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Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Titel: Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Mackay
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des Gehsteigs, aber nicht die Straße. Zu enger Winkel. Er kann nicht sehen, wie sie ins Taxi steigen. Scheiße! Warum zum Teufel wurde die Kamera nur auf so einen kleinen Bereich ausgerichtet? Ah, leicht zu erraten. Sie trauen den eigenen Türstehern nicht. Wollen sie im Auge behalten. Kann man ihnen schlecht vorwerfen.
    Nicht so gut, wie er gehofft hat. Aber trotzdem interessant. Die drei kommen aus dem Club auf den Gehsteig. Zara winkt jemanden herbei, vermutlich ein Taxi. Der jüngere Mann hilft Winter den Gehsteig entlang, und dann verschwinden sie aus dem Bild. Fisher kann weder das Taxi sehen noch wer einsteigt. Sie haben sich das Taxi mit einem jungen Mann geteilt, der rein zufällig zur selben Zeit ging wie sie. Das hat Cope gesagt. Zufall, jemand, den sie nicht kannte. Ein x-beliebiger Fremder – ich kenne seinen Namen nicht. Tja, das kauft er ihr jetzt nicht mehr ab. Zumindest da hat sie gelogen. Und erst Winter. Mein Gott, das muss man sich mal ansehen. Der kann sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Was hat sie noch gleich erzählt? Sie teilen sich mit einem Unbekannten ein Taxi. Er hilft ihr, Winter zur Tür zu bringen, und geht dann. Sie bugsiert Winter allein die ganze Treppe rauf und durch den Flur zum Bett. Absolut ausgeschlossen. Auf keinen Fall. Man braucht ihn sich doch nur mal anzuschauen. Der kann sich ja kaum alleine aufrecht halten. Hätte ihm der junge Mann nicht aus dem Club geholfen, wäre er mit dem Gesicht voran auf den Gehsteig geflogen. Verlogenes Miststück. Du hast ihn nicht allein raufgebracht, nicht in seinem Zustand, nicht so ein zierliches Mädchen wie du. Jemand hat dir geholfen. Der junge Mann. Er war im Haus. Musste mitkommen. Er war im Haus, und ist doch nirgends zu sehen, als die Polizei kommt. Fisher spult zurück, findet eine Aufnahme des jungen Mannes, hauptsächlich von seinem Hinterkopf. Das könnte unser Killer sein. Mehr als ein Fremder.
    Fisher sucht den Geschäftsführer. Er findet ihn in seinem Büro, wo er gerade telefoniert. Als Fisher eintritt, ohne zu klopfen, legt der Geschäftsführer auf.
    »Haben sie eine Liste der Taxis, die draußen auf Ihre Gäste warten?«
    »Sicher«, sagt Jones und greift in die Schreibtischschublade. »Ihr Verein wollte ja, dass wir eine Liste aufstellen und darauf achten, wer draußen wartet.« Ihr Verein. Wie charmant. Der Geschäftsführer reicht ihm die Liste. Auf den ersten Blick kann er nichts Auffälliges entdecken. Es gibt Taxiunternehmen, von denen er weiß, dass sie im Besitz oder unter der Kontrolle des organisierten Verbrechens sind, doch auf dieser Liste sieht er keins davon.
    Fisher steckt die Liste ein. Er schaut den Geschäftsführer an, der auf der anderen Seite des Schreibtisches sitzt und zurückschaut. Der nervös aussieht. Die Bänder betrachtet und sich fragt, was Fisher darauf entdeckt hat.
    »Ich nehme die Videobänder mit. Die sind wichtig. Vielleicht schicke ich jemanden vorbei, der mit Ihnen über ein paar andere Sachen spricht, die mir hier aufgefallen sind«, sagt er und verlässt das Büro. Eine leere Drohung. Wenn der Club zu lange geöffnet hatte, dann muss sich eine Streife drum kümmern. Er könnte sie aber schon mal darauf hinweisen lassen, so dass sie an der Ausrichtung der Überwachungskameras herummäkeln können, wenn sie da sind. Ja, gar keine so schlechte Idee. Diesen Leuten klarmachen, dass sie einen besseren Blick auf den Bereich vor dem Gebäude haben müssen.
    Zurück zum Revier. Er muss die Bänder jemandem geben, der Zeit hat, sie sich genau anzusehen.
    »Finden Sie raus, wer der Mann ist, der mit ihnen das Gebäude verlässt. Versuchen Sie weitere auffällige Personen zu entdecken.« Die Killer dürften sie nicht entdecken. Das wäre zu viel verlangt. Aber man weiß nie, was dabei rauskommen könnte. Vielleicht entdecken sie jemanden, der mit Winter oder Cope redet und ihm selbst entgangen ist. Oder sie finden raus, dass der jüngere Mann Verbindungen hat. Ein bisschen Glück. Das ist es, was er braucht. Glück. Und jetzt der Taxifahrer. Er muss ihn ausfindig machen. Der kann das Bild vervollständigen. Das Bild von Cope und dem jüngeren Mann.
    Ein Gedanke. Ein bitterer Gedanke. Cope wurde nicht als Verdächtige betrachtet. Sie war Zeugin, und sie war Opfer. Es war nicht nötig, sich zu vergewissern, wo sie hingehen würde – vermutlich in das Haus, in dem Winter ums Leben gekommen war. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht ist sie woanders hingegangen, und er hat erst mal keine

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