Der unwiderstehliche Mr Sinclair
Frau, Taylor Sinclair. Ich hätte nicht im Traum gedacht, dass ich mich mal so fühlen würde.”
Sie schliefen jede Nacht miteinander und tasteten ungeduldig nacheinander, als wäre es Tage und nicht Stunden her, dass sie zuletzt die herrliche Intimität geteilt hatten.
Morgens lag Taylor im Bett und sah zu, wie sie sich anzog, die sinnlichen Dessous aus ihrer Boutique unter dem weiten Kostüm verbarg und das prächtige Haar zu dem strengen Nackenknoten bändigte.
Wann immer sie ausgegangen waren, wie an dem Abend mit dem und Mary Alice, hatte Janice ihre Schönheit versteckt. Erst wenn sie wieder mit Taylor allein war, befreite sie das Haar und zog einen Bikini oder Shorts und Oberteil an.
Taylor fragte sie nie nach dem Grund und drängte sie auch nicht, sich in der Öffentlichkeit anders zu kleiden. Sie war Janice, und nur darauf kam es an.
Wenn seine tief sitzenden Ängste vor der Liebe ihn am Tag quälten, rief er Janice an, und allein der Klang ihrer Stimme vertrieb die Kälte, die ihn lahmte.
Wie sein Vater es beschrieben hatte, erwachte er nachts oft und berührte Janice, die friedlich neben ihm schlief.
Irgendwann würde er die Angst besiegen, da war er sicher.
Und irgendwann würde Janice ihm genug vertrauen, um ihm ihre Geschichte zu erzählen.
Der Einzug der Geschäfte in Hamilton House schritt rasch voran. Andrea und Brandon kamen nach Phoenix, damit Andrea mit Janice eine Werbekampagne für ihre Filiale in Prescott entwerfen konnte. Die beiden Frauen arbeiteten in der Boutique daran, während Brandon und Taylor Golf spielten.
An einem Abend gingen sie zusammen in ein kleines italienisches Restaurant.
Es war auf den Tag genau drei Wochen her, dass Janice und Taylor einander ihre Liebe gestanden hatten. Taylor hob sein Weinglas und prostete ihr stumm zu. Sie wusste, was er dachte, und stieß lächelnd mit ihm an.
Als die vier auf das Dessert warteten, gingen Janice und Andrea in den Waschraum.
“Okay”, sagte Brandon und sah Taylor an. “Auf dem Golfplatz habe ich mich zurückgehalten, kein Wort gesagt, keine Frage gestellt. Aber jetzt habe ich dich und Janice zusammen gesehen … Verdammt, Sinclair, du bist in die Frau verliebt und sie in dich.”
Taylor nickte. “Stimmt.”
“Stimmt?” Brandons Augen wurden groß. “Das ist alles? Du streitest es nicht ab? Oder sagst, ich hätte den Verstand verloren?”
“Nein.”
“Das gibts nicht.” Brandon grinste, wurde aber sofort wieder ernst. “Und wann willst du es tun? Wann wird der Märchenprinz die schlafende Schönheit wecken?”
“Was meinst du?” Stirnrunzelnd beugte Taylor sich vor.
“Komm schon, Kumpel. Janice ist eine wunderschöne Frau, aber sie versteckt es hinter ihrem unmöglichen Outfit. Ihr zwei seid verliebt, Mensch. Findest du nicht, dass sie sich endlich zu ihrem wahren Aussehen bekennen sollte?”
“Sie schlüpft aus ihrer Verkleidung, wenn wir allein sind, Branden”, erwiderte Taylor leise. “Sie ist noch schöner, als ich es mir je hätte vorstellen können. Sie ist absolut sensationell.”
Brandon verengte die Augen. “Warum ermutigst du sie nicht dazu, sich in der Öffentlichkeit so zu zeigen?”
Taylor zuckte mit der Schulter. “Das liegt allein bei ihr. Wir sprechen nie darüber.”
“Taylor, ich kann nicht glauben, dass du das wirklich tust.”
Brandon schüttelte den Kopf.
“Dass ich was tue?” fragte Taylor verwirrt.
“Hast du dir wirklich eingeredet, dass du Janices Auftreten in der Öffentlichkeit nur deshalb nicht ansprichst, weil du sie liebst und ihre Wünsche respektierst?”
“So ist es. Das brauche ich mir nicht einzureden.”
“Unsinn.” Brandon schlug mit der Handfläche auf den Tisch.
“Dir gefällt es so, weil es sicher ist. Im Moment wird kein Mann Janice zweimal ansehen. Sie ist praktisch unsichtbar. Du ermutigst sie nicht, sich anders zu zeigen, weil es dir zu gefährlich ist. Du willst nicht riskieren, dass sie einen anderen Mann näher kennen lernt.”
“Augenblick mal, Hamilton”, sagte Taylor nicht gerade leise.
Hastig sah er sich im Restaurant um und senkte die Stimme.
“Was du da andeutest, gefällt mir nicht.”
“Sinclair, ich glaube, du hast ganz einfach Angst, Janice zu verlieren. Also zeigst du dich in der Öffentlichkeit mit dem hässlichen Entlein und behältst den schönen Schwan für dich allein. Das hat sie nicht verdient.”
Bevor Taylor antworten konnte, nahmen Andrea und Janice wieder am Tisch Platz. Der Kellner erschien mit dem
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