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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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Verwüstung sich zu allen Seiten erstreckte, stand sie wie auf einem Präsentierteller. Dann hörte sie Automatikfeuer knattern und ein kleines Stück rechts von ihr stieg eine Reihe von Staubwolken aus der Asche empor. Sie schlug eine scharfe Linkskurve ein. Ein weiteres Rattern ertönte aus der Ferne, aber diesmal wusste sie nicht, wie nah ihr die Geschosse gekommen waren.
    Ein Stück voraus stand eine Reihe schwarzer Metallfässer, die ihr Schutz bieten konnten, aber es widerstrebte ihr, anzuhalten und die Konfrontation mit ihren Verfolgern zu suchen. Doch die Himmelsboten nahmen ihr die Entscheidung ab. Salven aus zwei Waffen zugleich peitschten zu ihrer Linken in den Boden und schienen nach ihren Fersen zu schnappen wie bissige Hunde.
    Vee setzte zum Endspurt an, stürmte auf die Fässer zu, sprang auf den Stapel und ließ sich auf der anderen Seite zu Boden fallen. Einen Moment später erklang das metallische Scheppern von Geschossen, die an den Tonnen abprallten oder sie durchschlugen. Vee zog den Kopf ein und wartete, bis sich der schlimmste Patronenhagel gelegt hatte. Dann richtete sie sich auf und lehnte Jay an eines der Fässer.
    Da waren sie, wirkten aus der Ferne immer noch winzig, aber bedrohlich, und sie hielten mit geradezu unglaublicher Schnelligkeit auf ihr Versteck zu: zwei Himmelsboten mit automatischen Waffen in den Händen. Falls sie Roben getragen hatten wie die zwei, die Ropers Team zum Opfer gefallen waren, hatten sie diese abgelegt, um beweglicher zu sein. Sie trugen lediglich weiße Lendenschurze.
    Doch nicht nur das: Ein dritter Himmelskrieger mit einem langen Schwert in der Hand war nach rechts ausgewichen, zum Rand des verbrannten Areals. Zweifellos wollte er sie in einem weiten Bogen umrunden, um ihr dann von der anderen Seite den Weg abzuschneiden. Und waren da vielleicht noch mehr von ihnen, die sich bereits abgesetzt hatten, um sich ihr aus verschiedenen Richtungen zu nähern? Sie durfte nicht zulassen, dass man sie hier gefangen nahm.
    Sie drückte Jays Abzug durch und schickte einem der auf sie zusprintenden Himmelsboten kurze Schussfolgen entgegen. Dann zielte und schoss sie auf den zweiten. Angesichts der Entfernung war sie überrascht, dass dieser hart zu Boden ging, sich in der zerklüfteten Asche herumrollte wie ein gestürztes Rennpferd und zunächst vergeblich versuchte, wieder auf die Füße zu kommen.
    Sein Partner sah sich nicht einmal nach ihm um, sondern feuerte seine Waffe aus vollem Lauf ab. Ein Geschoss streifte Vees Haare. Sie nahm den verletzten Himmelskrieger ins Visier und feuerte eine längere Salve ab. Jay bebte in ihren Händen. Es klickte, als das gebogene Knochenmagazin, das auch als Vordergriff diente, leer war, doch zu diesem Zeitpunkt wehrte das verwundete Wesen sich bereits nicht mehr. Vee ging erneut in Deckung, als Kugeln scheppernd in die Fässer einschlugen, und wühlte mit zitternden Händen in ihrer Tasche nach weiterer Munition.
    Mehr Sperrfeuer brandete auf, länger anhaltend als die vorigen. Sie begriff, dass der auf sie zukommende Himmelsbote versuchte, sie an ihrer Position festzuhalten, damit der dritte (und die anderen?) Zeit hatte, die Schlinge um sie herum enger zu ziehen. Das durfte nicht geschehen. Anstatt sich wieder aufzurichten, wie sie es vielleicht erwarteten, warf sie sich auf die Seite und schoss an dem Fass vorbei, das am weitesten von ihrer bisherigen Position entfernt stand.
    Der Himmelskrieger war ihr in schockierendem Maße näher gekommen. Er lauerte fast direkt über ihr. Doch das kam ihr zugute, da sie so einen Strom von Geschossen direkt auf seinen bloßen, knochigen Oberkörper abfeuern konnte. Er rannte weiter, als ob es ihn nicht störte, bis er gegen ihre Wand aus Fässern krachte … dann sackte er in der Asche zusammen. Seine unheimlichen Augen waren nach wie vor weit aufgerissen und glühten selbst im Tod unverändert.
    Dann war Vee wieder auf den Beinen und überquerte rennend das verkohlte Trümmerfeld.
    Nicht weit voraus führte eine dieser Förderrampen zur Decke. Sie musste eine Entscheidung treffen. Diese Lagerhalle schien sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken. Eine Wand aus versengten, aber intakten Metallkisten, so groß wie Container eines Frachtschiffs, zeichnete sich am anderen Ende des verbrannten Gebiets ab und wer wusste schon, wie viel weiter die Halle dahinter noch reichte? Nein, Vee entschied sich für die Rampe. Sie verspürte den neuerlichen Impuls, höher zu klettern.
    Vee sprang auf das

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