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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hier vor?
    »Du bist für das Blut verantwortlich. Ich gebe dir die Gelegenheit, es zu beseitigen, bevor ich mich entschließe, stattdessen Rache zu üben.« Sein dunkler, glühender Blick blieb an ihrem Mund haften.
    »Deine Zunge ist ein ausgezeichnetes Werkzeug. Komm, küss mich, um alles wiedergutzumachen.«
    Aber sie funkelte es nur böse an und rührte sich nicht. Da verzog es die Lippen zu einem kalten, selbstgefälligen Lächeln. »Oh, komm, ka-lyrra, koste mich. Wir wissen beide, dass du es willst.«
    Diese überhebliche Arroganz - auch wenn das Ding vollkommen Recht hatte und sie tatsächlich nichts lieber täte, als seine Lippen zu kosten - gab ihr den Rest. Sie hatte seit über vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen, und dieser Tag, der schrecklichste ihres Lebens, hatte sie emotional ausgelaugt. Sie fühlte sich wie betäubt, und im Grunde war ihr alles egal.
    »Fahr zur Hölle, Adam Black«, fauchte sie.
    Für einen kurzen Moment sah es sie bestürzt an. Dann warf es den dunklen Kopf zurück und lachte. Gabby schauderte, als die Laute über sie hinwegrollten und im Haus widerhallten.
    Das war kein menschliches Lachen. Definitiv nicht.
    »Ah. Irin, dort bin ich schon.« Es umfasste mit seiner großen Hand ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. »Weißt du, was das heißt?«
    Gabby schüttelte, so gut es ging, den Kopf.
    »Das heißt, dass mir nichts mehr geblieben ist, was ich verlieren könnte.« Es drückte den Daumen auf ihre Oberlippe, bis sie den Mund öffnete, und neigte sich über sie. »Aber ich wette, du hast alles Mögliche zu verlieren, stimmt's, Gabrielle?«

5
    Ich habe viel zu viel zu verlieren, dachte Gabby niedergeschlagen.
    Meine Jungfräulichkeit. Meine Welt. Mein Leben. Und wenn das Ding seinen bösartigen Willen durchsetzt, dann genau in dieser Reihenfolge.
    Im letzten Moment, kurz bevor seine Lippen die ihren mit Beschlag belegten, lockerte es seinen Griff um ihr Kinn ein wenig, und sie tat das Einzige, was ihr in dieser Situation einfiel: Sie stieß zu.
    Sie riss den Kopf zurück, schleuderte ihn nach vorn und rammte sein Gesicht, so fest sie konnte.
    So fest, dass ihr schwindlig wurde und sie sofort Kopfschmerzen bekam. Wie konnte Jean-Claude Van Damme bloß immer so cool bleiben und nach einem solchen Stunt weiterkämpfen? Offenbar wurde in den Filmen betrogen. Ach, hätte sie das doch schon gewusst, bevor sie versuchte, die Action-Hel- din zu spielen!
    Offenbar hatte sie das Ding mehr verletzt als sich selbst, denn sie erholte sich rascher. Schnell genug, um mit dem Knie einen weiteren Schlag in seine Weichteile zu landen, solange es noch einen glasigen Blick hatte.
    Der Schrei, als es sich krümmte, ging ihr durch Mark und Bein, und Panik durchströmte sie. Es war ein animalischer Schrei der Entrüstung, der Wut und des Schmerzes, und Gabby wollte ganz und gar nicht mehr in seiner Nähe sein, wenn es wieder richtig zu sich gekommen war.
    Als es ächzend zu Boden sank und die Hände schützend um sein bestes Stück legte, flitzte sie an ihm vorbei zur Hintertür. Es hatte keinen Sinn, durch die Vordertür zu fliehen. Zu Fuß würde sie ihm niemals entkommen. Sie brauchte ihr Auto.
    Sie rannte durchs Wohnzimmer, schlitterte um den Tisch im Esszimmer und stürzte in die Küche.
    Hinter der offenen Tür winkten die Freiheit und die strahlende Morgensonne.
    Sie hörte das Ding immer noch hinter sich fluchen, als sie die Schwelle erreichte. Zum Teufel mit dem Gepäck, dachte sie und sprang über die Koffer. Sie konnte von Glück sagen, wenn sie mit dem Leben davonkam.
    Sie machte einen Satz durch die offene Tür und ...
    ... prallte gegen den steinharten Körper von Adam Black.
    Sie kreischte, als es sie grob packte und hochhob, so dass ihre Füße hilflos in der Luft baumelten. Der Ausdruck auf seinem schönen, dunklen Gesicht war eisig und furchteinflößend.
    Es drückte sie an sich, schlang die Arme so fest um sie, dass sie kaum noch Luft bekam. Wenn es die Armmuskeln nur noch ein kleines bisschen mehr anspannte, hatte ihr letztes Stündlein geschlagen.
    Es hielt sie eine lange, schmerzhafte Weile so fest, und sie rührte sich nicht. Ihr Gesicht lag an seinem Hals; der Torques drückte sich in ihre Wange, während sie sich bemühte, möglichst schlaff zu werden und möglichst wenig kämpferisch zu wirken. Sie spürte instinktiv, dass sie das Wesen zu sehr gereizt hatte und dass es jeden weiteren, auch noch so schwachen Versuch, Widerstand zu leisten, mit mehr Gewalt

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