Der unsterbliche Highlander
etwas essen möchte, und verschieben die geschichtlichen und physikalischen Fragen auf später?« Er verneigte sich in die Richtung, in der er Adam Black vermutete, und sagte förmlich: »Die Keltar heißen Euch willkommen, Tuatha De. Die Altehrwürdigen sind in unserem Haus immer willkommen.«
Adam beobachtete Gabrielle aus schmalen Augen. Er wusste Drustans höfliche Begrüßung zu schätzen und freute sich darüber, dass sich Dageus an ihn erinnerte und seine ka-lyrra ihn endlich so sah, wie er wirklich war, dennoch konnte ihn im Moment nichts so richtig zufrieden stellen.
Er hatte selbst nicht erwartet, dass er so reagieren würde, wenn er Gabrielle in Gesellschaft der Zwillinge erlebte.
Es gefiel ihm nicht. Kein bisschen. Es war eindeutig zu viel Testosteron im Raum. Und er, der selbst keine unbeträchtlichen Mengen Testosteron in sich hatte, war ausgerechnet jetzt unsichtbar.
Dass Drustan und Dageus verheiratet waren, besänftigte sein Gemüt überhaupt nicht. Musste Gabrielle die beiden so anlächeln? Verstand sie denn nicht, dass sie Männer waren und dass man Männern, auch wenn sie noch so glücklich verheiratet waren, nicht trauen konnte, sobald eine Frau wie sie in ihre Nähe kam? Und er konnte nicht einmal sein Territorium markieren und sie verstohlen berühren, um sich bemerkbar zu machen, denn jedes Mal, wenn er das tat, wurde sie für die Menschen um sie herum unsichtbar.
Noch nie hatte er es so sehr gehasst, mit den feth fiada verflucht zu sein. Unter normalen Menschen in Cincinnati war es ohne Bedeutung gewesen, aber die Keltar waren keine normalen Männer.
Er spielte gereizt mit seinem leeren Whiskyglas, bewegte es zwischen den Händen und beäugte die Flasche auf der Anrichte.
Er bestrafte die MacKeltar mit bösen Blicken, die sie natürlich nicht sehen konnten, aber er fühlte sich danach ein wenig besser. Er stand auf, füllte sein Glas von neuem und ging in der Bibliothek auf und ab. Es war ein geräumiges, maskulines Zimmer mit Bücherregalen aus Kirschholz, die in die vertäfelten Wände eingelassen waren, bequemen Sesseln und Ottomanen, einem altrosa Marmorkamin und großen Erkerfenstern. Adam lief umher, sah sich geistesabwesend die Bücher an und hörte zu, wie Gabby den Gastgebern ihre Version der Ereignisse erzählte. Er hatte versucht, sie dazu zu bringen, alles so zu schildern, wie er es wollte, aber sie schien eine perverse Freude dabei zu empfinden, den MacKeltar haarklein zu berichten, wie ihr Leben Stück für Stück zerbröckelte, seit er aufgetaucht war.
Gwen und Chloe machten mitfühlende Bemerkungen, und Adam spürte, dass sich die drei Frauen verbündeten. Alle verbündeten sich, besiegelten ihre frisch geschlossene Freundschaft sogar, indem sie sich das Du anboten - nur er, die unsichtbare Gestalt, blieb ein Außenseiter.
Verdammt, er hatte Hunger. Aber bekam er etwas zu essen? Nein. Gabby hatte nämlich für sie beide gesprochen, eine ordentliche Mahlzeit abgelehnt und einen leichten Imbiss in der Bibliothek vorgezogen.
Gebäck, Süßigkeiten und Nüsse! Bei dieser mageren Kost konnte man glatt vergehen.
Und sie war noch nicht einmal an der Stelle der Geschichte angelangt, an der Darroc und die Jäger aufgetaucht waren. Gwen und Chloe schienen fasziniert von den Sidhe-Seherinnen zu sein und stellten Dutzende von unnötigen Fragen, um zu erfahren, wie es war, Feen sehen zu können. Bei diesem Tempo konnte es die ganze Nacht dauern, bis sie auf die wirklich wichtigen Dinge zu sprechen kamen - zum Beispiel darauf, worum Adam die MacKeltar bitten wollte, bitten musste. Wenn er sich doch nur selbst verständlich machen könnte! Er fragte sich, ob Gabrielle mit ihrer Geschichte bis Lughnassadh fertig wurde.
Im Augenblick ließ sie sich ausführlich über diese idiotischen, zweifelhaften O'Callaghan Bücher aus, und Chloe, Liebhaberin von Antiquitäten und ein unverbesserlicher Bücherwurm, war schon dabei, eine Zeit auszumachen, in der sie nach Cincinnati kommen und sich die Bücher ansehen konnte. Die Welt der Feen war in Gefahr, seiner Königin drohte der Untergang, Darroc versuchte ihn und Gabrielle umzubringen, die Jäger waren auf freiem Fuß, und diese Frauen redeten über verdammte Bücher!
Es besänftigte ihn nur wenig, als er sie sagen hörte: »Du kannst sie dir jederzeit ansehen, Chloe, aber ehrlich gesagt, meine Vorfahren haben offenbar einiges falsch verstanden und Fehlinformationen an ihre Nachkommen weitergegeben.«
Es wird auch, verdammt noch mal,
Weitere Kostenlose Bücher