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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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Einflussbereich sorgsam abgeschottet, und das ist ein echtes Problem. Von Zeit zu Zeit greifen sie uns auch an, sodass wir ständig unsere Grenzen bewachen müssen.«
    »Nun, ich nehme an, dann muss ich eben besonders vorsichtig sein, um mich an den Jungs vorbeizumogeln, was?«
    Armdran starrte sie an. Nach dem Gesichtsausdruck seines Avatars zu urteilen, dachte er angestrengt nach, aber sie konnte nicht einschätzen, worüber. War er misstrauisch? Machte er sich Sorgen um sie? Er schien mehr sagen zu wollen, sich aber bewusst zurückzuhalten. Vee hatte das Gefühl, dass er einen Weg kannte, an den Mudschaheddin vorbeizukommen, dieses Wissen jedoch noch nicht teilen wollte, bis er sie besser einschätzen konnte. Misstraute er anderen Menschen grundsätzlich oder lag es daran, dass sie in seine private Gedankenwelt eingedrungen war?
    Sie hatten das andere Ende des Platzes erreicht und hielten über den Parkplatz auf die gegenüberliegende Ladenzeile zu. In der Mitte der Fläche stand wie eine Insel im Asphaltsee ein Bankgebäude mit einem Drive-In-Schalter. Vee deutete mit einem Kopfnicken darauf. »Können wir dort eine Sekunde haltmachen? Ich muss kurz zum Geldautomaten.«
    Armdran prustete. »Nicht nötig. Ich leihe Ihnen ein paar Kröten.«
    »Gut. Wo kann ein Mädchen hier einen Kaffee trinken gehen?«
    Der Hund blieb plötzlich stehen und knurrte. Vee bemerkte, dass er die Zähne fletschte.
    »Hey, was ist denn los?«, schnauzte Armdran ihn an und zog etwas an der Leine.
    Vee sah, worauf der Blick des computersimulierten Vierbeiners gerichtet war und zischte: »Mein Gott.«
    Auf dem leeren Parkplatz, nicht allzu weit von ihnen entfernt, zeichnete sich der Umriss einer menschlichen Gestalt ab, die jedoch aus flimmerndem weißem Rauschen zu bestehen schien. Vee musste absurderweise erneut an Star Trek denken. Hatte Scotty Probleme beim Beamen? Doch dann wanderten ein paar horizontale Streifen über die Silhouette und sie wurde deutlicher, verwandelte sich in eine lebensgroße Gestalt in weißer Robe, deren Kapuze zurückgeschoben war. Ein älterer Mann, groß und schlank, mit militärisch kurz geschnittenem grauem Haar und tief in den Höhlen liegenden Augen. Selbst aus der Entfernung konnte Vee das stechende Blau erkennen. Sie erkannte ihn sofort. Nicht so sehr, weil sie sich an den Anblick zu Lebzeiten erinnerte, sondern weil seine Augen ihren eigenen so stark ähnelten.
    Ihr Vater begann zu sprechen, wobei er an ihr und Armdran vorbei in den Nebel starrte. Er intonierte mit der effekthascherischen Stimme eines Predigers.
    »Ich rufe euch, die im Leben erlöst wurden. Ich rufe euch, die durch unseren Herrn den Weg in den Himmel gefunden hatten. Ich rufe euch, meine gesegneten Brüder und Schwestern, die ihr eure Hingabe an euren Glauben bewiesen habt ... die ihr mir und meinesgleichen in die Hölle selbst gefolgt seid, um die unheiligen Teufel zu zerquetschen, die sündigen Verdammten, die es gewagt haben, sich gegen den Heiland aufzulehnen. Ich rufe euch, die ihr isoliert seid, allein oder in Gruppen, und fordere euch auf, sofort aufzubrechen und den Weg zu uns anzutreten.
    Kommt zur Stadt der Engel auf Ebene 7. Wir müssen all unsere Kräfte bündeln. Wir müssen noch einmal stark werden. Denn die Schlachten sind noch nicht gewonnen! Nein, die Fronten sind immer noch nicht geklärt! Wir dürfen nie mehr in Selbstzufriedenheit verfallen! Ich bin von meinen Häschern befreit, befreit von den Teufeln, und ich werde sie leiden lassen für ihre Verbrechen und diesen Ort von ihnen säubern! Zusammen können wir unserem Herrgott zeigen, dass wir unsere heilige Aufgabe nicht aufgegeben haben! Und wenn sie erfüllt ist, dann sind wir erlöst, meine Brüder und Schwestern! Wir werden in das Paradies zurückkehren, aus dem wir einst gekommen sind!«
    »Oh mein Gott«, keuchte Vee.
    »Ja, ich weiß«, knurrte Armdran. »Diese Arschlöcher in L.A. hacken sich schon seit ein paar Tagen mit diesem Schwachsinn in unsere Systeme. Wir sperren sie und sie finden einen Weg, es zu umgehen. Aber das ist das erste Mal, dass sie in meine Programme eingedrungen sind. Scheiße!«
    Das Gespenst redete weiter, seine Stimme wurde lauter und eindringlicher. »Ich weiß, dass einige von euch in anderen Städten leben. Ihr habt Angst bekommen oder euch verleiten lassen und lebt nun Seite an Seite mit unserem Feind. Ihr müsst euch von ihnen abwenden, Brüder und Schwestern, und euch auf eure Wurzeln besinnen! Ihr müsst euch nicht länger

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