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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Entfernungen überwanden, erkannte sie überrascht, dass sie sich, obwohl sie nicht sicher vor ihm war, sicher bei ihm fühlte.
    Bis zum Einbruch der Nacht machten sie nicht mehr Halt. Gabby war so benommen, dass sie das Gefühl hatte, bis zum Morgengrauen durch die Welt geflogen zu sein. Sie hatte jegliche Empfindung für Zeit und Entfernung verloren.
    Ganz in der Nähe von Louisville, Kentucky, beförderte Adam sie in einen Personenzug und erklärte, dass sie ab jetzt auch mit normalen Verkehrsmitteln reisen würden, damit ihre unerbittlichen Verfolger die Spur nicht so leicht aufnehmen konnten. Er versicherte Gabby, dass die Jäger für eine Weile orientierungslos in den magischen Rückständen, die er hinterlassen hatte, herumirren würden.
    Gabby war so erschöpft, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, als Adam sie durch die Waggons führte, bis sie ein fast leeres Abteil fanden. Sie setzten sich ans Fenster, Adam zog sie dicht an seine Seite, und sie sank regelrecht in sich zusammen. Seit Adam Black in ihr Leben getreten war, hatte sie kaum Schlaf gehabt. Nach den orange-rosa Streifen am Horizont zu schließen, war sie wieder fast vierundzwanzig Stunden wach gewesen - und wieder hatte sie einen traumatischen Tag hinter sich.
    Da ihr all die verwirrenden außerweltlichen Erfahrungen der letzten Tage keinen soliden Anhaltspunkt boten, der ihr logische Erkenntnisse bescheren konnte, beschloss sie, sich später damit zu befassen und ihrer Erschöpfung nachzugeben. Sie lehnte sich zurück und ließ das Kinn auf die Brust sinken.
    Und als Adam ihr half, sich auf den Sitzen auszustrecken, und sie in seine Arme zog, gab sie nur einen matten Seufzer von sich und schmiegte sich an ihn. Ihre Jeans war immer noch feucht, und sie hatte keine Decke; sie konnte seine Körperwärme gut gebrauchen.
    Aber das war keine Entschuldigung dafür, dass sie die Wange an seine Brust presste und tief seinen würzig-männlichen Duft einsog. Sie tat es trotzdem.
    »Du wirst dich doch nicht in mich verlieben, Irin?«, gurrte er leicht belustigt.
    »Wohl kaum«, murmelte sie.
    »Gut. Der Gedanke, dass du mir verfallen könntest, wäre schrecklich für mich.«
    F ür sie auch - weiß Gott!

12
    Adam wechselte vorsichtig seine Stellung und versuchte, die Schultern zu entspannen, ohne Gabrielle zu stören.
    Sie schlief in seinen Armen - schon seit Stunden und ganz friedlich. Ihr Gesicht war süß, so jung, unschuldig und unglaublich schön. Er fuhr mit dem Finger über ihre Wange, betrachtete die zarte Haut und überlegte, was Schönheit ausmachte. In mehreren tausend Jahren war er nicht hinter dieses Geheimnis gekommen. Was immer es war, Gabrielle besaß es im Übermaß. Sie war warm, bodenständig und lebendig - ganz anders als die makellosen Frauen der Tuatha De. Sie verkörperte den feurigen Herbst und die Frühlingsgewitter, während die Frauen seiner Rasse ausnahmslos an silbern glitzernde Wintertage erinnerten. Gabrielle war ein Mädchen, das sich ein Highlander zur Frau nehmen würde, ein Mädchen, mit dem man lachen, streiten und für den Rest seiner Tage Liebe machen konnte.
    Sie seufzte im Schlaf, drückte sich noch enger an ihn und schmiegte die Wange an seine Brust. Er wusste, was für die plötzliche Veränderung in ihrem Verhalten verantwortlich war, was das Lämmchen dazu veranlasst hatte, sich erschöpft an den Wolf zu lehnen. Nicht Vertrauen - nein, seine hitzige Sidhe-Seherin traute ihm immer noch nicht über den Weg, obwohl er merkte, dass das Eis langsam taute -, sondern die Umstände hatten sie in seine Arme getrieben. Bis zum späten Nachmittag hatte sie ihn als ihre größte Bedrohung angesehen. Jetzt gab es eine noch größere Gefahr, und er war mit einem Mal ihr engster Verbündeter gegen den Feind.
    Was auch immer die Gründe sein mochten - er spürte, dass sie nachgiebiger wurde und sich seiner Stärke ergab. Verletzlich, wie sie war, hatte sie sich unbewusst in seine Obhut begeben, während ihr Geist im Reich der Träume weilte. Das gefiel ihm sehr. So sehr, dass er, der körperliches Unbehagen verabscheute, lieber Schmerzen litt, als eine entspanntere Position einzunehmen. Zum Glück hatte ihn die Kugel nur gestreift, so dass die Verletzung keine tödliche Gefahr für seine menschliche Gestalt darstellte.
    Jäger mit Gewehren. Er rieb sich das Kinn und schüttelte den Kopf. Als Gabrielle ihm während einer der wenigen Verschnaufpausen erzählte, was sie gesehen hatte, wurde er wütend.
    Auf sich

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