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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Hörnern. Ja, sie hatten das alles, aber sie sahen dennoch viel schrecklicher aus. Groß, lederne Haut, glühende orangefarbene Augen, die an Fenster zur Hölle erinnerten, Flügel, scharfe Zähne und lange, tödliche Klauen. Gabby war nicht ganz sicher, aber sie glaubte, auch Schwänze gesehen zu haben. Was sie nicht verstand, war, warum sie mit menschlichen Gewehren geschossen hatten, wenn sie einen Menschen doch mit ihren handähnlichen Extremitäten in der Luft zerreißen konnten.
    Als sie endlich auf einer grasbewachsenen Lichtung Halt machten, brachte Gabby eine ganze Weile kein Wort heraus. Sie war bis auf die Haut durchnässt. Wasser floss aus ihren Haaren, die an ihrem Gesicht klebten. Sie stand zitternd in Adams Armen, lehnte an seinem kraftvollen Körper und rang um Atem.
    »Alles in Ordnung mit dir, ka-lyrra ?«, flüsterte er dicht an ihrem Ohr.
    »In Ordnung? In Ordnung}« Sie befreite sich von ihm und wirbelte zu ihm herum, wischte sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht und brüllte: »Sehe ich aus, als wäre mit mir alles in Ordnung? Gar nichts ist in Ordnung! Mein Leben liegt in Trümmern, und du fragst, ob mit mir alles in Ordnung ist?«
    Die Wimperntusche floss über ihre Wangen auf ihr Shirt. Sie wich vor Adam zurück und kniff die Augen zusammen. Bei jedem Schritt schwappte Wasser aus ihren Schuhen, und als sie verwirrt an sich hinuntersah, glitt eine Kaulquappe aus ihrem Hosenbein und fiel auf die Erde.
    »Iiih!« Sie deutete mit dem Finger darauf. »Eine Kaulquappe! Ich hatte eine Kaulquappe in meiner Hose!«
    »Glückliche Kaulquappe«, murmelte Adam. »Wenn man die Standorte wechselt, ka-lyrra, landet man eben irgendwo. Was normalerweise nicht schlimm ist, wenn man auch all die anderen Kräfte besitzt. Aber die habe ich derzeit nicht. Wir sind etwa beim neunundsiebzigsten Sprung in einem See gelandet. Und im Gegensatz zu dem, was man gemeinhin annimmt, kann ich nicht auf dem Wasser wandeln.«
    Sie tastete hektisch ihre durchweichten Hosenbeine ab, um zu untersuchen, ob sich noch mehr schleimige Tiere dort versteckten, und fauchte. »Oh, ich hasse dich. Ich hasse dich!« Gut möglich, dass sie sich anhörte wie ein Kind, das einen Wutanfall hatte; aber seit sie Adam begegnet war, hatte sie ein beunruhigendes, nervenaufreibendes, bizarres Erlebnis nach dem anderen. Auf dem Kirchturm hätte sie beinahe einen Herzschlag erlitten. Gerade als sie gedacht hatte, sie hätte den Dreh allmählich raus, und es gar nicht mehr so fürchterlich fand, aufgelöst und wieder zusammengesetzt zu werden, musste sie dieses faulige, nach Fisch stinkende Wasser schlucken.
    »Nein, das tust du nicht«, sagte Adam leise.
    »Ich habe von diesem scheußlichen Wasser getrunken] Ich hätte an einem Fisch oder Frosch oder einer ... einer ... Schildkröte ersticken können!«
    »Es ist das Klügste, den Mund geschlossen zu halten, wenn man den Ort auf diese Weise wechselt.«
    Sie hatte nur einen eisigen Blick für ihn übrig. »Das sagst du jetzt.« Verdammt seien alle Feen. Sie stand hier, zerlumpt und triefnass, während Adam mit seiner feuchten goldenen Samthaut und dem langen schwarzen Haar nur noch schöner aussah.
    »Komm, Gabrielle«, sagte er und hielt ihr die Hand hin, »wir müssen weiter. Sie können mich verfolgen, weil meine Magie so schwach ist, aber nur auf eine gewisse Entfernung. Wir müssen weiter, um ihnen die Suche zu erschweren.«
    »Gibt es sonst noch was, das ich wissen und beachten sollte, wenn wir wieder durch die Gegend hopsen?« Sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken, damit er sie nicht so ohne weiteres festhalten und sich sofort wieder auf den Weg machen konnte, ohne ihr zu antworten. Außerdem brauchte sie noch eine Minute, um Kraft für die Art des Reisens zu sammeln, die sämtlichen physikalischen Gesetzen widersprach.
    »Du könntest mich küssen. Meine Zunge schmeckt bestimmt besser als ein Frosch.« Die dunklen Augen sprühten goldene Funken, als er nach ihr fasste.
    »Ich weiß nicht so recht.« Sie gab vor zu grollen, wich zurück und hielt die Hände nach wie vor auf dem Rücken. Dann warf sie einen vielsagenden Blick auf die zappelnde Kaulquappe.
    »Was ist?«
    »Bring sie zurück.
    »Das ist ein Scherz, oder?«, fragte er ungläubig.
    »Haben wir ein wenig Zeit?«
    Er überlegte. »Ja, aber ...«
    »Dann ist es kein Scherz.«
    »Der See ist drei Stationen von hier entfernt«, erklärte er ungeduldig.
    »Wenn du sie nicht zurückbringst, wird sie sterben, und auch wenn du

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