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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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weiblichen Bediensteten - aus denen wurde er nicht schlau. Noch nie hatte er Frauen erlebt, die sich so unverhohlen für sein Geschlechtsteil interessierten und ihn ständig anstarrten. Aus unerfindlichen Gründen bot ihm eine Rothaarige unablässig Bananen an, und erst gestern hatte eine Blondine beim Servieren eine dicke Wurst auf ein Messer gespießt und mit einem hasserfüllten Blick auf seinen Teller fallen lassen.
    Aber die MacKeltar behandelten ihn, als wäre er einer von ihnen. Sie scherzten und lachten mit ihm, drückten ihm die Säuglinge in die Arme und baten ihn, sie zu halten. Seit über tausend Jahren hatte er kein Baby mehr im Arm gehalten, und noch nie hatte eines auf sein Hemd gespuckt. Erbrochene Babynahrung richtete irreparablen Schaden auf Seide und Leder an ... aber dann fiel ihm der Ausdruck in Gabrielles Augen auf, und er entschied, dass die winzige Maddy MacKeltar so oft auf sein Hemd spucken durfte, wie sie wollte.
    Die MacKeltar wurden sogar unwirsch, wenn sie das Gefühl hatten, dass Adam nicht mitteilsam genug war, was seine eigene Person betraf. In den vergangenen Tagen hatte er über vieles geredet, was er noch nie jemandem anvertraut hatte, und von Erfahrungen erzählt, von denen sonst niemand wusste. Seine Artgenossen hätten ihn verhöhnt, und die Sterblichen hatten ihn nie wirklich als einen der Ihren betrachtet. Sie waren ihm niemals so ungezwungen begegnet, dass er einfach er selbst sein konnte, ohne Vorurteile fürchten oder sich selbst einer Zensur unterwerfen zu müssen. Nicht einmal bei Morganna hatte er sich so frei gefühlt. Für sie war er immer ein Feenwesen geblieben, sein Sohn hatte ihn nie im Schloss Brodie willkommen geheißen, und sich geweigert, ihn als Vater anzuerkennen.
    Aber hier, in diesen verzauberten Tagen, war er
    Adam. Ein Mensch. Nicht mehr und nicht weniger. Und es war faszinierend, sich so geben zu dürfen.
    Er sah sich in der Bibliothek um. Drustan und Gwen spielten Schach am Kamin, unterhielten sich dabei und lachten viel.
    Ihre kleinen, wunderschönen, dunkelhaarigen Töchter schliefen in ihrer Nähe und wachten gelegentlich auf, weil sie Hunger hatten und gefüttert werden mussten.
    Gabby und Chloe lachten und beteuerten, dass sie niemals betrügen würden. Wie konnte Dageus nur so etwas von ihnen denken?
    Die große Kaminuhr schlug elf.
    In einer Stunde begann Lughnassadh. Dann wurden die Mauern zwischen den Bereichen nach und nach dünner.
    Und Adam würde hier im Schloss sitzen und auf seine Königin warten.
    Spätestens morgen Abend wäre Aoibheal gewarnt, Darroc würde als der Verräter entlarvt, der er war, und die Mauern zwischen den Bereichen würden durch das Ritual gestärkt. Dann war Adam wieder unsterblich und allmächtig.
    Seine kleine ka-lyrra hingegen wurde weiterhin von Tag zu Tag älter.
    Dem musste er Einhalt gebieten. Er spähte zü Gabrielle. Sie kaute auf ihrer Unterlippe, schielte über ihre Karten hinweg schelmisch zu Chloe. Wie alle anderen Anwesenden in der Bibliothek war sie von diesem teuflischen goldenen Schein umgeben. Diese Aura, die für ihn immer schon ein unberechenbarer Magnet gewesen war, der ihn gegen seinen Willen angezogen und auch abgestoßen hatte, obschon er sich um Nähe bemüht hatte. Das war es, was ihn lockte, was er nie begreifen oder verstehen konnte.
    Er holte tief Luft und atmete langsam aus. Trank einen Schluck Scotch und genoss das Brennen in seiner menschlichen Kehle - einem Tuatha De blieb dieses Gefühl versagt.
    Zum ersten Mal in seinem Dasein wünschte er sich eine Fähigkeit, die kein Tuatha De besaß: die Fähigkeit, die Zeit anzuhalten. Zwar lernten sie, sich bis zu einem gewissen Grad in der Vergangenheit und in der Gegenwart zu bewegen - niemals in die Zukunft, obwohl die Legende erzählte, dass es ein einziges Volk gab, das auch in eine Zeit reisen konnte, die noch kommen sollte - aber niemand, nicht einmal die Königin selbst, konnte die Zeit zum Stillstand bringen.
    »Halt!«, fauchte Bastion.
    Die Jäger hielten augenblicklich inne. »Aber wir haben seine Witterung. Er ist in diesen Bergen, ganz in der Nähe«, protestierte einer.
    Bastion verzog das Gesicht. »Da sind Wächter. Die Königin beschützt dieses Land. Wir können es nicht wagen, die Grenze zu überschreiten.«
    »Adam Black und seine Menschenfrau haben sie überschritten«, erwiderte der Jäger ungehalten.
    »Sollen wir Darroc herrufen?«, fragte ein anderer.
    Bastion schüttelte den Kopf. »Nein. Darroc kann nichts tun,

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