Der unwiderstehliche Mr Sinclair
Jennifer.”
“Wir sind Ihnen alle sehr dankbar dafür, dass Sie unseren Taylor dazu gebracht haben, endlich einmal wieder nach Prescott zu kommen”, sagte Jennifer. “Wir haben ihn vermisst.”
“Oh”, entfuhr es Janice.
“Taylor, Brandon und Ben … Haben Sie Ben schon getroffen?” fuhr Jennifer fort. “Jedenfalls, die drei waren wie meine großen Brüder, als wir zusammen hier in Prescott aufwuchsen. Das war ganz angenehm, als wir klein waren, aber als ich anfing, mit anderen Jungen auszugehen, hätte ich die drei erwürgen können. Dauernd tauchten sie im falschen Moment auf und ruinierten mein jugendliches Liebesleben.”
“Oh”, wiederholte Janice, aber diesmal lächelte sie dabei.
“Wir haben unsere Rolle als großer Bruder sehr ernst genommen”, erklärte Taylor schmunzelnd. “Das tun wir übrigens noch immer. Triffst du dich momentan mit jemandem, dem wir die Regeln beibringen müssen?”
Taylor betrachtete die bildschöne Jennifer Mackane als Schwester? Janice konnte ihr Glück kaum fassen.
“Nein, momentan nicht”, antwortete Jennifer. “Aber wenn, würde ich es dir bestimmt nicht sagen. In meinem Leben gibt es zur Zeit nur einen Mann, und mehr als ihn brauche ich nicht.”
Suchend schaute sie in die Runde. “Wo steckt er denn?”
“Da ist er”, half Taylor ihr. “Er reitet gerade auf Brandons Schultern und zwar genau hierher.”
Brandon und Andrea kamen auf sie zu. Auf Brandons Schultern saß ein etwa vierjähriger Junge, der Jennifers Augen-und Haarfarbe hatte.
“Hallo”, sagte Brandon.
“Hi, Joey”, begrüßte Taylor Jennifers Sohn. “Ich wette, von da oben kannst du alles sehen.”
“Kann ich”, sagte Joey. “Ich bin so hoch wie der Himmel, Onkel Taylor. Ich bin groß, groß, groß.”
“Und schwer, schwer, schwer”, meinte Brandon lachend und setzte den Jungen ab. “Womit fütterst du diesen Burschen, Jennifer?”
“Ich habe Hunger, Mommy”, jammerte Joey.
Brandon hob die Hände. “Ich gebe auf.”
“Ich bin vier”, sagte Joey zu Janice und hielt vier Finger hoch. “Ich war drei, aber dann hatte ich meine Geburtstagsparty und bin vier geworden. Vier ist besser als drei.”
“Das finde ich auch”, erwiderte Janice lächelnd.
Was für ein süßer kleiner Junge, dachte sie. Jennifer Mackane konnte stolz auf sich und ihren Sohn sein. Offenbar war sie eine allein erziehende Mutter, die ihr Kind über alles liebte. Es musste herrlich sein, morgens als Erstes in sein engelhaftes Gesicht zu schauen und ihn abends zu Bett zu bringen.
Du meine Güte, woher kam plötzlich diese mütterliche Sehnsucht? Sie hatte sich schon vor Jahren damit abgefunden, dass sie niemals Mutter werden würde.
“Spielst du Himmel und Hölle, Joey?” hörte sie sich fragen.
“Nein, nein”, wehrte er mit gerunzelter Stirn ab. “Das ist ein Spiel für Mädchen. Ich bin Raumschiffkapitän.”
“In dieser Woche”, meinte Jennifer lächelnd. “In der letzten Woche war er Feuerwehrmann. Komm schon, Joey, wir wollen Hallo zu Tante Martha sagen.”
“Okay.” Joey ergriff die Hand seiner Mutter und zog sie hinter sich her.
“Was für ein tolles Kind”, sagte Janice, und es gelang ihr nicht, den sehnsuchtsvollen Ton in ihrer Stimme zu unterdrücken.
“Ja, nicht wahr?” stimmte Andrea ihr zu.
“Möchtest du ein paar Kinder wie Joey?” fragte Brandon seine Frau lächelnd.
“Ja, möchte ich”, erwiderte Andrea. “Soll ich meine Bestellung aufgeben?”
“Schon notiert”, antwortete er.
“Jennifer hat noch immer niemanden, Brandon?” fragte Taylor.
“Nein.” Brandon schüttelte den Kopf. “Sie sagt, Joey ist alles, was sie braucht.” Er sah Janice an. “Jennifers Mann kam bei einem Unfall auf der Baustelle ums Leben, eine Woche vor Joeys Geburt.”
“Oh, wie schrecklich.”
“Ja, es war hart für sie”, fuhr Branden fort. “Seit Joeys Tod ist sie nicht mehr mit einem Mann ausgegangen.”
“Daran arbeiten wir”, warf Tante Charity ein. “Wo ist Ben heute?”
“Im Krankenhaus”, antwortete Brandon. “Es gibt da ein Baby, das darauf besteht, ausgerechnet während unseres Empfangs zur Welt zu kommen.”
“Wie unhöflich”, sagte Tante Charity. “Na ja, vielleicht taucht er ja noch auf.”
“Kommt Ben euch auch irgendwie … nachdenklicher als sonst vor?” fragte Taylor.
“Ja”, seufzte Tante Prudence. “Wir machen uns Sorgen um Ben. Ich glaube, er hat ein Problem.”
“Mm”, knurrte Taylor.
Eine Familie, dachte Janice. All
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