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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Elliott Pickert
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aneinander und tippte sich nervös gegen den Mund.
    Das Abendessen gestern war ein voller Erfolg gewesen. Er hatte sich sehr wohl gefühlt, und alle seine Freunde hatten Janice auf Anhieb gemocht.
    Minuten später schaute er wieder auf die Uhr und schüttelte verärgert den Kopf. Er hatte Janice gedrängt, sich heute auszuschlafen. Prescott lag eine Meile über dem Meeresspiegel, und die dünne Luft hatte sie erschöpft. Er selbst hatte den Vormittag damit verbracht, Branden bei der Vorbereitung des Empfangs zu helfen. Sie hatten die Getränke auf den Platz getragen und die Dosen auf Eis gestellt. Er hatte sich ablenken wollen, aber es hatte nicht gewirkt.

    Er hatte die ganze Zeit an Janice denken müssen. Genau wie jetzt. Worunter würde sie beim Empfang ihre sexy Dessous aus Sleeping Beauty verstecken?
    Schlafende Schönheit. Ja, Brandon hatte Recht. Genau das war Janice Jennings … Eine schlafende Schönheit.
    Sie wartete auf den Prinz, der sie wecken würde. Der ihr den Mut geben würde, aus ihrem Kokon zu schlüpfen und der bezaubernde Schmetterling zu werden, der sie sein konnte.
    Sie wartete auf den Mann, dessen Liebe ihr helfen würde, sich zum ganzen Ausmaß ihrer Weiblichkeit zu bekennen.
    Liebe? Sich in Janice Jennings verlieben? Sie lieben? Das war eine erschreckende Vorstellung. Denn zu lieben bedeutete nichts anderes, als irgendwann unsäglich zu leiden. An gebrochenem Herzen.
    Die Liebe kam und ging, entweder durch Tod oder Trennung oder den alltäglichen Druck, der eine Beziehung zerstören konnte.
    Nein, danke, darauf konnte er verzichten.
    Aber was war, wenn er sich nun trotzdem in Janice verliebte?
    Konnte das passieren? Verdammt, er wusste es nicht.
    Er wusste nur, dass er gestern Abend nach einem leidenschaftlichen Kuss vor Janices Tür in sein eigenes Zimmer hatte zurückgehen müssen. Und dass es ihm so schwer gefallen war wie nichts, was er je erlebt hatte.
    Sie hatte sich an ihn geschmiegt und sein Verlangen erwidert, aber er hatte sich beherrscht.
    “Wenn ich jetzt bei dir bleibe”, hatte er geflüstert, “werden Andrea und Brandon es mitbekommen, und das möchte ich nicht. Wenn wir miteinander schlafen, soll niemand außer uns es erfahren.”
    Wenn hatte er gesagt, nicht falls.
    “Nein”, sagte er jetzt und sprang auf.
    Mit finsterer Miene, die Hände in den Taschen vergraben, ging er auf und ab.

    Er musste zu Janice auf Distanz gehen, bevor es zu spät war.
    Sekunden später lief es ihm eiskalt den Rücken herunter, und er blieb wie angewurzelt stehen.
    Er würde Janice nie wieder küssen, sie nie wieder in den Armen halten, nie wieder sehen, wie das Verlangen sich in ihren wunderschönen blauen Augen spiegelte. Das Verlangen nach ihm, nur ihm.
    Sein Leben würde leer und kalt werden.
    Vielleicht ist dir gar nicht bewusst, wie einsam du bist.
    “Okay, okay”, murmelte Taylor und setzte den rastlosen Gang durchs Zimmer fort.
    Janice füllte in ihm eine Leere aus, von deren Existenz er gar nichts geahnt hatte. Wenn er mit ihr zusammen war, fühlte er sich … ganz.
    Ihr Lächeln war ein Geschenk, ihr melodisches Lachen wie Musik, das Funkeln in ihren Augen wertvoller als der kostbarste Saphir. Ihre Ehrlichkeit und Unschuld, ihre Echtheit, waren etwas so Besonderes, so Seltenes, dass ihm eine Zukunft ohne Janice dunkel und öde erschien. Sie war Sonnenschein und Blumen, frische Luft und Frühling.
    Sie war seins.
    Das Gefühl, dachte Taylor mit klopfendem Herzen, muss Liebe sein.
    Er blieb stehen und rieb sich mit zitternden Händen übers Gesicht.
    “Was habe ich getan?” wisperte er. “Und was zum Teufel soll ich jetzt tun?”
    Lauf weg, befahl ihm sein Verstand. Er durfte sie nicht mehr sehen, berühren oder gar küssen. Wenn er lange genug durchhielt, würde die Liebe flackern wie die Flamme einer Kerze im Wind, immer kleiner werden und schließlich ganz erlöschen. Er würde das Kommando über sein Herz zurückerlangen, und es würde nicht brechen.
    Aber…

    Die Vorstellung, Janice zu verlassen, bereitete ihm den Schmerz, den er dadurch vermeiden wollte. Sein Herz tat weh, er fühlte es in der Brust.
    Augenblick mal. Er beschloss selbst, die Beziehung zu Janice zu beenden. Bestimmt würde der Schmerz sich auf diese Weise schneller legen, als wenn er dem Schicksal die Entscheidung überließ.
    Oder nicht?
    Er musste sich beruhigen, sich wieder in den Griff bekommen. Dass er im Moment keinen klaren Gedanken fassen konnte, lag allein daran, dass er Janice bald wieder sehen

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