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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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hatte es nur den Tod gegeben, und seine eigene Verbannung in den Pardraach.
    Oft hatte er zurückgedacht an jene Tage, als sie sich berufen gefühlt hatten; berufen von den Alten Göttern, denen die Welt so lange gedient hatte. Nie hatte er deren Motive in Frage gestellt, hatte sich auserwählt gefühlt für eine Aufgabe, die sich dann doch als zu groß herausgestellt hatte.
    Seine Überheblichkeit hatten so viele mit ihrem Leben bezahlt, und in der langen Zeit der Dunkelheit im Pardraach hatte er eingesehen, dass sie alle nur benutzt worden waren. Werkzeuge in einem Krieg zwischen Göttern, die beliebig hin und her geschoben werden konnten.
    Und jetzt? War es jetzt etwa anders? Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Wieder war ihm geholfen worden, wieder sollte er für andere kämpfen. Und er würde es tun, doch dieses Mal war seine Motivation eine andere.
    Es ging ihm nicht mehr nur darum, die Macht der Alten Götter wiederherzustellen. Nein, er wollte Rache für das, was ihm und den anderen angetan worden war. Wenn ihm die Alten Götter dabei halfen, umso besser. Aber es spielte keine wirkliche Rolle mehr, denn er wusste auch so, was zu tun war. Und wenn er dabei ums Leben kam, dann würde es eben so sein.
    Rache, nur das zählte noch. Alles andere, jedes menschliche Gefühl, dessen er einst mächtig gewesen war, war im Pardraach zurückgeblieben.
     
    ***
     
    Mela wischte die Tische in der Schenke, so wie sie es jeden Morgen in der Frühe machte, wenn endlich auch die letzten Besucher gegangen waren. Wie immer hatten die Männer eine ungeheure Schweinerei hinterlassen. Schrabat war fast überall vergossen, diverse Becher waren zerbrochen und mache Männer hatten sich sogar in den hinteren Ecken übergeben, natürlich ohne sich weiter darum zu kümmern.
    Anfangs hatte es sie noch große Überwindung gekostet, dies alles zu beseitigen, doch inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt und zudem hatte diese Arbeit einen großen Vorteil: es gab keine Männer, die ihr dabei derbe Bemerkungen zuwarfen oder sie an sich zu ziehen versuchten. Das hasste sie nämlich immer noch und egal wie sehr sie sich auch bemühte, sie konnte sich einfach nicht daran gewöhnen.
    Doch heute wirkte sie bei ihrer Arbeit so zerstreut, ja fast abwesend, dass Lona sie ansprach:
    »Was ist nur los mit dir? Du bist schon seit Tagen so seltsam. Bist du etwa krank? Oder ist irgendetwas geschehen?«
    Mela schreckte zusammen und schuldbewusst schoss ihr die Röte ins Gesicht. »Es ist nichts!«, antwortete sie abwehrend.
    Aber Lona lächelte wissend. »Es ist der Fremde, oder? Ich sehe doch, wie du ihn anstarrst.«
    »Unsinn!«, erwiderte Mela scharf, doch Lona lachte, zufrieden, dass sie offenbar das Richtige getroffen hatte.
    »Was findest du denn an ihm? Mir macht er eher Angst, so schweigsam wie er ist. Ich mag Männer, die mit mir reden können.«
    Reden und anderes, dachte Mela, sprach es aber nicht aus. Sie wusste, das Lona nicht abgeneigt war, sich mit gewissen Dingen einige Münzen zusätzlich zu verdienen. »Er … er ist anders als die Männer, die sonst hierher kommen«, sagte sie stattdessen und bemühte sich, ihrer Stimme einen neutralen Klang zu geben.
    Lona schnaubte verächtlich. »Die Männer, die hierher kommen, sind alles Taugenichtse. Überhaupt sind wahrscheinlich alle Männer in Boram Taugenichtse! Und dieser Fremde scheint mir noch schlimmer zu sein – läuft hier herum, als würde die Schenke ihm gehören. Was macht er in Boram? Hat er keine Arbeit?«
    Aber Mela schüttelte entschieden den Kopf. »Ich kann es nicht erklären, aber er hat etwas an sich, das ihn von all den anderen unterscheidet.«
    Lona musterte Mela nachdenklich. »Bei den Göttern – er hat es dir wirklich angetan, oder? Du solltest den Fremden lieber schnell vergessen, denn er wird vermutlich genauso rasch verschwinden wie er hier aufgetaucht ist.«
    Sie wandte sich wieder den Tischen zu. »Und wenn er wirklich so außergewöhnlich ist, wie du zu denken scheinst«, fügte sie ein wenig resignierend hinzu, »dann wird er sich wohl kaum mit Frauen wie uns abgeben. Daher solltest du endlich aufhören zu träumen. Du bist hübsch, Mela – suche dir einen Mann und sei mit deinem Leben zufrieden.«
    Doch Mela schüttelte energisch den Kopf. »Du weißt doch genau, wie die Männer hier sind – du siehst sie genau wie ich jeden Abend in der Schenke. Ist es das, was du dir für deine Zukunft vorstellst? Willst du die Frau von irgendeinem Trunkenbold

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