Der unwiderstehliche Mr Sinclair
lernte.
Janice legte sich hin und schaltete die Lampe auf dem Nachttisch aus.
Nun ja, morgen war der große Tag. Sie drehte sich auf den Bauch und machte es sich bequem.
In wenigen Stunden, dachte sie schläfrig, werde ich auf dem Weg nach Prescott sein. Mit Taylor.
Taylor lag im Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und lächelte zur Zimmerdecke hinauf, die er in der Dunkelheit gar nicht sehen konnte.
Es hatte eine gute Woche hinter sich … nein, eine großartige Woche, und der Höhepunkt jedes Tages war das abendliche Telefonat mit Janice gewesen.
Sie besaß einen tollen Sinn für Humor und einen wachen Verstand. Sie hatte feste Überzeugungen und äußerte sie freimütig, aber sie war offen genug, sich andere Meinungen anzuhören.
Seinen Fragen nach dem, was sie vor der Eröffnung von Sleeping Beauty gemacht hatte, war sie geschickt ausgewichen.
Stattdessen hatte sie ihn gedrängt, ihr noch mehr Geschichten aus seiner Kindheit in Prescott zu erzählen. Ihr melodisches Lachen hatte ihn selbst durchs Telefon hindurch erwärmt.
Oh ja, es war eine großartige Woche gewesen.
Und morgen? Morgen würde es fantastisch werden. Er würde Janice pünktlich um zehn Uhr abholen und mit ihr über den Gebirgshighway zwischen den Bergen nach Prescott fahren… in ein gemeinsames Wochenende.
Nun ja, nicht gemeinsam in dem Sinne, dass er das Wochenende so mit Janice verbringen würde wie mit anderen Frauen. Aber trotzdem würden sie zusammen sein.
Er freute sich darauf. Riesig. Mehr, als er es mit Worten hätte ausdrücken können.
Er hatte achtundvierzig Stunden im kühlen und schönen Prescott, Arizona, vor sich.
Mit Janice.
8. KAPITEL
Langsam ging Janice durch die Halle von Hamilton House und sah sich neugierig um. In der Mitte blieb sie stehen und drehte sich mit leuchtenden Augen zu Taylor um.
“Oh, Taylor”, sagte sie lächelnd. “Das ist ja wunderschön.
Wie eine Reise in die Vergangenheit.”
Taylor schmunzelte. “Also gefällt es dir?”
“Ob es mir gefällt? Ich liebe es. Alles ist so detailgetreu restauriert. Wo wollen Andrea und Brandon die Geschäfte unterbringen?”
“Frag sie doch selbst. Da kommen sie.”
Janice wandte sich um. Lächelnd kam ein Paar auf Taylor und sie zu.
Brandon Hamilton war groß und athletisch. Der dunkle Anzug betonte die breiten Schultern und langen Beine. Er hatte schwarzes Haar und dunkle Augen und war auf natürliche Weise attraktiv.
Andrea Hamilton besaß zarte Gesichtszüge und große dunkle Augen. Ihr schimmerndes Haar war dunkelbraun und fast schulterlang. Sie trug ein wadenlanges Paisley-Kleid, das ihre schmale Taille hervorhob.
Die beiden waren ein schönes Paar und sahen aus wie … nun ja, wie zwei, die einfach zusammengehörten.
Plötzlich musste Janice an die Kolibris auf ihrer Terrasse denken.
Zu zweit. So war die Gesellschaft konstruiert. Paare. Eine Frau, ein Mann. Ein Weibchen, ein Männchen. Selbst die Kolibris wussten das.
Wie kommst du denn auf diesen Unsinn? tadelte sie sich.
Spiel nicht die arme Einsame. Sie war zufrieden mit ihrem Single-Dasein, mit ihrem Leben, wie es war.
“Hallo, hallo”, begrüßte Andrea sie und Taylor.
“Willkommen in Hamilton House. Ich freue mich, dich wieder zu sehen, Taylor. Und Sie müssen Janice sein.”
Taylor übernahm die Vorstellung und sah, wie Brandon die Stirn in winzige Falten legte, als er Janice die Hand gab.
Er verstand die Reaktion seines Freundes. Branden fand Janice sehr hübsch … aber dann auch wieder … nicht.
Janice trug das übliche zu weite Kostüm, diesmal war es grasgrün. Die unvorteilhaften Schnürschuhe waren weiß, passend zur hochgeschlossenen Bluse. Das Haar war wieder zu einem Knoten gesteckt.
Aber heute saß keine klobige Brille auf der anmutigen Nase, und er war sicher, dass er daran nicht ganz unschuldig war.
Deshalb hatte er auf der Fahrt nach Prescott nichts dazu gesagt.
Ja, Brandon sah und spürte den Widerspruch zwischen Janices Schönheit und der wenig schmeichelhaften Verpackung.
“… entlang der Wand dort”, sagte Andrea gerade zu Janice.
Taylor konzentrierte sich wieder auf das Gespräch.
“Die Pläne, von denen Taylor mir erzählt hat, hören sich wunderbar an”, erwiderte Janice. “Ich kann mir die Gasse mit dem Kopfsteinpflaster und den alten Gaslaternen gut vorstellen.”
“Wir können es kaum abwarten”, gestand Brandon, während er den Arm um Andreas Schultern legte. “Habt ihr zwei schon gegessen?”
“Nein”, antwortete
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