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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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diese Kaulquappe für eine armselige Kreatur hältst, deren kurzes Leben im Dasein der Feen keinen Wert hat, möchte ich wetten, dass sie sich darauf freut, ein Frosch zu werden. Bring sie zurück. Es ist ein Lebewesen. Und dass es für ein allmächtiges Feenwesen nur winzig und unbedeutend ist, spielt für mich keine Rolle.«
    Adam zog eine Augenbraue hoch und neigte den Kopf. »Ja, Gabrielle.« Er nahm die Kaulquappe so vorsichtig in seine große Hand, dass Gabby nachdenklich wurde, und machte einen Satz.
    Während er weg war, kratzte Gabby das schleimige Moos von ihrer Handtasche - es war erstaunlich, dass sie immer noch an ihrer Schulter hing -, öffnete den Reißverschluss und inspizierte den Inhalt. Ausnahmsweise war sie froh, dass sie sich nur billige Handtaschen leisten konnte: Das unechte Leder hatte sich als wasserdicht erwiesen. Sie kramte die Puderdose heraus, betrachtete sich in dem kleinen Spiegel, wischte sich die Reste des Make-ups aus dem Gesicht und klaubte die Algen aus ihrem Haar. Die Erkenntnis, dass es kaum schlimmer für sie kommen konnte, erfüllte sie mit Wehmut.
    Jetzt hatte sie nicht nur Adam Black am Hals, sondern die anderen Feen wussten mittlerweile auch, dass sie sie sehen konnte, und ein schurkenhaftes Feenwesen, dem man laut Adam nicht über den Weg trauen konnte, hatte sie ebenfalls durchschaut. Dazu kam, dass irgendjemand die Jäger herbeigerufen hatte.
    Bei der Erinnerung an die Begegnung mit diesen Unholden schauderte sie. Sie hatte Adam angesehen, um herauszufinden, wieso er so aufgeregt und eindringlich auf sie einredete, und plötzlich waren die grauenvollen Kreaturen aus ihren übelsten Alpträumen wie aus dem Nichts hinter ihm aufgetaucht.
    Und sie hatten Gewehre bei sich, was sie an sich schon äußerst eigenartig fand, aber noch seltsamer war, dass sie damit schössen - nicht auf sie, sondern auf Adam. Was, um alles in der Welt, hatte das zu bedeuten?
    Sie tupfte sich den letzten Fleck Wimperntusche von der Wange, dann stand sie reglos da. Adam konnte die Unholde nicht sehen und hatte nur sie beobachtet, und ihr war das Entsetzen bestimmt ins Gesicht geschrieben. Sie war nicht imstande, auch nur eine Silbe von sich zu geben; das Blut gefror ihr in den Adern, und sie erstarrte vor Angst. Wenn Adam nicht gewesen wäre, hätte sie hilflos weiter gestottert und sich nicht von der Stelle gerührt, bis die Jäger das Werk, das sie üblicherweise für Sidhe-Seherinnnen vorsahen, vollbracht hätten. Sie hatte verzweifelt versucht, »Jäger« und »Gewehre« zu sagen, aber die Worte waren ihr einfach nicht über die Lippen gekommen.
    Und was hatte er gemacht? Etwas, womit sie nie im Leben gerechnet hätte. Ohne zu zögern, war er auf sie zugesprungen und hatte sie abgeschirmt, sie mit seinem Körper förmlich umschlungen und, ohne auf seine eigene Sicherheit zu achten, aus der Gefahrenzone gebracht. Er hatte seinen sterblichen, nicht mehr unverletzbaren Körper eingesetzt, um sie zu schützen; dabei hätte er sich einfach aus dem Staub machen und sie im Stich lassen können - genau das hätte sie von einem kaltblütigen Feenwesen erwartet.
    Das bat er nur gemacht, weil er dich jetzt noch mehr braucht. Er musste dein Leben unbedingt schützen. Du ersetzt ihm die Augen, weil er die Feinde nicht sehen kann.
    »Die Kaulquappe ist wieder in ihrer wässrigen Heimat, ka-lyrra.« Adam war vor ihr aufgetaucht und schüttelte sich wie ein nasses Tier, dass die Wassertropfen in alle Richtungen spritzten. Er legte den Kopf zur Seite und betrachtete ihre ernste Miene. »Alles wird gut, Gabrielle. Ich lasse nicht zu, dass dir ein Leid geschieht. Weder heute noch irgendwann.«
    »Weil du mich mehr denn je brauchst«, erwiderte sie bitter. »Du musst mich am Leben erhalten.«
    Er sah sie lange abschätzend an. »Für den Fall, dass du es vergessen hast: Ich habe versucht, dich in dem Moment zum Fortlaufen zu bewegen, in dem du mir von dem einsamen Tuatha De erzählt hast. Um genau zu sein - ich habe gesagt: >Gabrielle, geh sofort weg von mir und schau nicht zurück. Lauf, so schnell und so weit du kannst.< Aber du hast es für richtig befunden, mir nicht zu gehorchen. Gabrielle, ich könnte jederzeit eine andere Sidhe-Seherin finden. Ich habe deine Bücher gelesen. In einem davon sind die Namen der Familien in Irland aufgelistet, in denen die Seher-Gabe weitervererbt wird. Aller Familien.«
    »Wirklich?« Gabby erschrak. Wo war diese Liste? Wie konnte sie das übersehen haben? Warum hatte man die

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