursprungswelt ist, wie lange das Leben dort existiert hat. Ich dachte, das könnte uns eine Vorstellung davon geben, womit wir es zu tun haben.«
    »Und, war das so?«
    »Womöglich. Der Vergleich ist schwierig, diese Pflanzen sind um einiges elaborierter als terrestrische Pflanzen. Das kam mir merkwürdig vor, weil wir keine Entsprechungen zu den Virus- und Pilz-Schädlingen gefunden haben, die wir auf der Erde haben. Alles hier ist im Gleichgewicht. Aber inzwischen glaube ich, dass das daran liegt, dass sie diese Schädlinge und durch Mikroben verursachte Krankheiten entwicklungstechnisch hinter sich gelassen haben. Ihre biologische Widerstandskraft gegen indigene Bakterienangriffe ist vollkommen ausgebildet.«
    »Also sind sie alt?«
    »Ja. Aber das Merkwürdige ist, dass sie aufgehört haben, sich weiter zu entwickeln.«
    »Wie kannst du das wissen?«
    »Ich habe die Genome von Pflanzensorten, denen wir hier in Brogal begegnet sind, mit denselben Arten verglichen, die auf Ambrose wachsen. Sie stimmen überein.«
    »Nun, war das nicht zu erwarten?«
    »Nicht auf der grundlegendsten genetischen Stufe«, sagte Antrinell. »Ich meine, sie sind wirklich identisch, was nicht einmal der Fall sein sollte, wenn sie erst vor ein paar hunderttausend Jahren hergebracht wurden. Die Zeit würde ausreichen, dass sich Mutationen einschleichen. Das ist aber nicht passiert. Die Suche nach der genetischen Streuung hat mir den entscheidenden Hinweis geliefert. Es gibt keine Varianten, nicht einmal innerhalb einer Spezies. Jeder Blasenbusch ist mit jedem anderen Blasenbusch identisch, jedes Noxblatt ist gleich, jede Falrillarranke, jeder Tobgras-Halm, jede Honigbeere. Sie sind alle gleich. Es gibt keine Kreuzung, die Sporen reproduzieren einfach die Elternpflanze. Die genetische Zusammensetzung jeder Spezies ist festgesetzt. Wir wissen, dass sie alle parenthogenetisch sind, aber das hier ist eine perfekte Klon-Reproduktion. Es gibt immer nur eines von allem. Verstehst du, was das bedeutet?«
    »Es muss irgendwelche Spielarten geben, eine graduelle genetische Verschiebung. Schau dir die Norths an, jede Generation ist ein wenig anders als die letzte, ein wenig schlechter.«
    »Vergiss unsere Welt. Vergleiche sind sinnlos. Diese Pflanzen hier sind uns eine Milliarde Jahre voraus. Die Pflanzen von St Libra mutieren oder entwickeln sich nicht, weil es keinen Grund dafür gibt. Sie sind der Gipfel der Evolution ihrer Welt.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Es ist das, was Gott geplant hatte zu schöpfen. Leben ohne Makel. Wir wandeln inmitten der Vollkommenheit, Vance. Dies ist das ewige Leben. Deshalb haben es diejenigen, die es angepflanzt haben, hergebracht, auf einen Planeten, der um einen jungen Stern kreist, sodass es für ein gutes Stück der Ewigkeit weiterleben würde. Wir sollten nicht hier sein, wir sollten es nicht plündern. Dafür bestraft Er uns.«
    »Wer hat die Pflanzen hergebracht, Antrinell? Wenn sie der Endpunkt des Ursprungsplaneten sind, wo sind dann die Leute, die Wesen, die sich mit ihnen entwickelt haben?«
    »Nun, eines von ihnen ist gleich da draußen. Das wissen wir.«
    »Ja«, stimmte Vance langsam zu. »Aber es hat Menschengestalt, nicht die eines Aliens. Das war von Anfang an das Problem.«
    »Vance, Er hat uns nach seinem Abbild erschaffen. Das ist der Beweis, nachdem wir seit dem Tag gesucht haben, an dem Wan Hi Chan seine Theorie der Trans-Raum-Verbindung veröffentlicht hat. Die Christen haben mit der Angst vor dieser Zeit gelebt, wir haben den Atheisten zugehört, die sich über uns lustig machten, und wir haben an Ihm gezweifelt. Das hätten wir nicht tun sollen, es war unser endgültiger Mangel an Glauben. Wenn wir dem Wächter von St Libra begegnen, können wir den Transraum-Welten die Wahrheit unserer Evangelien zeigen. Die Atheisten werden sich uns an unserem Altar anschließen, die falschen Religionen werden verkümmern und sterben.«
    »Das ist … eine ziemlich große Behauptung.«
    »Du bist ein Gläubiger, ein wahrer Gläubiger, genau wie ich. Wir sind die Gospel Warriors, Vance. Wir tragen den Namen des Herrn hinaus in die Dunkelheit. Es ist unsere heilige Pflicht,

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