Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
Vom Netzwerk:
hatte keine Angst vor ihm. Nicht mehr.
    Als hätte der Drache ihre Gedanken vernommen, drehte er den Kopf in ihre Richtung und ein Stich ging durch sie hindurch. Das Amulett glühte auf und der Drache gab ein Geräusch von sich, das Linan am entferntesten noch an Zufriedenheit erinnerte.
    Sie legte die Hand auf das Amulett und wie immer beruhigte sie die Berührung. Das Leuchten hörte in der Nähe des Drachens überhaupt nicht mehr auf, aber sie wusste jetzt auch, was der Grund dafür war.
    Wieder hörte sie den Ruf des Drachens tief in sich, seine Sehnsucht nach Freiheit. Er wollte diesen Ort verlassen und sie wollte nichts anderes, wollte ihm helfen und gleichzeitig herausfinden, was mit ihr selbst geschehen war. Für einen Moment schweiften ihre Gedanken ab und das, was sie in der Verbindung mit dem Drachen erfahren hatte, wurde erneut zur Wirklichkeit.
     
    Er war alt. Uralt. Einer der ältesten seiner Rasse und gewohnt, die Welt in Freiheit zu durchqueren. Das Feuer in ihm brannte und wann immer er dieses Feuer entfesselte, blieb Zerstörung und Tod zurück. Den Drachen gehörte die Welt und unter ihren mächtigen Schwingen bebte die Erde, als würden Giganten auf ihr marschieren.
    Und Giganten waren sie, die unumschränkten Herrscher der Lüfte. Sie zählten ihre Lebensjahre nicht, doch es waren derer viele, sehr viele. Die Menschen verbargen sich vor ihnen, denn sie hatten ihrem Feuer und ihrer puren Kraft nichts entgegen zu setzen.
    Doch dieses Gleichgewicht wurde eines Tages zerstört, als fremde Wesen gekommen waren, die keine Angst vor ihnen zeigten. Die Drachen hatten gegen sie gekämpft und versucht, sie zu vernichten, aber diese Wesen hatten über eine Macht verfügt, die derjenigen der Drachen überlegen war.
    Lange Zeit hatten die Kämpfe angedauert, dann aber waren die Drachen besiegt und die fremden Wesen übernahmen die Kontrolle über die Welt. Die Drachen mussten ihnen dienen, mussten sie von Ort zu Ort bringen und ihr Feuer dann einsetzen, wenn es die Fremden wollten.
    Und dann wurden die Drachen in die Dunkelheit gebracht, die von den Fremden erschaffen worden war. Eine Dunkelheit, die merkwürdiger und unwirklicher war als alles, was die Drachen jemals gesehen hatten. Und hier wurde ihr Drang nach Freiheit schier übermächtig, aber sie konnten nicht entkommen und so blieb ihnen der so geliebte Himmel mit seiner Freiheit entsagt. All die Freiheit und unendliche Weite waren verloren.
    Aber eines Tages blieben die Fremden aus und lange Zeit glaubten die Drachen, sie würden für immer alleine in der Dunkelheit bleiben. Doch sie hatten sich getäuscht, denn andere kamen.
    Es waren drei Fremde, die ebenfalls über große Macht verfügten und diese rücksichtslos einsetzten, um die Drachen erneut zu unterjochen. Qual und Schmerz waren seitdem die Gefährten der Drachen, die überlebt hatten. Denn viele von ihnen konnten nicht auf Dauer ohne den Himmel existieren und waren elendig zugrunde gegangen.
     
    Linan zuckte zusammen, als die Erinnerung verblasste. Mitleid wallte in ihr auf zusammen mit dem Wunsch, den Drachen zu helfen. Sie wusste nicht wie, aber etwas in ihr ließ sie glauben, dass es möglich sein würde. Das Amulett! Ja, es musste etwas mit dem seltsamen Amulett auf sich haben, das fühlte sie instinktiv. Sie hatte inzwischen längst begriffen, dass viel mehr in dem Amulett steckte, als nur ein normales Schmuckstück.
    Ja, dachte sie. Sie würde herausfinden, wie sie helfen konnte, und dann würde sich auch für sie alles ändern. Das alles konnte kein Zufall sein, dass sie auf auf den Drachen gestoßen war.
    Jäh wurden ihre Gedanken unterbrochen, als sie vor sich ein Geräusch vernahm. Waren es Schritte? Sie lauschte und sah aus den Augenwinkeln, wie auch der Drache sich anspannte. Endlich war es soweit: der Unbekannte war gekommen!
     
    ***
     
    Je weiter sie kamen, desto unruhiger wurde Eneas. Etwas befand sich dort vor ihnen. Seine Sinne versuchten danach zu greifen, doch ein ihm unbekannter Widerstand tat sich auf und blockierte ihn. Gleichzeitig war er sicher, dass das Beryllyion nicht mehr weit entfernt sein konnte und er sich dem Ziel seiner Suche näherte.
    Aufregung ergriff sein Innerstes. So lange schon suchte er danach, hatte den Nebel durchquert und sogar die kresh kallaan aufgesucht.
    »Was ist das?«, fragte Hendran und deutete nach vorne. Er hatte seine Frage nicht an Eneas gerichtet, dennoch schien er nur von ihm Antwort zu erwarten.
    Ein riesiger Schemen zeichnete

Weitere Kostenlose Bücher