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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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Leben als hier in Boram. Bei ihm findet diese Auserwählte ein Leben, wie ihr alle es euch erträumt!«
    Jetzt waren die Rufe der Menge lauter und zustimmender als zuvor. Zugleich wurden Schmähungen laut gegen diejenigen, die es gewagt hatten, ihren Gott anzufechten.
    »Thuraan hat euch gezeigt, was ohne ihn und seinen Schutz auf uns alle wartet – Tod und Untergang! Die Wächter können euch nicht vor den Dunklen schützen, mögen sie auch noch so wachsam sein. Nur Thuraan kann es! Nur Thuraan!
    Es ist entsetzlich, was geschehen ist, doch sucht die Schuld nicht bei unserem Gott, denn es ist allein die Schuld derer, die gegen ihn gesprochen haben! Es ist die Schuld der Frevler unter euch!«
    Chrenars Gesicht verzog sich bei diesen Worten, ein Spiegelbild dessen, was auf den wartete, der es wagte, sich gegen einen Gott zu wenden.
    »Vergesst niemals das, was heute geschehen ist! Und lasst nicht zu, dass jemals wieder jemand es wagt, unseren Gott Thuraan zu beleidigen! Wer einen dieser Frevler kennt, der möge seinen Namen nennen, damit er seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Thuraan wird es euch vergelten, ganz Boram wird es euch vergelten!«
    Mit diesen Worten drehte Chrenar sich um und verschwand wieder im Turm, dicht gefolgt von den anderen Priestern. Zurück blieb eine Menge, die aufgehetzt und verängstigt zugleich war. Einige Gesichter, und es waren nicht wenige, waren noch bleicher als zuvor.
    Chrenar, der oberste Diener Thuraans und mächtigster Mann Borams, hatte sein Ziel erreicht, und das wusste er auch.
     
    ***
     
    Der Fremde hatte den Auftritt der Priester vom Rand des Versammlungsplatzes aus verfolgt. Das Geschwätz des Hohepriesters war an ihm abgeprallt, er hatte Worte dieser Art schon zu häufig gehört. Den Angriff der Dunklen hatte er gespürt, als wäre er selber körperlich anwesend gewesen, und doch hatte er nichts tun können, ohne dass seine Anwesenheit Thuraan offenbar geworden wäre. Er hatte sich entscheiden müssen – die Menschen retten oder seine Identität wahren. Und er hatte sich für Letzteres entschieden.
    Wütend ballte er die Hände zu Fäusten. Das Feuer, das in ihm tobte, musste besänftigt werden. Er erschrak über sich selber, denn er ertappte sich bei dem Gedanken, irgendetwas oder irgendjemanden töten zu wollen. Seine Hände verkrampften sich noch weiter.
    Er wandte sich in die Richtung, die ihn in einen dunklen Teil Borams führte. Einen Teil, in dem Männer um Münzen kämpfen konnten. Es war eher ein Zufall, dass er davon erfahren hatte, aber jetzt stand er vor einem unscheinbaren Eingang, den ein muskulöser, breitschultriger Mann versperrte.
    »Was willst du?«
    »Kämpfen.«
    Der Mann musterte ihn prüfend, dann nickte er, offenbar zufrieden mit dem was er sah, und machte den Weg frei. Er ging an ihm vorbei und stieg eine Treppe hinab in einen Gang, dem er ein Stück weit folgte, bis er in einen nur schwach erleuchteten Raum ankam.
    Gestank und Lärm schlugen ihm entgegen und er wusste, dass er hier richtig war. Inmitten des Raumes erkannte er einen abgesperrten Bereich, in dem sich zwei Männer wild prügelten, angefeuert von zahlreichen Schaulustigen, die ihr Vergnügen laut herausschrieen. In jeder Stadt gab es solche geheimen Kampfstätten; verboten zwar, aber meistens geduldet.
    Er schaute eine Weile zu und spürte, wie sein Blut immer stärker in Wallung geriet. Erinnerungen an seine Gefangenschaft im Pardraach tauchten auf und nach ein paar Worten mit den richtigen Männern fand er sich inmitten der Kampfarena wieder. Sein Hemd hatte er anbehalten, denn er wollte die Runen auf seiner Haut nicht entblößen.
    Sein Gegner war ein wahrer Hüne, der ihn überheblich und siegessicher anlachte. Die Muskeln auf seinem Oberkörper spannten sich und verhießen nichts Gutes für den Kampf.
    Doch ihn kümmerte das nicht. Er war nicht mehr in Boram, sondern wieder im Pardraach , wo er um sein Leben kämpfen musste. Die Welt um ihn herum verblasste und machte einem fahlen, trüben Nichts Platz. Als der Hüne auf ihn losstürmte, wich er dessen hastig ausgeführtem Schlag mühelos aus und trat ihm von hinten in den Rücken.
    Der Hüne taumelte, aber fiel nicht. Als er sich umdrehte, stand Mordlust in seinen Augen und ein zweiter, noch wilderer Angriff erfolgte.
    Wieder wich er aus, dieses Mal jedoch drehte er sich um sich selber und schlug dem Mann die Beine weg. Der Aufschlag ging im Lärm der Menge unter, doch die Wut seines Gegners wurde offenbar nur noch

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