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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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schüttelte den Kopf. » Es ist eine Ehre, von ihnen auserwählt worden zu sein, vergiss das nicht. Sie haben uns die Waffe gegeben, weil nur wir in der Lage sind, sie zu gebrauchen. Wir sind würdig, verstehst du das? Würdig! «
    » Er hat Recht «, sagte Paldros, der zu ihrer kleinen Gemeinschaft von Verschwörern gehörte. Genau wie Janur, der wie meistens stumm zuhörte. Bei ihm wusste man nie, was genau er dachte. » Wenn wir es nicht tun, ist alles verloren. Willst du das, Czenon? Willst du dieses Risiko eingehen? «
    » Und ich bleibe dennoch dabei: es ist Wahnsinn! Wir können diese Kraft nicht kontrollieren - die Feuer Ashards sind nicht für Menschenhände gemacht! Wir müssen einen anderen Weg finden, müssen… «
    » Wir dürfen nicht länger warten! Wir sind verraten und schon bald werden die Götter über uns sein.« Der Anführer zögerte und seine Augen suchten die Czenons. »Doch wenn du solche Angst hast, steht es dir frei, zu gehen. Niemand wird dich aufhalten. «
    Czenon starrte ihren Anführer an, als könnte er nicht glauben, was dieser soeben gesagt hatte. Nach alldem, was sie zusammen erlebt und durchgemacht hatten, schmerzte ihn dieser Vorwurf umso mehr.
    » Du weißt genau, dass ich keine Angst habe! « , erwiderte er mit einer Heftigkeit, die sogar Janur zu überraschen schien, zumindest zuckte er sichtbar zusammen..
    » Gut « , entgegnete ihr Anführer, »dann ist es also entschieden. Ich weiß was zu tun ist – und ich werde es tun! «
    Czenon blickte in sein Gesicht und wusste, dass jedes weitere Wort vergebens sein würde. Er hatte sich entschieden und würde seinen Plan durchführen, egal was auch kommen würde. Sein Herz schien sich mit einem Male zusammenzuziehen und ein Gefühl ungeheurer Angst überkam ihn.
    » Geh jetzt und hole es mir! « , forderte der Anführer ihn auf, und langsam nickte Czenon. Aller Widerstand in ihm war scheinbar gebrochen.
     
    Als die Erinnerung vergangen war, richtete sich Czenon mühevoll auf und atmete schwer. Immer und immer wieder erlebte er diese Bilder, diese Stunden der Schuld. Seiner Schuld. Denn er hatte etwas getan, was ihn sein Leben lang verfolgen würde. Niedergeschlagen machte er sich auf den Heimweg, hoffend, dass Linan ihm nicht ansehen würde, was in ihm vorging.
     
    ***
     
    Es schien, als hätte sich die ganze Stadt vor dem heiligen Turm eingefunden, von dessen Spitze das kalte, rote Feuer voller Stolz in den Himmel leuchtete.
    Die Menschen starrten mit bangen Blicken hinauf zum Eingang, aus dem in diesem Augenblick eine Schar Priester heraustrat und sich in Form eines Halbkreises verteilte. Sofort wurde es still und eine unheilvolle, knisternde Spannung hing in der Luft.
    Chrenar, der Hohepriester Borams, trat aus der Gruppe der Priester vor und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. Ein Anflug von Zufriedenheit überzog sein Gesicht als er feststellte, wie viele gekommen waren. Wieder einmal war die Macht Thuraans gestärkt worden, und damit auch die seine. Genussvoll sog er die Angst der Menschen ein, als wäre sie ein edles Getränk, das man in vollen Zügen genießen musste.
    »Bewohner von Boram!«, rief er laut in die Menge. »Ein Frevel ist verübt worden. Ein Frevel, der bitter gerächt wurde!«
    Er verstummte und ließ seine Worte einige Augenblicke lang wirken, bevor er mit ausgebreiteten Armen fortfuhr:
    »Natürlich fragt ihr euch, warum Thuraan das zugelassen hat, was Boram widerfahren ist.«
    Zustimmendes Gemurmel war zu hören.
    »Thuraan, unser Gott und Beschützer, hat erfahren, dass manche von euch die Opfer an ihn in Frage stellen! Das, und nur das ist der Grund für die Strafe, die über Boram gekommen ist.«
    Ein Murren ging durch die Menge, doch Chrenar hob mahnend die Hände.
    »Ihr wisst alle, dass Thuraan seine schützende Hand über uns hält und Boram vor den Dunklen der Außenwelt schützt. Diese Dunklen – ihr alle wisst es – sind Ausgeburten der Finsternis und trachten nach unser aller Tod.
    Nur Thuraan allein ist es, der unser Leben in Händen hält! Ohne ihn sind wir nichts! Nichts!«
    Zustimmende Rufe wurden laut, die Menschen warfen ängstliche Blicke in Richtung Stadtgrenze, wo die Gefahr, wie sie alle wussten, begann.
    »Als Gegenleistung verlangt Thuraan, unser Gott, lediglich, dass wir von Zeit zu Zeit eine junge, reine Frau auswählen, die er zu sich nimmt. Und es ist eine große Gnade, von ihm dafür auserwählt zu werden, denn bei ihm wartet ein schöneres und glücklicheres

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