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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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nichts anmerkte. Denn genau dort versteckte der Fremde sich.
    »In ein paar Tagen werde ich wieder auf den Beinen sein, bis dahin will ich, dass du dafür sorgst, dass draußen alles glatt läuft!« Er schaute sie eindringlich an. »Besonders Brom solltest du in den Augen behalten, ich traue ihm nicht.«
    Ich auch nicht, dachte Mela und nickte stumm.
    »Und wenn ich merken sollte, dass einer von euch – egal wer - sich in der Zwischenzeit bereichert hat – dann mögen euch die Götter gnädig sein, denn ich werde es nicht!«
    Mela nickte erneut, dann war sie entlassen und ging zurück in die Schenke, wo Brom und Lona voller Neugier auf sie warteten.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Brom und ein merkwürdiger Blick lag in seinen Augen. Fast als hoffte er, dass Frerin sterben würde. Dachte er etwa, dass er in diesem Fall die Schenke würde übernehmen können? Er würde sie schneller verlieren als er denken konnte.
    »Besser«, zerstörte Mela seine Hoffnungen. »Er wird schon in ein paar Tagen wieder ganz bei Kräften sein. Bis dahin warnt er uns.«
    »Er warnt uns? Wovor?«
    »Davor, seine Abwesenheit auszunutzen.«
    Brom schnaubte. »Das passt zu ihm. Er denkt gleich, dass ihn alle Welt bestehlen will.«
    Und genau das würdest du auch gerne tun, dachte Mela, sprach ihren Gedanken aber natürlich nicht aus. Brom war gefährlich, nicht nur wegen seiner Körperkräfte. Und dass Frerins Warnung nicht unberechtigt war, sah sie Broms Gesicht an.
     
    ***
     
    Voller Gier betrachtete der Mann den Beutel Münzen, der vor ihm auf dem Tisch stand und ihn verlockend anzustarren schien. Die Ahnung, welche Menge sich in seinem Inneren verbarg, ließ ihn kaum zu einem klaren Gedanken kommen.
    Chrenar betrachtete ihn voller Verachtung, wenn auch äußerlich unbeeindruckt. Die Belohnung für die Ergreifung des Fremden, die er nach der Drohung Thuraans eigenmächtig ausgesetzt hatte, schien erste Erfolge zu zeigen.
    »Du hast Informationen für mich, sagte man mir«, begrüßte er ihn ohne Umschweife. »Und man sagte mir auch, dass du einen gewissen Fremden kennst.«
    Der kleine Mann leckte sich mit der Zunge über die Lippen und nur schwer vermochte er den Blick von dem Beutel zu wenden. Vorsichtig schaute er zum Hohepriester, der ihm abwartend gegenüberstand.
    »Nun ja«, sagte er, »das kommt darauf an wie ...«
    »Schweig!«, donnerte Chrenar ihn an und der kleine Mann wurde noch kleiner. »Ich bin der Hohepriester Borams, ein Diener Thuraans, und du wirst keine Spiele mit mir spielen! Wenn du meine Zeit vergeudest, wirst du es bereuen!«
    Jetzt zeigte sich unverhohlene Angst auf dem Gesicht des Mannes, das zuvor noch voller Verschlagenheit gewirkt hatte. Er wusste, wo er sich befand, und natürlich wusste er auch um die Macht der Priester. Wenn er hier einen Fehler beging, würde er den Turm der Anbetung nicht mehr verlassen.
    »Aber natürlich, Herr!«, beeilte er sich zu beteuern und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. »Moqua wird Euch sagen, was er weiß. Und Moqua hofft, dafür eine kleine Belohnung zu erhalten. Natürlich nur, wenn Ihr es für richtig haltet!«
    »Also berichte! Und wehe, du vergeudest meine Zeit!«
    Doch die Zeit war nicht vergeudet, wie Chrenar sich selber eingestehen musste, nachdem der Mann, der Moqua genannt wurde, wieder fort war. Er hatte ihm den Beutel Münzen gegeben, denn er war sich sicher, jetzt eine Spur zu haben, die zu dem Fremden führte. Und was war schon ein Beutel Münzen im Vergleich dazu, dass Thuraan ihn für diese Nachricht am Leben lassen, ja vielleicht sogar belohnen würde!
    Ja, dachte er zufrieden und lehnte sich in seinem Stuhl weit zurück. Jetzt würde die Jagd erst richtig beginnen. Er wollte sich nicht mehr auf die zweifelhaften Dienste der Wächter verlassen, die sich als überaus unfähig erwiesen hatten. Zudem wusste er, dass Orcard eigene Ziele verfolgte. Kestos, sein Auge und Ohr unter den Wächtern, hatte ihm dies berichtet. Und das zumindest glaubte er ihm vorbehaltlos.
    Nein, wenn er den Zorn Thuraans nicht wecken wollte, musste er selber den Fremden finden, und zwar bald.
    Und dann, wenn Thuraan noch etwas von dem Fremden übrig lassen würde, würde er sich seiner gerne annehmen. Dann würde der Fremde spüren, welch ein Fehler es gewesen war, nach Boram zu kommen und ihm solche Unannehmlichkeiten zu bereiten. Sein Leben war in ruhigen Bahnen verlaufen, bis der Fremde aufgetaucht und Unruhe und Ärger mit sich gebracht hatte. Und genau dieses ruhige Leben

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