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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schaffen würde.« Die roten Icons stammten von Luthers Bodymesh. Die schwere Krankheit, die die Narsbeeren-Sporen verursacht hatten, war zu viel für seine Organe gewesen, da er bereits durch den Unfall geschwächt gewesen war. In gewisser Hinsicht war Angela beeindruckt, dass er überhaupt so lange durchgehalten hatte; allerdings hatte er dafür auch schwer gelitten. Das war jetzt vorbei. Die roten Icons wurden weiß – neutral. Es war genauso wie zehn Stunden vorher bei Mohammed.
    »Wir müssen sowieso auftanken«, sagte Elston.
    Angela brachte den MTJ zum Stehen und schlug die Räder ein. Die anderen Fahrzeuge des Konvois formierten sich so, dass sie einen Kreis bildeten; Sensoren und fernbedienbare MGs zeigten nach draußen in die eisige Wildnis von St Libra. Es würde noch zwei Stunden dauern, bis die Nacht hereinbrach, aber sie schalteten trotzdem die Scheinwerfer ein und schickten Lichtstrahlen aus, um die niedrigen Klippen aus kristallinen Baumstämmen abzusuchen, welche die Ufer kennzeichneten. Die Radargeräte schwenkten herum und scannten die Umgebung, so gut sie konnten. Nichts würde sich jetzt anschleichen können, und Antrinell hatte Befehl gegeben, dass niemand den Kreis verließ.
    Angela brauchte ein paar Minuten, um sich für draußen anzuziehen. Es wehte kein Wind, aber die Temperatur war in den letzten paar Tagen bedrohlich gefallen. Die Leute waren erschöpft. Diejenigen, die der Vergiftung entgangen waren, waren die ganze Zeit gefahren und hatten meist auch das Auftanken übernommen. Fehler schlichen sich leicht ein. Leif hatte seine Handschuhe abgenommen, um beim letzten Auftanken mit einem komplizierten Verbindungsstück klarzukommen. Seine Haut hatte das Metall der Schlauchtülle berührt. Die Kälte hatte die Stelle sofort betäubt, daher hatte er nichts bemerkt, aber als er versuchte, seine Hand wegzunehmen, riss er sich einen langen Streifen Haut ab.
    »Passen Sie auf da draußen«, sagte Elston schwach.
    »Sie kennen mich.« Die Leichtigkeit war gezwungen; sie hatte gesehen, wie er unter der Decke nach wie vor zitterte. Und sie hatte beobachtet, wie viel all die Invaliden in ihrem MTJ gegessen hatten. Es war nicht annähernd genug gewesen.
    Sie trat hinaus auf den gefrorenen Fluss und ging am MTJ entlang zum inneren Kreis. Das Glühen der roten Rücklichter gesellte sich zum lachsfarbenen Schimmer des Roten Sirius, der die Welt in leuchtend rote Sprengsel tauchte. Neun von ihnen standen im dunklen Licht, die Glücklichen, je nachdem, wie man es sah; diejenigen, die der Vergiftung entkommen waren: Lorelei, Lulu, Leora, Antrinell, Karizma und Leif – sowie diejenigen, die sich genug erholt hatten, um wieder fahren und sich um die Kranken kümmern zu können, sie selbst, Madeleine und Josh.
    »Das ist ein wichtiger logistischer Punkt für uns«, führte Antrinell gerade aus. »Ich habe die Treibstoffvorräte überprüft und möchte, dass wir Truck-2 hierlassen. Wir können sein Bioil auf den Tanklastzug und die Blasen von Truck-1 verteilen. Ein Set Brennstoffzellen weniger wird unsere Reichweite beträchtlich vergrößern.«
    Angela sah zu Karizma hinüber, aber das Gesicht der Frau war hinter Streifen aus Kleidung und ihrer Schutzbrille verborgen. Sie erhob keinerlei Einwände.
    »Also gut«, sagte Antrinell. Er machte sich eindeutig auf einen Streit gefasst. »Josh, Sie und ich werden Luther zum Schlitten tragen und zu den anderen legen.«
    »Wieso die Mühe?«, fragte Josh.
    »Wie bitte?«
    »Warum tun wir das? Wieso verbrennen wir Bioil, das uns anderweitig fehlen wird, indem wir einen Haufen Leichen durch die Landschaft ziehen? Wir sollten sie hierlassen. Wir können sie abholen, wenn die Daedalus-Flieger kommen und uns retten. Schließlich ist es ja nicht so, als wäre der Dschungel voller wilder Tiere – sie werden nicht gefressen werden.«
    Angela musste zugeben, dass sie die Logik bewunderte, auch wenn irgendetwas an der Idee falsch wirkte.
    »Nur für den Fall«, sagte Leif. »Wenn das Monster mich kriegt, könnt ihr mich auch zurücklassen. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, die Überlebenden aufzuhalten.«
    »Sie sind unsere Kameraden«, sagte Antrinell mit krächzender Stimme. »Wir sollten ihnen den Respekt erweisen, den sie für ihr Opfer verdient haben.«
    »Einen Scheiß geopfert haben sie«, sagte Karizma. »Sie sind ermordet worden. Und wenn sie uns langsamer machen, werden wir die Nächsten sein.«
    Jetzt begriff Angela. Es war noch so ein Versuch, die

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