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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Basis angekommen sind, wird es nicht lange dauern, und wir werden nach St Libra verschifft. Sie wissen doch, was die Last Mile ist, oder?«
    »Klar. Da verhökern sie einem alles, was man für das Leben auf St Libra so braucht. Warum? Haben Sie vor, sich auf St Libra eine Farm zu kaufen?«
    »Ich bleibe nicht dort – sobald wir das Alien gefunden haben, hat die Zivilisation mich wieder.«
    »Und wozu wollen Sie dann der Last Mile einen Besuch abstatten?«
    Angela hob ihre Stimme, sodass sie jeder im Minibus hören konnte, säte Revolte in diese edlen Herzen und Gemüter. »Ich bin schon auf St Libra gewesen.« Sie zupfte an der groben grauen Militärkleidung, die sie trug. »Glaubt mir, ihr wollt da nur mit solchem, von der Regierung ausgegebenen Krempel am Arsch nicht hin.«
    Pareshs Kinnlade klappte herunter. »Sie wollen eine Einkaufstour machen?«
    »Haben Sie in den letzten fünfzehn Minuten mal aus dem Fenster geguckt?«
    »Um was zu tun?«
    »Um sich mal die Fahrzeuge da draußen anzuschauen. Ungefähr die Hälfte von allem, was sich da im Augenblick mit uns Richtung Norden bewegt, sind irgendwelche HDA-Karren. Dies ist die Realität, Leute. Die Expedition findet statt, auch wenn sie es nicht für nötig befunden haben, euch umfassend einzuweihen.«
    Sie sah, wie alle plötzlich anfingen, mit ihren Blicken die Straße zu scannen.
    »Okay«, gab Paresh zu. »Wir wussten, dass es nach St Libra geht. Darüber will ich gar nicht streiten.«
    »Gut. Denn ein Besuch der Last Mile ist kein Angriff irgendwelcher Girlys auf ein Einkaufszentrum, um schicke Klamotten abzuziehen. Nein danke, ich würde die kommenden Monate ganz gern überleben. Und das heißt, ich will Stiefel, die mir bei der hohen Luftfeuchtigkeit und in dem sumpfigen Schlamm nicht an den Füßen verrotten, und zwar mehr als ein Paar. Sind Sie sich sicher, dass die Ihren alles, was ihnen St Libras Dschungel zumuten könnte, verkraften? Und vertrauen Sie mir, sie brauchen doppelschichtige atmungsaktive Socken, ganz gleich, wo auf dem Planeten Sie sind. Ist das vielleicht HDA-Standard? Haben Sie oder einer ihrer Leute jemals Fußfaulpilz gesehen? Ich bei meinem letzten Aufenthalt dort schon, und zwar häufiger als mir lieb ist. Stellt der medizinische Service der HDA genug Nährstoffgewebe bereit, um sämtliche Stücke, die sie Ihnen weghacken müssen, abzudecken? Und was ist mit UV-beständigen Hemden und Hosen? Und mit Faktor-80-Sonnenschutzcreme? Ohne beides zusammen wird Ihnen die Haut wegbrutzeln. Sirius ist ein weißer Klasse-A-Stern, schon vergessen? Sechsundzwanzig Mal heller als die irdische Sonne. Sie benötigen nicht einmal eine Mikrowelle, um sich Ihre tiefgekühlte Fertigmahlzeit zu erhitzen, halten Sie die Packung einfach dreißig Sekunden lang in die Luft. Und jetzt nennen Sie mir die Übungseinsätze, für die Ihnen die HDA die richtige Ausrüstung mitgegeben hat, und aus dieser riesigen Liste dann einen, der hastiger zusammengehudelt wurde als diese Expedition. Und dann sagen Sie mir, dass die Logistikexperten in ihren klimatisierten Büros hier daheim auf der Erde schon alles richtig machen werden, damit wir armen Frontlinienschweine achteinhalb Lichtjahre entfernt keine Probleme bekommen. Es geht mir nicht nur um mich, wenn ich vorschlage, dass wir die Last Mile mit einem kleinen Besuch beehren sollten. Wenn Ihnen Ihre Leute wirklich etwas bedeuten, Paresh, dann geben Sie ihnen die Gelegenheit, sich mit den elementarsten Dingen einzudecken, die sie für St Libra brauchen. Und die liegen dort in den Regalen, zu den günstigsten Preisen, zu denen Sie sie auf den ganzen transstellaren Welten bekommen.«
    Paresh hob seine Hände. »Schon gut, schon gut. Himmelherrjesus, ich hab’s ja kapiert.« Er schaute den Mittelgang entlang und sah in einen Haufen erwartungsvoller Gesichter, die alle schweigend nur das Eine forderten. »Also schön, wir haben keine fest vorgegebene Ankunftszeit, wir müssen nur um fünfzehn Uhr zum Briefing da sein, also können wir vielleicht eine Stunde opfern. Aber nicht mehr.«
    »Ich brauche nur dreißig Minuten. Und es wird mir ein Vergnügen sein, euch Helden darin zu beraten, was funktioniert und was Nepp ist.«
    »Okay, Atyeo, schalten Sie den Autopilot ab und bringen Sie uns zur Last Mile.«
    Vorn in dem Minibus grinste Private Atyeo erleichtert. »Jawohl, Corporal.«
    »Zufrieden jetzt?« Paresh täuschte Erschöpfung vor.
    »Danke.«
    An einer Ausfahrt direkt hinter dem Engel des Nordens, jener riesigen

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