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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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um die Ecke gebracht hat.«
    »Haben sie nicht.«
    »Wer denn dann?«, fragte Will.
    »Das wissen wir nicht.«
    »Weshalb gehst du dann zum Gericht?«
    »Um denjenigen anzuklagen, der nachher alles aufgeräumt hat. Schau, es ist kompliziert, okay. Ich werde dir heute Abend alles darüber erzählen.« Er machte sich Toast und trat durch die Glastüren hinaus auf die Terrasse. Er war unfair zu den Kindern, aber er war sich nicht sicher, ob er ein fröhliches Geplänkel mit ihnen zustande gebracht hätte, nicht heute. Befürchtungen bauten sich auf. Sogar sein Bodymesh konnte die Signale erkennen, die medizinische Funktion ließ Warnungen zur Herzfrequenz und dem Blutzucker auf seinem Raster aufblitzen. Sein Stoffwechsel beschleunigte sich und stieß Adrenalin aus.
    Jacinta gesellte sich zu ihm. »Geht es dir gut, Schatz? Du wirkst ein wenig … neben dir.«
    »Mir geht’s gut.« Er blickte zu dem steilen Dach mit seinen kleinen, rostroten Tonziegeln und den kohlschwarzen PV-Panels auf. »Weißt du, dort oben ist noch Platz für eine Menge weiterer Panels. Moderne, mit einem höheren Wirkungsgrad.«
    »Kann schon sein.«
    »Wir könnten uns eine anständige regenerative Gel-Zelle installieren lassen, um die Energie aus dem Sommer zu speichern, sodass wir im Winter keine kaufen müssen.«
    »Die kosten ein Vermögen. Wir müssen doch auch alles renovieren.«
    »Renovieren hat keinen Sinn, bis wir nicht die Grundlagen festgelegt haben. Was ist mit dem Garten?« Er deutete auf den ausgefransten Rasen, der zum Großteil aus gelben Flecken bestand, weil der Hund der Vorbesitzer überall hingepisst hatte. Die Blumen in den das Gras einschließenden Hochbeeten waren verwildert und von Unkraut übersät.
    »Was ist damit?«
    »So ist er nichts für die Kinder. Wir sollten die Rosen und Blumen entfernen, Gras wachsen lassen und vielleicht ein paar Torpfosten für Will aufstellen. Und hier an dieser Seite, das könnte ein Gemüsebeet werden. Dafür ist es groß genug. Wir könnten uns eine neue Gefriertruhe anschaffen, eine größere, in der wir alles lagern können. Dann hätten wir im Winter etwas selbst Angebautes zu essen.«
    »Hör auf! Zum einen würde das alles ein Vermögen kosten. Und zweitens, was stimmt denn nicht?«
    Sid warf einen schuldbewussten Blick auf die offenen Türen. »Ich habe letzte Woche mit Aldred gesprochen. GE und vermutlich auch alle anderen fallen in eine Rezession. St Libra hat bisher sechzig Prozent unseres Bioils gestellt.«
    »Sechzig? Ach, das ist vielleicht eine Scheiße. Bist du sicher? Ich dachte, es wären ungefähr fünfzehn.«
    »Nein. Das will Brüssel alle glauben machen. Aber offenbar haben die guten kleinen GE-Bioil-Produktions-Firmen nicht wie gewünscht investiert; es gab immer nur Dividenden für die Aktionäre und keinen Ausbau der Infrastruktur. Also wird das Leben eine Zeit lang hart werden, vielleicht für lange Zeit.«
    »Und deshalb machst du mir jetzt einen auf Überlebenskünstler?«
    »Ich habe dieses Wochenende einen kleinen Bonus bekommen. Einen unerwarteten. Es war Aldreds Art, sich für die Ermittlung zu bedanken. Wir können es uns leisten, ein bisschen unabhängiger zu werden.«
    Sie blies die Wangen auf. »Nun, das kann nicht schaden, Schatz.«
    »Gut, wir werden ein paar Angebote einholen.«
    »Was wird aus der Sache mit dem Welpen? Will hat jeden Tag danach gefragt. Er benimmt sich sogar – so gut er halt kann. Wir können es nicht ewig aufschieben.«
    »Sicher. Warum nicht? Mit der richtigen Soße schmeckt Welpen-Steak hervorragend.«
    »Oh!« Jacintas Hand schnellte zum Mund, als sie zu kichern anfing. Sie warf einen panischen Blick auf die offenen Glastüren. »Bloß nicht! Das werden sie nicht verstehen … Du bist so was von gemein!«
    Er grinste und nahm sie in die Arme. Sie küssten sich. »Also, was für eine Rasse?«, fragte er. »Einen Bernhardiner? Englischer Schäferhund?«
    »Nein, verdammt. Eine große Rasse, was denkst du dir dabei, Mann? Wir werden irgendwas Kleines aus dem Tierheim holen.«
    »Kleine Hunde sind Kläffer. Ich hasse sie.«
    »Wenn schlimme Zeiten kommen, können wir uns keinen großen Hund leisten. Weißt du, wie viel es kostet, sie durchzufüttern? Und dann ist da noch die Tierarztversicherung.«
    »Vielleicht kaufen wir den beiden dann stattdessen einen Goldfisch.«
    Jacinta warf noch einen vorsichtigen Blick zur Tür. »Und mit den Kartoffeln, die wir anbauen, wird Fish and Chips daraus.«
    Sie lachten beide schuldbewusst und

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