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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sagte Erith fest. Diesmal gab es keinen Zweifel. Sie hatte die Ohren zurückgelegt. »Gestattest du mir, mich um meinen Gemahl zu kümmern, Mutter Covril?« Die Lippen seiner Mutter bewegten sich, aber es ertönte kein Laut. Er konnte sich nicht erinnern, sie jemals so verblüfft gesehen zu haben, obwohl sie damit gerechnet haben musste. Eine Ehefrau zog ihren Mann immer seiner Mutter vor. »Nun, Gemahl, was würdest du sagen?«
    Er war nicht sehr interessiert, er war verzweifelt. Er trank einen großen Schluck von dem gewürzten Tee, aber sein Mund fühlte sich trotzdem trocken an. Seine Mutter hatte Recht; je mehr Zuhörer er hatte, desto mehr neigte er dazu, das zu vergessen, was er hatte sagen wollen, und abzuschweifen. Ehrlich gesagt musste er zugeben, dass er schon bei wenigen Zuhörern weitschweifig herumplapperte. Jedenfalls etwas. Dann und wann. Er kannte die Formen - jedes Kind von fünfzig kannte die Formen -, und doch konnte er die Worte nicht über die Lippen bringen. Die wenigen Leute, die ihm jetzt zuhörten, waren keine beliebigen Leute. Seine Mutter war eine berühmte Sprecherin, der Älteste Haman ebenfalls, ganz zu schweigen davon, dass er ein Ältester war. Und da war Erith. Ein Mann wollte in den Augen seiner Frau gut aussehen.
    Er wandte ihnen den Rücken zu, trat ans nächste Fenster und drehte die Teetasse zwischen den Händen. Das Fenster wies eine ordentliche Größe auf, auch wenn die Scheiben in den geschnitzten Rahmen nicht größer als in den unteren Räumen waren. Der Regen war zu einem Nieseln geworden, das aus dem grauen Himmel fiel, und trotz der Schlieren im Glas konnte er die Bäume jenseits der Felder ausmachen, Pinien und Tupelobäume und gelegentlich eine Eiche. Algarins Leute kümmerten sich gut um den Wald, schafften das tote Holz fort, um möglichen Waldbränden seine Nahrung zu rauben. Feuer musste sorgfältig benutzt werden.
    Die Worte kamen jetzt viel müheloser zu ihm, da er die anderen nicht sah, wie sie ihn beobachteten. Sollte er mit dem Sehnen beginnen? Konnten sie den Aufbruch wagen, wenn sie in einer Hand voll Jahren anfangen würden zu sterben? Nein, diese Frage würde man als Erstes angesprochen und vernünftige Antworten gefunden haben, sonst wäre der Stumpf innerhalb eines Jahres fertig geworden. Beim Licht, wenn er den Stumpf ansprach… Einen Augenblick lang konnte er die Menge sehen, die um ihn herumstand, Hunderte Männer und Frauen, die darauf warteten, seine Worte zu hören, vielleicht sogar Tausende. Seine Zunge wollte an seinem Rachen festkleben. Er blinzelte, und da waren nur das blasige Glas und die Bäume vor ihm. Er musste es tun. Er war nicht besonders mutig, ganz egal, was Erith auch glauben mochte, aber er hatte über Mut gelernt, indem er die Menschen beobachtete; er hatte zugesehen, wie sie nicht losließen, egal wie kräftig der Wind wurde, wie sie kämpften, auch wenn sie keine Hoffnung hatten, kämpften und siegten, weil sie mit dem Mut der Verzweiflung kämpften. Plötzlich wusste er, was er zu sagen hatte.
    »Im Krieg gegen den Schatten haben wir uns nicht in unserem Stedding verkrochen, in der Hoffnung, dass kein Trolloc oder Myrddraal dazu getrieben würde, sich dort Zugang zu verschaffen. Wir haben das Buch der Übersetzung nicht geöffnet und sind geflohen. Wir sind an der Seite der Menschen marschiert und haben den Schatten bekämpft. In den Trolloc-Kriegen haben wir uns weder im Stedding versteckt noch das Buch der Übersetzung geöffnet. Wir sind an der Seite der Menschen marschiert und haben gegen den Schatten gekämpft. In den finstersten Jahren, als es keine Hoffnung mehr zu geben schien, haben wir gegen den Schatten gekämpft.«
    »Und zur Zeit des Hundertjährigen Krieges haben wir gelernt, uns nicht in die Angelegenheiten der Menschen zu verstricken«, warf seine Mutter ein. Das war erlaubt. Sprechen konnte sich in eine Debatte verwandeln, es sei denn, die pure Schönheit der Worte hielt die Zuhörer in ihrem Bann. Sie hatte einmal vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang ohne eine Unterbrechung zugunsten einer sehr unpopulären Position gesprochen, und niemand war aufgestanden, um gegen sie zu sprechen. Er konnte keine wunderschönen Sätze bilden. Er konnte nur das sagen, woran er glaubte. Er wandte sich nicht von dem Fenster ab.
    »Der Hundertjährige Krieg war eine Angelegenheit der Menschen und nicht die unsere. Der Schatten ist unsere Angelegenheit. Wenn der Schatten bekämpft werden muss, sind unseren Äxten immer

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