Der unsterbliche Highlander
Liebesromane, und am liebsten hatte sie die, die in Schottland spielten. Diese beiden Männer sahen aus, als wären sie direkt einem der bunten Umschläge entstiegen.
»Gaff nicht so, ka-lyrra. Es sind nur Menschen. Armselige Sterbliche. Und verheiratet. Beide. Und zwar glücklich.«
So viel zu dem Thema, Elizabeth mit einem der beiden zu verkuppeln , dachte Gabby betrübt und sah zu Adam auf. Seine Hand lag besitzergreifend auf ihrem Rücken, und er funkelte sie mit einem Blick an, der ... Eifersucht verriet? Der Sin Siriche Du war eifersüchtig auf zwei sterbliche Männer? Ihretwegen? Der Gedanke erschien ihr unwahrscheinlich, dennoch stockte ihr der Atem.
»Ich gaffe nicht«, brachte sie heraus, und das stimmte auch, denn ein Blick auf Adam hatte genügt, um ihr klar zu machen, dass die beiden Männer, so atemberaubend sie auch sein mochten, nichts im Vergleich zu ihm waren.
Nimm diese beiden, verschmelze sie miteinander, bestäube sie mit Feenstaub, gib ihnen zehnmal mehr Sinnlichkeit und Gefährlichkeit, dann hast du Adam Black, ging es ihr durch den Kopf.
»Dageus, siehst du auch ...«, begann der größere der beiden leicht verärgert. Seine Stimme war tief und guttural.
»... nur einen schwachen, verschwommenen Umriss eines Mädchens, willst du sagen, Drustan?« Der Zwillingsbruder mit den goldenen Augen beendete den Satz mit demselben reizvollen Akzent.
»Ja«, antwortete Drustan und sah sich mit finsterem Blick um.
»Ja«, bestätigte Dageus.
»Oh!«, rief Gabby aus. Sie hatte Adams Hand auf ihrem Rücken ganz vergessen. Sie hatte sich so an seine ständigen Berührungen gewöhnt, dass ihr eher auffiel, wenn er sie einmal nicht anfasste. Aber wieso konnten die MacKeltar sie überhaupt wahrnehmen? Weil sie Druiden waren? Himmel, sie hatte so viele Fragen!
Sie wich Adam aus und entschuldigte sich eilends bei den beiden großen Männern. »Es tut mir leid. Ich vergesse immer wieder, dass ich verschwinde, wenn er mich berührt, weil ich alles sehen kann. Ich fürchte, wir haben Ihrem Butler Angst eingejagt.« Die beiden sahen sie verständnislos an, und sie fuhr fort: »Ich bin Gabrielle O'Callaghan.« Sie trat vor und streckte ihre Hand aus. »Sie kennen mich nicht, und das alles muss Ihnen ausgesprochen merkwürdig erscheinen, aber ich kann es erklären. Könnten wir uns vielleicht irgendwo hinsetzen? Ich habe das Gefühl, als wären wir Ewigkeiten unterwegs gewesen.«
Die Männer wechselten einen Blick. »Wir?«, hakte Drustan wachsam nach.
»Oh, um Himmels willen, Drustan!« Eine kleine Frau mit glatten, silberblonden Haaren und fransigem Pony schob sich an dem riesigen Highlander vorbei. »Wo sind deine Manieren?«
Eine zweite, ebenfalls kleine Frau mit kupferfarben und blond gesträhnten Locken tauchte an der Seite des anderen Zwillings auf, und beide eilten auf Gabby zu, um sie zu begrüßen.
»Ich bin Gwen«, stellte sich die Silberblonde vor, »und das ist mein Mann Drustan. Dies sind Chloe und ihr Mann Dageus.«
»Freut mich, Sie kennen zu lernen«, erwiderte Gabby. In Gegenwart der beiden schönen Frauen kam sie sich plötzlich schäbig und schmutzig vor. Sie stand hier in einem prächtigen Schloss mit vier Personen in Abendkleidung, war erschöpft und zerzaust, nachdem sie anderthalb Tage gereist, viermal in ein anderes Flugzeug gestiegen war, stundenlang am Steuer gesessen und sich durch den ungewohnten Linksverkehr gekämpft hatte. Waren es wirklich nur eineinhalb Tage gewesen? Die Zeitverschiebung hatte sie ziemlich durcheinander gebracht. Die Haarsträhnen waren schon vor Stunden aus der Spange gerutscht, sie hatte kein Make-up aufgelegt, und sogar die Knitterfalten in ihrer Kleidung waren mittlerweile verknittert. Sie bedachte Adam mit einem vernichtenden Blick. »Ich kann nicht fassen, dass du mir nicht gesagt hast, dass wir einen Besuch in einem Schloss machen und lauter elegante Menschen treffen. Sieh mich an, ich leide unter Jetlag, bin nach der Reise vollkommen zerzaust, dreckig und fertig. Ich sehe einfach schrecklich aus.«
»Hm, entschuldigen Sie bitte, aber mit wem sprechen Sie? Übrigens sehen Sie keineswegs schrecklich aus«, versicherte Chloe. »Glauben Sie mir, Gwen und ich haben auch anstrengende Reisen gemacht und uns danach furchtbar gefühlt. Aber Sie sind nicht zerzaust. Hab ich Recht, Gwen?«
Gwen lächelte. »Ja, du hast absolut Recht. Zerzaust, dreckig und fertig ist man, wenn man unter Nikotinentzug leidet, eine Woche lang mit lauter Senioren im Bus durch
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