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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Badezimmerspiegel stand und sich rasierte, dachte Rachmael ben Applebaum über den köstlichen Geschmack von Cheeseburgerkrumen nach — nicht ein ganzer Cheeseburger (die fand man nur selten), sondern die wunder- baren, ausgetrockenten Stückchen, die hier und da zwischen dem Kaffeemehl, den Grapefruit- und Eierschalen lagen.
Am besten, entschied er, fliege ich gleich hinüber nach Bob's Big Boy und bestelle mir einen Cheeseburger zum Frühstück. Und dann dachte er: Schon wieder diese verdammten Träume!
Eigentlich war es stets der gleiche Traum. Und er hatte ihn immer gegen drei Uhr in der Früh; mehrmals war er aufge- wacht, aus dem Bett gestiegen und hatte einen Blick auf die Uhr geworfen. Der Ort, von dem er träumte; er war fürchterlich. Und doch kam ihm der Ort aus irgendeinem Grund, während er dort war — davon träumte — , toll vor. Und das war es, was ihm am meisten Sorgen machte: daß er ihm so gut gefiel. Er schien vertraut, es schien ein Ort zu sein, den er als Zuhause betrachtete.
Das allerdings taten auch eine Reihe anderer Leute . . . Leute. Sie hatten nicht eben wie Leute ausgesehen, auch wenn sie wie Leute sprachen.
»Das gehört mir«, sagte Fred, während er einen Armvoll Hundecrunchies umklammerte.
»Was du nicht sagst«, erwiderte Rachmael wütend. »Ich hab's zuerst gesehen. Gib's her, oder ich verpaß dir einen.« Er und Fred kämpften um einen Armvoll Hundecrunchies, und am Ende gewann Rachmael. Aber er gewann auf merkwürdige Weise: indem er Fred in die Schulter biß. Er hatte ihn nicht geschlagen; er hatte ihn gebissen.
Seltsam, dachte Rachmael, während er sich weitet tasierte. Ich werd« einen Psychiater aufsuchen müssen, sagte er sich. Vielleicht sind es Erinnerungen an ein früheres Leben. Vor Millionen von Jahren, bevor ich mich . . . bevor ich mich zum Menschen entwickelt hatte. Ein ganzes Stück tiefer auf der Stufenleiter der Evolution. Leute zu beißen, oder besser: Tiere zu beißen! Ja, dachte er, Fred war irgendein Tier. Aber wir sprachen Englisch/
In seinem Traum besaß er einen geheimen Ytaft m\\ ScYv'ät- zen, von denen die anderen in der Siedlung nichts wußten. Er dachte jetzt an sie, an diese Kostbarkeiten, die ihm so viel bedeuteten, die an sich zu bringen er so große Mühen - und Anstrengungn — auf sich genommen hatte. In der Hauptsache natürlich Nahrungsmittel — nichts war wichtiger als Essen. Und doch — manchmal konnte man auch Bindfaden finden. Er hatte eine Menge Bindfaden: feinen braunen Bindfaden; er hatte ihn zu einem Knäuel aufgewickelt, und während des Tages schlief er darin. Das Bindfadenknäuel schenkte ihm Behagen; es beruhigte ihn und machte seine Träume friedlich. Alle bis auf einen: dort in der Siedlung, während er übertags in seinem Bindfadenknäuel schlief, hatte er einen fürchterlichen Traum, der sich immer wiederholte.
Der Traum hatte etwas mit einem riesigen Fisch zu tun, der sein Maul aufsperrte . . . und große, häßliche Zähne versuchten ihn zu zermalmen, zu zermalmen mit begeistertem Appetit.
Himmel, dachte Rachmael. Vielleicht rasiere ich mich gar nicht, vielleicht träume ich das nur. Vielleicht schlafe ich gerade in meinem Bindfadenknäuel und träume einen schönen Traum, nicht den unangenehmen, träume den Traum, in dem ich . . .
Er dachte: Ein Mensch
Dem Umkehrschluß zufolge, dachte er, bin ich also kein Mensch, wenn ich mich in der Siedlung befinde. Das würde erklären, warum ich gebissen habe und warum Fred gebissen hat. Dieser Hurensohn, sagte er sich. Er weiß, wo eine Menge Hundecrunchies zu finden sind, und verrät es keinem von uns anderen. Ich werde sie finden; ich werde seinen Schatz finden. Aber andererseits, begriff er, findet vielleicht Fred (oder sonst jemand) meinen Schatz und nimmt mir meine Bindfäden weg, während ich draußen auf der Suche bin. Meine wunderbaren Bindfäden, die sich so schwer heim in mein Versteck zerren ließen; sie verfingen sich dauernd und hakten irgendwo fest . . . Ich werde diese Bindfäden mit meinem Leben verteidigen, sagte sich Rachmael. Jeder Hurensohn, der sie zu stehlen versucht, wird hinterher kein Gesicht mehr haben.
Er schaute auf seine Armbanduhr. Muß mich beeilen, sagte er sich. Es ist spät; ich habe wieder verschlafen. Und ich kann die Träume einfach nicht aus dem Kopf bekommen. Es war zu lebhaft für einen Traum; vielleicht war es irgendeine Art unfreiwilliger Telepathie. Oder ein Kontakt mit einem Alternativuni- versum. Ja, möglicherweise war es das: eine

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