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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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die er mit so ausdrucksloser Miene von sich gab, fasste treffend zusammen, was sie an diesen Schadenersatzklagen so hasste, und ihm war das nach nur wenigen Stunden klar geworden - das war zu viel für sie. Ihr entfuhr ein kleines Kichern, aus dem echtes Gelächter wurde. Und sie hätte weiter gelacht, wenn sich seine Lippen nicht zu einem lässigen Lächeln verzogen und seine dunklen Augen nicht so verdächtig geglitzert hätten. Er kam auf sie zu, umfasste mit seinen großen Händen ihre Taille und sah zu ihr hinunter.
    »Es ist das erste Mal, dass ich dich lachen sehe, Gabrielle. Du bist noch schöner, wenn du lachst. Ich hätte das nicht für möglich gehalten.«
    Ihr Lachen brach abrupt ab, und sie riss sich von ihm los. Aber es war zu spät, seine Hände hatten bereits brennende Abdrücke auf ihrem Körper hinterlassen - erotische Brandzeichen. »Keine Schmeicheleien. Sei bitte nicht nett zu mir«, brachte sie hervor. »Und erledige nie wieder meine Arbeit.«
    »Ich habe lediglich versucht zu helfen. Du hast gestern Abend so müde ausgesehen.«
    »Als ob dich das kümmert. Halt dich aus meinem Leben raus.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Weil ich mich weigere, meine ganze Existenz zu opfern, um dir zu helfen, dass du deine eigene wiedererlangst«, versetzte sie bitter.
    »Nein«, widersprach er tonlos und kniff die Augen zusammen. »Weil ich deinen Boss nicht leiden kann. Ich mag nicht, wie er dich ansieht. Ich mag nicht, wie er dich anschnauzt. Ich kann den Kerl nicht ausstehen. Und wenn ich wieder ich selbst bin, werde ich die Situation gerade rücken.«
    Gabby wurde sehr still. Adam Black war offenbar wirklich verärgert. Er schien tatsächlich wütend zu sein, weil sie so schlecht behandelt wurde. Er sah finster und bedrohlich aus, und die goldenen Flecken in seinen Augen sprühten Funken.
    Oh, das war tödlich. Das war grausam. Er tat so, als hätte er Gefühle. Als würde es ihm etwas ausmachen. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der sie niemanden hatte, der sich auch nur einen Deut um sie scherte. Natürlich würde er alles tun, um sich bei ihr einzuschmeicheln; er würde sogar Emotionen und Fürsorge vortäuschen. Bis sie endlich tat, was er wollte. Deshalb nannte man es ja Verführung. Weil das Opfer in falsche Sicherheit und Wohlbehagen eingelullt wurde. Und wie konnte man das besser bewerkstelligen als durch Vortäuschung von Zuneigung?
    Keine Seele. Kein Herz. Also auch keine Gefühle, rief sie sich ins Gedächtnis.
    Sie schnappte sich ihre Handtasche, schaltete den Computer aus und stapfte aus dem Kabuff.
    Die Schriftsätze sind sogar richtig gut. Noch anderthalb Stunden später grübelte sie, während sie den Wäschekorb auf ihr Bett hievte und die Wäsche zu sortieren begann. Sich in Routinearbeiten zu vertiefen half ihr, so zu tun, als würde der Sin Siriche Du nicht gerade unten in ihrer Küche sitzen, Single-Malt-Whisky direkt aus der Flasche trinken (fünfzig Jahre alten Macallan - natürlich nur das Beste) und mit ihrem Laptop im Internet surfen.
    Als sie nach Hause kam, war er bereits hier gewesen und hatte die Bühne hergerichtet für den nächsten Akt seiner Verführung. Ein Fünf-Sterne-Dinner stand auf dem Esszimmertisch. Langstielige Rosen in der Vase parfümierten die Luft, die Vorhänge waren zugezogen, die Kerzen angezündet. Edles Kristall funkelte auf dem Tisch, Kristall, das Gabby nicht gehörte. Auch das Silberbesteck und das feine Geschirr hatte sie nie zuvor gesehen.
    Sie reckte die Nase in die Höhe und marschierte an ihm vorbei zur Treppe. Er verstellte ihr den Weg und streifte mit seinem Körper den ihren. Dann hielt er sie an einem Arm fest.
    Die andere Hand legte er an ihre Wange, drehte ihr Gesicht zu sich und sah sie eine lange Weile schweigend an, bevor er sie endlich wieder losließ. Sie sagte nichts, tat nichts. Nicht einmal, als er sein fein gemeißeltes Gesicht zu ihr neigte, bis seine Lippen die ihren fast berührten, und er seine ungeheure Männlichkeit bei dem Versuch einsetzte, sie einzuschüchtern. Stoisch widerstand sie der überwältigenden Versuchung, ihre Lippen zu befeuchten und ihn auf diese uralte, zeitlose Art zu mehr einzuladen. Sie blieb standhaft, begegnete ruhig dem dunklen Blick und verbot sich zu glauben, dass in seinen Augen etwas anderes zu lesen sein könnte als kaltblütige Berechnung. Und falls sie für einen Moment dachte, eine Spur von Menschlichkeit, männlicher Frustration, aufrichtigem Verlangen und gezähmter Ungeduld in den golden

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