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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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suchte summend und
schnüffelnd, sondierte, bis seine Lenker zufrieden waren; sie
nickten Theodoric zu, der sich daraufhin an Rachmael wandte.
»Darf ich mich setzen?«
Nach einer verblüfften Pause erwiderte Rachmael:
»Sicher.« »Tut mir leid, Mr. Ferry«, warf
Dosker ein. »Der einzige Platz ist besetzt.« Er saß
auf eine Weise vor der Kontrollkonsole, daß es schien, als habe
sich sein schmaler Körper an der Unterseite verbreitert, bis er
beide Klappsitze ausfüllte; sein Gesicht war hart und
haßerfüllt.
Achselzuckend meinte der große, weißhaarige Mann: »Na
gut.« Er musterte Dosker. »Sie' sind der Top-Pilot der Lies
Incorporated, nicht wahr? AI Dosker ... ja, ich erkenne Sie nach den
Ausschnitten, die wir über Sie gesammelt haben. Und Sie sind auf
dem Weg zur Omphalos. Aber Sie brauchen Applebaum hier nicht, um Ihnen
zu verraten, wo sie sich befindet; wir können es Ihnen
sagen.« Theodoric wühlte in seinem Umhang, holte ein kleines
Päckchen hervor, das er AI Dosker zuwarf. »Die Koordinaten
des Trockendocks, wo Applebaum sie hingebracht hat.«
»Danke, Mr. Ferry«, entgegnete Dosker mit so großem
Sar- kasmus, daß seine Stimme fast unverständlich wurde.
Theodoric sagte: »Jetzt hören Sie zu, Dosker; Sie bleiben
einfach still da sitzen und kümmern sich um Ihre eigenen
Angelegenheiten, während ich mich mit Applebaum unter- halte. Ich
habe ihn noch nie persönlich getroffen, aber ich kannte seinen
Vater, der uns allen sehr fehlt.« Er streckte die Hand aus.
Dosker warnte: »Wenn Sie ihm die Hand schütteln, Rach- mael,
wird er Ihnen eine Virusinfektion anhängen, die binnen einer
Stunde in Ihrem Körper zu einer Lebervergiftung führt.«
Finster blickend sagte Theodoric zu dem Schwarzen: »Ich hatte Sie
gebeten, auf Ihrem Platz zu bleiben. Ein Spaß.« Dann
entfernte er den membranartigen, bis dahin unsichtbaren
Plastikhandschuh, der seine Hand umhüllte. Also hatte Dosker recht
gehabt, begriff Rachmael, während er zuschaute, wie Theodoric den
Handschuh vorsichtig in den Abfallverbrennungsschacht des Schiffes
schob. »Außerdem«, fuhr Theodoric mit beinahe
klagender Stimme fort, »hätten wir inzwischen schon
längst aggressive, luftverbreitete Bakterien ausstreuen
können.«
»Und wären dabei selbst mit draufgegangen«, stellte Dosker fest.
Theodoric zuckte die Achseln. Dann meinte er, sorggältig darauf
bedacht, nur zu Rachmael zu sprechen: »Ich habe Hoch- achtung vor
dem, was Sie versuchen. Lachen Sie nicht.«
»Ich habe nicht gelacht«, sagte Rachmael. »Ich war bloß überrascht.«
»Sie wollen die Dinge in Gang halten, auch nach dem wirt-
schaftlichen Zusammenbruch; Sie wollen verhindern, daß Ihre
rechtmäßigen Gläubiger die wenigen — genauer
gesagt: den einzigen — Aktivposten pfänden lassen, den die
ApplebaumUnternehmensgruppe noch besitzt — das spricht für
Sie, Rachmael. Ich hätte dasselbe gemacht. Und Sie haben es
geschafft, Matson zu beeindrucken; deshalb hat er Ihnen seinen einzigen
vernünftigen Piloten zur Verfügung gestellt.«
Mit einem milden Grinsen griff Dosker in seine Tasche nach einer
Schachtel Zigarillos; sofort packten die beiden Männer mit .den
erloschenen Augen, die Theodoric begleiteten, seinen Arm, drehten ihn
gekonnt um — und die harmlose Schachtel Zigarillos fiel auf den
Schiffsboden.
Einer nach dem anderen wurden die Zigarillos von Theodorics Leuten
aufgeschnitten, untersucht . . . der fünfte erwies sich als hart;
er gab nicht unter der scharfen Schneide des Taschenmessers nach, und
einen Augenblick später zeigte eine komplexere
Untersuchungsvorrichtung an, daß der Zigarillo ein
homöostatischer, cephalotropischer Pfeil war.
»Wessen Alphawellenmuster?« fragte Theodoric Ferry Dosker.
»Ihres«, sagte Dosker tonlos. Er sah ohne jede
Gefühlsregung zu, wie die beiden trotz ihrer erloschenen Augen
überaus sachverständigen AHS-Angestellten den Pfeil
unbrauchbar machten, indem sie ihn unter dem Absatz zerquetschten.
»Dann haben Sie mich erwartet«, meinte Ferry. Er wirkte ein bißchen verblüfft.
Dosker sagte: »Mr. Ferry, ich erwarte Sie immer.«
Sich neuerlich Rachmael zuwendend, fuhr Theodoric Ferry fort:
»Ich bewundere Sie, und ich möchte diesen Konflikt zwischen
Ihnen und AHS beilegen. Wir haben eine Auflistung Ihrer Aktiva.
Hier.« Er hielt Rachmael ein Blatt hin; Rachmael wandte sich
daraufhin ratsuchend an Dosker.
»Nehmen Sie es«, sagte der Pilot.
Rachmael nahm das Blatt und überflog es. Die Auflistung war
korrekt; das, was dort

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