Der unsterbliche Highlander
stumm der lästigen inneren Stimme.
Wenn Gabrielle sein eigener Garten Eden war, dann würde es keinen Apfel der Erkenntnis geben. Adam wusste sehr gut, wie es seinem Namensvetter aus der Bibel ergangen war. Eine kleine Dosis Wissen vertrieb einen aus dem Paradies.
Er würde nicht zusehen, wie Gabrielle O'Callaghan ihr Leben aushauchte. Er hatte schon zu oft erlebt, wie Menschen starben. Sie war jetzt die Seine. Sie hatte ihre Wahl getroffen, war zu ihm gekommen und hatte ihn willkommen geheißen.
Er müsste ein viel edlerer Mann sein, um sie dorthin gehen zu lassen, wohin er ihr nicht folgen konnte.
Dageus lächelte, als er mit einer Schale schmelzender Eiscreme durch das dunkle Schloss huschte. Er hatte eine Vorliebe für diese moderne Köstlichkeit entwickelt und seinen Spaß daran, Chloe zu reizen, indem er ihr die kühle Creme auf die von seinen Küssen erhitzte Haut strich, sie von ihren Lippen, den Brustwarzen und den Schenkeln leckte.
Sie hatten sich stundenlang geliebt. Verlangen lag in der Luft, und im Schloss roch es regelrecht nach Romantik. Dageus freute sich darüber.
Denn wenn ein Mann die heilende Berührung einer Frau brauchte, dann war es Adam.
Seit er von den Draghar besessen gewesen war, hatte sich Dageus in vielerlei Hinsicht verändert, und manches verstand er immer noch nicht so ganz. Er hatte systematisch den riesigen Wissensschatz, den sie ihm überlassen hatten, durchforstet und alles herausgepickt, was er für gute Zwecke einsetzen konnte.
Eine seiner neu erworbenen Fähigkeiten war das intensive Lauschen. Noch hatte er Drustan nichts davon erzählt, weil er erst lernen musste, diese Wahrnehmung richtig zu beherrschen.
Bis vor kurzem war ihm diese meditative Druiden-Praktik verschlossen geblieben, die sein Vater so ausgezeichnet zu nutzen verstanden hatte und mit deren Hilfe man Lügen entlarven, zum Kern der Wahrheit vordringen oder einem anderen ins Herz schauen konnte.
In den vergangenen Monaten des Eheglücks hatte er eine neue Ruhe entdeckt, einen inneren Frieden, der zusammen mit dem Wissen der Dreizehn seine Druidensinne schärfte.
Heute bei dem Ausri tt hatte er in Adam Black hin eingehorcht, weil er wissen musste, ob er die wahren Gründe für seinen Wunsch, die Mauern einstürzen zu lassen, genannt hatte. Wenn ein MacKeltar je wieder seine Eide brach, dann musste Dageus überzeugt sein, dass es einen edlen Grund dafür gab. Er hatte sich ein wenig vorgetastet und sofort erkannt, dass Adam die Wahrheit sagte.
Doch dann hatte er noch etwas gespürt, etwas, das er bei einem allmächtigen Unsterblichen niemals vermutet hätte, nicht einmal wenn er vorübergehend seiner Kräfte beraubt war - etwas, das er selbst sehr gut kannte. Und er konnte nicht widerstehen, öffnete seine Sinne noch mehr und tastete sich weiter.
Was er in der Sprache der Alten hörte - in den Worten und in den Pausen dazwischen -, versetzte ihn in Erstaunen.
Einst hatte sich Dageus selbst für einen sehr einsamen Mann gehalten - bevor er seine Seelengefährtin gefunden und Chloe ihre kleine Hand auf sein Herz gedrückt und die bindenden Gelübde ausgesprochen hatte.
Aber jetzt wusste er, dass er das, was er als Einsamkeit angesehen hatte, Tausende von Jahren hätte erdulden und mit unendlich multiplizieren müsste, um das Ausmaß der Dunkelheit und Leere zu erfassen, die so trügerisch still in Adam Black herrschte.
Seltsame Zeiten , sinnierte er, als er die Tür zu seinem Zimmer aufstieß, in denen ein Tuatha De in menschlicher Gestalt unter uns weilt.
Ah ... in einer Art menschlichen Gestalt.
Denn er hatte noch etwas Unerwartetes über ihren außerweltlichen Gast in Erfahrung gebracht.
Adam war, wie er selbst gesagt hatte, kein richtiger Tuatha De mehr.
Aber er war auch kein Mensch.
20
Gabby blieb drei Tage in Adams Schlafzimmer, drei wundervolle Tage und Nächte. Drei vollkommene, unglaubliche Tage und Nächte, in denen sie sich Adam ganz und gar hingab.
Oh, sie liebten sich nicht die ganze Zeit, das hätte ihr Körper - der so zart war im Vergleich zu seinem - nicht ausgehalten.
Aber es gab viele Möglichkeiten, Freude zu geben und zu empfangen, und Adam war ein Meister in allem. Sie verbrachten Stunden unter der Dusche, wuschen sich gegenseitig, erkundeten ihre Körper, liebkosten und neckten sich. Stundenlang labte sie sich am Anblick seiner samtgoldenen Haut, der welligen Muskeln und der seidigen schwarzen Haare, die auf ihrer nackten Haut ausgebreitet waren. Noch mehr Zeit
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