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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hatte er einfach nur Glück gehabt; offenbar war sie kein bisschen gehorsam oder gefügig.
    Sie sah ihn an und forschte mit gerunzelter Stirn in seinem Gesicht.
    Entdeckte er eine Spur von Besorgnis in diesen schönen, grüngoldenen Augen? Ängstigte sie sich um ihn ? Dieses erste Anzeichen von Zuneigung freute ihn zwar, aber es konnte in diesem Augenblick ihr Verderben sein. Sie hatte ihm soeben Darroc beschrieben, und wenn Darroc ihn in seinem derzeitigen Zustand in die Finger bekam ... dann würde er keine Audienz bei Aoibheal bekommen - nie wieder. Und wenn Darroc Gabrielle in die Finger bekam ... Adam zuckte zusammen. Diesen Gedanken wollte er gar nicht zu Ende führen. Verdammt, das hatte er nicht vorausgesehen!
    »Geh«, knurrte er.
    Aber noch während er dieses eine Wort aussprach, beobachtete er, wie sich ihre Miene veränderte. Ihr Blick war nicht mehr auf ihn gerichtet, sondern starr auf einen Punkt hinter ihm. Ihr Mund stand offen, ihre Augen waren riesengroß, und sie wurde kalkweiß.
    »J-j-j... Jä... Jä...«, stotterte sie.
    Adam begriff sofort. Er wusste, dass es nur eines gab, was sie mit solchem Entsetzen erfüllen konnte, dass sie immerzu nur Jä herausbrachte.
    Jäger.
    »G-g-g...«, machte sie nun.
    Wenn sich Jäger am selben Ort wie Darroc aufhielten, dann waren sie nicht ihretwegen hier. Zumindest nicht an erster Stelle. Mehrere tausend Jahre hatte es böses Blut zwischen ihm und dem Ältesten des Hohen Rates gegeben, und er konnte sich vorstellen, dass Darroc das größte Vergnügen daran hätte, den Jägern dabei zuzusehen, wie sie seinen Erzfeind Adam in Stücke rissen, solange er in menschlicher Gestalt war. Erst dann würde er sich der Sidhe-Seherin zuwenden. Und seine kleine ka-lyrra hätte keine Chance. Bei der Begegnung mit
    Darroc würden sämtliche düsteren, unheimlichen Feen-Geschichten, die sie jemals gehört hatte, wahr werden.
    Adam stürzte sich auf sie.
    Himmel, sie waren von Gefahren umgeben, die er nicht sehen konnte! Wie sollte er sie da beschützen? Wessen blöde Idee war dieses Unternehmen überhaupt gewesen?
    Als sich seine Hände um ihre Schultern schlössen, raste etwas mit einem leisen Heulen an ihm vorbei. Er schlang den Arm um Gabrielles Taille, drehte und duckte sich, schirmte sie mit seinem Körper ab und zuckte zusammen, weil er plötzlich ein Brennen an seiner Schulter spürte.
    Er machte die Augen zu, hielt Gabby fest und überwand so weite Entfernungen, wie er es mit seinen geschwächten Kräften vermochte, in Richtung Süden. In dem Moment, in dem er sich wieder materialisierte, machte er den nächsten Satz und hielt Gabby dabei fest in den Armen.
    Eisenbahngleise. Weiter. Ein Lebensmittelladen. Immer in Bewegung bleiben. Ein Hausdach. Weiter. Kornfeld. Weiter. Ein spitzer Kirchturm, auf dem sie sich nicht halten konnten.
    Sie fielen, purzelten an Kreuzen und in Stein gehauenen Statuen vorbei, bis Adam sie abfangen und zum nächsten Sprung ansetzen konnte. Er bewegte sich schwindelerregend schnell und immer schneller, ohne jede Atempause. Verzweifelt versuchte er, so viel Distanz wie möglich zwischen seinen Feind und seine kleine, viel zu sterbliche ka-lyrra zu bringen.
    Gabby war überzeugt, dass sie sich die Lunge aus dem Leib schrie, aber kein Laut kam über ihre Lippen.
    Adam Black hielt sie fest, und es war ihm gelungen, seinen Körper um sie zu legen wie einen lebenden Schild.
    Aber das war es nicht, was ihr den Atem raubte, sondern die Tatsache, dass sie sich ständig in Luft auflösten und wieder materialisierten. So ungefähr stellte sie es sich zumindest vor. In einem Moment existierte sie, im anderen nicht - und das in endloser, rascher Abfolge. Das gefiel ihr überhaupt nicht. Jedes Mal befand sie sich an einem anderen Ort. In Läden. Auf Parkplätzen. Auf Feldern. Sehr oft auf Feldern. Plötzlich auf einem spitzen Kirchturm, und sie stürzte\ Als sie dem Boden schon gefährlich nahe kamen, waren sie mit einem Mal wieder ganz woanders - zum Glück! Nach einer Weile schloss sie die Augen und betete. Sie strengte sich an, an gar nichts zu denken, insbesondere nicht daran, wie unzutreffend die Jäger in den Büchern über die Feenwesen beschrieben waren.
    Sie waren in Wirklichkeit noch viel schauerlicher. Natürlich gab es keine Zeichnungen von ihnen, denn keine der O'Callaghan-Frauen, die sie gesehen hatte, war zurückgekommen. Das wenige, was über sie berichtet wurde, ähnelte der klassischen Beschreibung des Teufels mit Pferdefuß, Flügeln und

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