Der Untergang der Hölle (German Edition)
zog sich aus ihrem Gefangenen zurück. Als er aufstand und seine weiße Hose wieder zuknöpfte, sah Vee, dass der vergitterte Laufsteg rote Abdrücke auf seinen Knien hinterlassen hatte und seine wippende Erektion mit einer dicken weißen Flüssigkeit verschmiert war.
Fred Johnston schnappte: »Ihr erbärmlichen, Dämonen bespringenden Schwachköpfe!«
»He, nur Johnny hat den Dämon besprungen, Sir«, erklärte Earl. »Sie müssen ihm das verzeihen, er ist auf einer Farm aufgewachsen.«
Fred machte keinen sonderlich amüsierten Eindruck, aber Roper konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Johnny, bei der Erwähnung deines Namens muss mit Sicherheit jedes Schaf in Tennessee erzittert sein.« An Vee gewandt, erklärte der Sicherheitschef: »Unser Johnny ist im Sezessionskrieg gestorben, 1864 bei der Schlacht um Bull’s Gap. Ein guter alter Konföderierter. Und du bist ganz wild auf diese Bullenspalten, nicht wahr, Johnny, du olle Drecksau?«
»Sir?«, erwiderte der ehemalige Soldat der Rebellen verwirrt.
Earl gab der Kette des Dämons einen Ruck und dieser erhob sich etwas schwankend und bezog neben seinem Partner Position. Vee bewunderte die Haltung des Wesens, doch schließlich waren die zwei Dämonen im Gegensatz zu den Engeln nicht unsterblich und wollten zweifellos am Leben bleiben.
»Ich werde meinem Vater von diesem Vorfall berichten, Charles«, drohte Fred. »Ich finde, Sie sollten Ihren Männern beibringen, sich etwas würdevoller zu benehmen. Ist das hier das beste Team, das Sie für eine Mission wie diese zusammentrommeln konnten?«
»Nun, Fred, Johnny ist einer unserer besten Dämonentreiber und außerdem ein begnadeter Scharfschütze. Bei Tim handelt es sich um Rebeccas ehemaligen Verlobten, wie Sie zweifellos wissen. Und Earl war Tunnelratte in Vietnam. Er ist nur mit einer Taschenlampe und einer 45er bewaffnet da runtergestiegen. Diese Männer sind vielleicht nicht ganz leicht zu nehmen, aber zweifelsohne extrem harte Burschen.«
»Ja, ich weiß, Earl ist so gut, dass er sogar in einem dieser Tunnel ums Leben gekommen ist«, merkte Fred an.
»Hey, Sir«, verteidigte sich Earl, »wissen Sie, wie niedrig die Überlebensrate bei uns Tunnelratten war?«
»Es ist nicht notwendig, deinen Daddy mit dieser Geschichte unnötig zu beunruhigen, Fred«, meinte Roper. »Wie Earl schon sagte, bei Johnny müssen wir wohl eine Ausnahme machen – dieser arme konföderierte Inzuchtbauer weiß es einfach nicht besser.«
»Und was ist mit den Männern, die ihn angefeuert haben?«
»Wir glaubten einfach nicht, dass er es wirklich tun würde, Sir«, meldete Tim sich kleinlaut zu Wort.
Vee hatte die unübersehbare Beule in Earls Hose registriert. Tim hielt sein Sturmgewehr vor den Schritt, wahrscheinlich um seine eigene zu verstecken. Und das war mal mein Verlobter?, dachte sie. Was habe ich mir bloß dabei gedacht?
Johnny holte seinen abgelegten Helm und setzte ihn wieder auf. Bei genauerem Hinsehen bemerkte Vee, dass die Kopfbedeckungen aus miteinander verbundenen Knochenplatten gefertigt waren, wie ein zweiter Schädel. Auf die Stirn seines Helms, oberhalb der Augenlöcher, hatte Johnny die grobe Skizze einer Konföderierten-Flagge gemalt. Earl setzte seinen ebenfalls auf. Bei ihm prangte an der gleichen Stelle die Aufschrift WIEDERGEBOREN, UM ZU TÖTEN.
»Wir müssen Johnny doch irgendwie seine schwulen Anwandlungen abreagieren lassen«, scherzte Earl mit verstellter Stimme, während er den Sitz seines Helms korrigierte.
»Hey«, protestierte Johnny mit seiner eigenen, dumpfen Stimme, »das Ding ist kein Mann! Das hat nicht mal ’nen Schwengel!«
»’ne Muschi hat’s jedenfalls auch nicht.«
Vee schaute zu dem Dämon zurück und sah Rinnsale weißer Flüssigkeit, die langsam seine Beine hinabliefen. Ihr wurde klar, dass Johnny sich mit dem Kampfmesser, das er am Gürtel trug, die passende Öffnung selbst geschaffen hatte. Beide der großgewachsenen Dämonen waren von alten Narben übersät, die wie Kerben oder Spurrillen wirkten. Die weitgehend verheilten Wunden hoben sich in hellem Weiß von ihrer glänzenden dunklen Haut ab. Man hatte es den Folterknechten ordentlich heimgezahlt, vermutete sie.
»Einen weiblichen Dämon zu vergewaltigen wäre okay«, murmelte Vee, »aber bloß keinen männlichen – was für eine Sünde.«
»Es ist Sodomie oder Schlimmeres«, schäumte Fred. »Außerdem brauchen wir diese Viecher in gesundem Zustand, damit sie uns helfen können. Nicht von euch Irren in
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