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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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statt es zu vernichten. Seine Augen wurden noch schwärzer als zuvor und ein grimmiger Ausdruck trat in sein Gesicht, der nichts Gutes verhieß.
     
    ***
     

Kapitel 5
     
    In der größten Dunkelheit kann man Hoffnung finden. Doch wer zu tief sucht, findet vielleicht etwas, nach dem er nicht gesucht hat. Etwas, das sein Leben vollständig verändert. Zum Schlechteren.
     
     
    Alles hatte sich verändert. Alles.
    Sie spürte, wie eine Kraft durch ihren Körper pulsierte, die sie nie zuvor gekannt, ja nicht einmal geahnt hatte. Sie stand neben dem blauen Drachen und starrte in die Dunkelheit. Langsam legte sie eine Hand auf seinen mit Schuppen bedeckten Kopf und ein Ruck ging durch sie hindurch.
    Sie fühlte die Hitze, die unter den Schuppen pulsierte, als wollte sie jeden Augenblick hervorbrechen und alles verbrennen. Doch für sie war es ein angenehmes Gefühl. Auch wenn sie neben dem Drachen klein und verletzlich wirkte, so war doch das Gefühl von Stärke fast übermächtig. Das Amulett auf ihrer Brust leuchtete intensiv und grell, und wieder hörte sie die Worte in ihrem Kopf. Zunächst undeutlich, dann aber klarer und klarer.
    Freiheit! Freiheit!
    Linan lächelte. Sie wusste immer noch nicht, was genau mit ihr geschehen war, aber sie begriff umso besser, was der Drache von ihr wollte. Ihr Blick fiel auf das Amulett, dann auf die Augen des Drachens. Sie spürte die Verbindung und wieder tobten die Worte in ihrem Kopf.
    Freiheit! Freiheit!
    Ja, dachte sie. Ich verstehe dich. Ein Lächeln trat in ihr Gesicht, das sich in den riesenhaften Augen des Drachens widerspiegelte. Lange hatte sie seine Bilder gesehen und sie hatte Dinge erfahren, die unfassbar waren. Dinge, die sie vor Zorn aufschreien lassen wollten.
    Auch wenn sie nicht wusste, wer sie eigentlich war, so wusste sie doch eines: sie hatte sich verändert, hatte eine Einheit mit dem Drachen gewonnen, die ihr eigenes Ich fast vollständig verdrängte.
    Sie bewunderte seine Schönheit; die blaue Farbe seiner Schuppen erinnerte sie entfernt an das Meer. Und dieser Gedanke kam ihr aus irgendeinem Grunde vertraut vor. Hatte sie vielleicht am Meer gelebt, bevor sie in diesen Albtraum gestürzt war?
    Um sich von diesen Gedanken abzulenken, musterte sie die Stelle zwischen Kopf und Rumpf des Drachens. Dort war eine Art Sattel angebracht, wie bei einem Pferd. Sollte er etwa dafür gedacht sein, auf dem Drachen zu fliegen?
    Der Gedanke war atemberaubend, aber gleichzeitig erkannte sie die Wahrheit darin. Die Götter waren in der Lage, mit Hilfe der Drachen durch die Lüfte zu fliegen, aber auch sie würden einen Sattel benötigen, um nicht hinab zu stürzen.
    Plötzlich drehte der Drache ruckartig den Kopf; seine Augen glühten und starrten in eine Richtung, in der Linan zunächst nichts Besonderes erkennen konnte. Aber sie spürte die Besorgnis in ihm, spürte wie das Feuer in ihm noch stärker zu lodern begann, als wollte er es jeden Moment entfesseln.
    Linans Augen verengten sich und ihr Herz schlug schneller. Sie und der Drache waren nicht allein an diesem Ort der Düsternis. Jemand war gekommen und dieser Jemand bedeutete Gefahr. Instinktiv legte sich ihre rechte Hand um das Amulett und augenblicklich beruhigte sie sich.
    Wieder berührte sie die Schuppen des Drachens und ihre Ruhe schien auf ihn überzugehen.
    »Ich spüre ihn auch«, flüsterte sie kaum hörbar. »Und wir werden herausfinden, wer er ist. Vielleicht kann er uns helfen, von hier zu entkommen. Und wenn er ein Feind sein sollte – darfst du ihn gerne verbrennen!«
    Der Drachen knurrte wie zur Bestätigung und Linan wusste, dass er es notfalls unbarmherzig tun würde. Seltsamerweise beruhigte sie dieser Gedanke.
    Stumm und bewegungslos verharrte sie neben dem Drachen und wartete. Sie wusste nicht warum, aber sie war sich sicher, dass der Fremde zu ihr kommen würde. Ein Hauch von Schicksal schien sie zu streifen, aber es kümmerte sie nicht.
    Wer immer dort war – er würde ihr helfen, von hier zu entkommen, oder sterben. Denn auch das wusste sie mit vollkommener Sicherheit: sie musste diesen Ort verlassen, wenn sie nicht den Verstand verlieren wollte.
     
    ***
     
    Er kannte keine Ungeduld. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er seine Verfolgung fortsetzen konnte. Die magische Barriere, die ihn am Vordringen hinderte, bröckelte bereits und schon bald würde sie vollkommen verschwunden sein. Und dann würde ihn nichts mehr daran hindern, seine Aufgabe zu erfüllen.
    Wieder

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