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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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während er an der Truthahnkeule nagte. »Selbst wir von Lies Incorporated wissen nämlich nicht, wo Sie die Omphalos gelassen haben. Entweder haben Sie gute Arbeit geleistet, als Sie sie landeten, oder fangen an, nachzulassen . . . oder beides.«
»In Ordnung.« An der dreidimensionalen Mondkarte ergriff er den Führungsarm zur Zielbestimmung, brachte den Drehzapfen in Position und beschrieb einen schwungvollen Bogen, bis der Endpunkt des Armes den geheimgehaltenen Ort berührte, an dem seine Techniker ...
Wenn er doch bloß aufhören würde, an dieser Truthahnkeule zu nagen! sagte Rachmael sich.
. . . seine Techniker eifrig an der Omphalos arbeiteten. Arbeiteten, während sie auf Teile warteten, die niemals kommen würden.
»Wir kommen vom Kurs ab«, sagte Dosker übergangslos. Er sprach nicht mit Rachmael, sondern in sein Pultmikro. »Scheiße, ein Alf.«
Alf — ein Fachausdruck. Rachmael verspürte Angst, weil das Wort eine Zusammenziehung aus A.L.F. war — Ablenkfeld. Und dieses Ablenkfeld riß Doskers kleinen Flapser jetzt aus seiner Flugbahn. Sofort zündete Dosker die mächtigen Whetstone-Milton-Raketen, versuchte, mit ihrer gewaltigen Beschleunigungskraft den selbstregulierten Kurs vAe&eAerzustellen . . . aber das Feld zerrte weiter an ihnen, sogar ^egen die Millionen Kilopond Schub der Zwillingsmotoren, während diese im Gleichtakt feuerten, um als Bremsdüsen gegen das Feld zu wirken, das seinen Einfluß unsichtbar ausübte. Aber auf einer Vielzahl von Pultinstrumenten angezeigt wurde. Nach einer Pause angespannter, wortloser Stille sagte Rach- mael: » Wohin bringt es uns?«
»Aus einem Drei nach L-Kurs«, erwiderte Dosker lakonisch. Jetzt legte er seine Truthahnkeule weg.
»Also nicht nach Luna.« Sie beide würden den Liegeplatz der Omphalos nicht erreichen; das war nun klar. Aber
Wohin ging es statt dessen?
»Wir sind im T-Orbit«, erklärte Dosker. In einer Umlaufbahn um die Erde, ungeachtet des Schubs der beiden W-M-Motoren. Dosker schaltete sie jetzt zögernd ab, in einer Geste, die ihre Niederlage eingestand. Ihr Treibstoff
Folgt S. 35, Zeile 11 bis S. 44
V
S. 45 bis S. 62 (Kap. IV)
VI
S. 63 bis S. 72 (Kap. V)
VII
S. 73 bis S. 80 (Kap. VI)
VIII
Zu der ansehnlichen, schon fast übermäßig vollbusigen jun- gen Empfangsdame sagte Rachmael ben Applebaum: »Mein Name ist Stuart Trent. Meine Frau ist heute schon früher teleportiert worden, und darum möchte ich auch gerne noch mit durchrutschen; ich weiß, daß Sie Ihr Büro gerade schließen wollten.«
Er hatte das schon seit einiger Zeit geplant. Es war seine Trumpfkarte, die er — hoffentlich zur Überraschung aller — ausspielen wollte.
Das Mädchen blickte ihn prüfend an. »Sie sind sich sicher, Mr. Trent, daß Sie . . .«
»Meine Frau«, wiederholte er grob. »Sie ist schon drüben. Sie ist um fünf Uhr abgereist.« Er fügte hinzu: »Ich habe zwei Koffer. Ein Blechmann holt sie gerade herein.« Und in das Büro von Auf Hoffmans Spuren kam die robotartige Maschine gestampft, die die beiden ausgebauchten Koffer aus Rindsle- derirnitation trug.
Die so ohne jeden Zweifel mannbare Empfangsdame sagte: »Bitte füllen Sie diese Formulare aus, Mr. Trent. Ich werde mich inzwischen vergewissern, daß die Telpor-Techs bereit sind, noch jemanden abzufertigen, weil wir, wie Sie richtig bemerkten, gerade schließen wollten.«
Das Eingangstor war jetzt tatsächlich schon dicht.
Er füllte die Formulare aus, wobei er nichts als Kälte, als leere, geistlose - Angst empfand. Gott, es war wirklich Angst! Er spürte buchstäblich, wie sein autonomes Nervensystem zu diesem späten Zeitpunkt, da Freya bereits hinüber nach Walmaul teleportiert worden war, Hormone kriecherischer Panik absonderte; am liebsten wäre er davongelaufen.
Aber es war alles zu gut geplant. Wenn sie überhaupt
jemanden erwarteten, dann Matson Glazer-Holliday. Mit ihm würde niemand rechnen.
Irgendwie brachte er es fertig, die Formulare trotz seiner Panik auszufüllen. Denn über dem autonomen Nervensystem stand die in seinem Stirnlappen lokalisierte Bewußtheit, daß die Entscheidung in dem Moment gefallen war, als Freya hinüber- ging
Tatsächlich war das sogar der Grund gewesen, sie vorzuschicken, er kannte seine eigene Unentschlossenheit. Freya war zum Werkzeug zur Überwindung dieser Unentschlossenheit geworden; indem er sie gehen ließ, zwang er sich selbst, die Sache zu Ende zu bringen.
Und, dachte er, das war auch gut so; wir müssen einen Weg im Leben finden, uns selbst zu

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