Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
selbst.
    Was für ein Narr er doch gewesen war! Vor einer Woche hatte er noch geglaubt, sein größtes Problem wäre die schreckliche Frustration und Langeweile. Dann hatte er Gabrielle gefunden, und seitdem war die Frage, wie er sie verführen könnte, vorrangig gewesen.
    Jetzt war seine größte Sorge, sie beide am Leben zu erhalten.
    Man brauchte keine Tuatha-De-Intelligenz zu besitzen, um zu verstehen, warum die Jäger menschliche Waffen bei sich trugen. Nicht, wenn Darroc die Finger im Spiel hatte.
    Adam hatte viel zu schnell vergessen, was er im Bereich der Feen zurückgelassen hatte - die Komplikationen, Spannungen und die nicht enden wollenden Intrigen bei Hof -, während er mit seinem Schicksal, einen menschlichen Körper zu haben, gehadert hatte. Es war unverzeihlich dumm gewesen, Darroc auch nur für einen Moment außer Acht zu lassen. Die Fehde zwischen ihm und dem Ältesten des Hohen Rates reichte viereinhalb Jahrtausende zurück, bis in die Zeit vor dem Pakt, der zwischen Feen und Menschen geschlossen wurde. Damals hatte man seinem Volk den tödlichen Speer und das Schwert - zwei der vier heiligen Güter und die einzigen Waffen, die einen Unsterblichen verletzen oder sogar töten konnten und die sie von Danu mitgebracht hatten - noch nicht genommen und an einem geheimen Ort versteckt gehalten. Seit dem Tag, an dem Adam das Schwert geschwungen, Darroc das Gesicht aufgeschlitzt und ihm die Narbe beigebracht hatte, waren sie verfeindet.
    Er würde gern behaupten, er hätte Darroc aus einem noblen Grund zu töten versucht; aber die schlichte Wahrheit war, dass sie um eine sterbliche Frau gekämpft hatten. Adam hatte sie zuerst entdeckt, doch die Königin berief ihn wegen irgendeines Unsinns an den Hof, und Darroc machte sich über die Frau her. Er wusste genau, dass Adam ein Auge auf sie geworfen hatte.
    Darroc hatte sie getötet. Einige Tuatha De meinten, Schönheit und Unschuld könne nur durch Zerstörung richtig ausgekostet werden; diese Tuatha De ernährten sich in den gesetzlosen Zeiten vor dem Pakt, als sie in diese Welt kamen und sie erkundeten, ohne sich irgendwo niederzulassen, wie Aasfresser von der Leidenschaft, die sie beim Liebesspiel mit Sterblichen kosten konnten. Es kümmerte sie kein bisschen, dass sie dabei die Sterblichen umbrachten. Als Adam zurückkehrte, sah er, was Darroc dem Mädchen angetan hatte. Die lachende, fröhliche, lebendige junge Frau gab es nicht mehr. Die gebrochene Kreatur war für immer verstummt. Sie hatte keinen leichten Tod gehabt und war ohne triftigen Grund gestorben. Der Mord an ihr war ein Akt brutaler, sinnloser Gewalt. Adam hatte in dieser gesetzlosen Zeit auch gemordet, aber nie aus einer bloßen Laune heraus oder aus Vergnügen. Wenn er getötet hatte, dann hatte es immer einen triftigen Grund dafür gegeben.
    Der Hass zwischen ihm und Darroc hatte seit diesem Tag nie nachgelassen. Durch die Drohung der Königin, den Streithähnen eigenhändig einen seelenlosen Tod zu bescheren, gezügelt, hatten sie ihren Kampf auf die politische Ebene bei Hofe verlagert. In dieser Arena vervollkommnete Adam seinen Scharfsinn und sein Geschick in der Kunst der Verführung, und mit diesen Waffen brachte er Darroc mehr als nur eine Niederlage bei. Auch der Älteste hatte sich mit der Zeit verändert, und mittlerweile konnte sich seine Gerissenheit mit seiner Brutalität durchaus messen. Während sich Darroc einen Sitz in Aoibheals Rat sicherte, gelang es Adam, sich auf anderen Wegen bei ihr Gehör zu verschaffen. Beide waren die bei weitem überzeugendsten Persönlichkeiten bei Hofe und standen immer auf verschiedenen Seiten. Und jetzt, da Adam in der Verbannung war ... ohne jeden Zweifel hatte Darroc die selbstgefälligen Höflinge längst für sich und seine Ziele gewonnen. Wie lange wird es noch dauern, fragte sich Adam finster, bis er auch Aoibheal auf seine Seite gezogen hat? Ahnt sie, was für eine gefährliche Situation sie mit meiner Verbannung heraufbeschworen hat?
    Darroc hatte also versucht, ihn umzubringen. Mit Gewehren. Wollte er Adams Tod so aussehen lassen, als wäre er in die Schusslinie einer gewaltsamen Auseinandersetzung unter Menschen geraten? In dem Fall könnte die Königin seinem Widersacher nichts nachweisen, wenn sein Leichnam nur Wunden aufwies, die von menschlichen Waffen verursacht worden waren.
    Adam machte sich zwar über das Rechtssystem der Menschen lustig, aber die Gesetze der Tuatha De waren beinahe ebenso unübersichtlich. Ohne stichhaltigen

Weitere Kostenlose Bücher