Der unwiderstehliche Mr Sinclair
Kolibris von mir, falls du sie siehst.”
Taylor erhob sich, nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und sah ihr tief in die Augen.
“Janice, du weißt, dass ich dich liebe, nicht wahr?”
“Ja, ich glaube, du liebst mich, Taylor.” Sie legte die Stirn in Falten. “Ist etwas nicht in Ordnung? Du hast keinen Hunger, und jetzt wirkst du so ernst.”
” Ich… Na j a, ich muss viel aufholen, weil ich einen Tag freigenommen habe, um mit Brandon Golf zu spielen. Ich werde heute länger im Büro bleiben. Ich rufe dich an, aber wir werden uns heute Abend nicht sehen können.”
“Oh.” Janice lachte. “Ich bin versucht zu schmollen. Du hast mich in den letzten Wochen sehr verwöhnt, und ich werde dich vermissen.
“Weil ich ein so toller Typ bin, ein mustergültiger Partner”, sagte er mit einem scharfen Unterton.
“Taylor, was ist denn? Du bist ganz anders als sonst.”
Er küsste sie kurz und strich den Kragen ihrer viel zu weiten Kostümjacke glatt.
“Es gibt da nur etwas, das ich … nachholen muss. Und das werde ich.” Er nickte. “Ja, es ist höchste Zeit.”
“Ich verstehe nicht.”
“Geh zur Arbeit, meine schlafende Schönheit”, sagte er und rang sich ein beruhigendes Lächeln ab. “Ich rufe dich nachher an.”
Sie küssten sich wieder, diesmal länger und leidenschaftlicher, und Janice verließ das Haus. Taylor schlenderte auf die Terrasse, doch die Kolibris waren nirgends zu sehen.
“Zeit zum Aufwachen, meine schlafende Schönheit”, flüsterte er. “Das Problem ist nur, es gibt verdammt viele Prinzen auf dieser Welt. Bitte, Janice, verlass mich nicht für einen von ihnen.”
Am Samstagmorgen war Janice rastlos, unruhig und mit den Nerven am Ende.
Seit dem Frühstück am Donnerstag hatte sie Taylor nicht mehr gesehen. Er hatte mehrmals angerufen, aber immer nur kurz. Gestern hatte er erzählt, dass er abends mit einem auswärtigen Klienten essen gehen musste.
Er hatte versprochen, Janice heute Abend abzuholen und mit ihr zur Ausstellungseröffnung zu gehen.
Wie gehetzt ging sie im Haus umher und konnte weder still sitzen noch sich auf irgend etwas konzentrieren.
Mit Taylor stimmte etwas nicht, da war sie sicher. Er benahm sich so seltsam, so distanziert. Wenn er anrief, klang er angespannt und erschöpft, was ihre Besorgnis noch steigerte.
Zwischen ihnen beiden war etwas nicht in Ordnung.
“Oh, Taylor.” Sie presste die zitternden Finger an die Schläfen. “Was ist los?”
Am Anfang ihrer Beziehung hatte sie sich damit abgefunden, dass Taylor nicht für immer bleiben würde, dass sie ihn bald langweilen und er in die Welt zurückkehren würde, in die er gehörte.
Aber inzwischen wartete sie nicht mehr auf das unvermeidliche Lebewohl. Nein, nicht seit Taylor ihr seine Liebe gestanden hatte. Sie hatte begonnen, auf eine Zukunft, ein ganzes Leben mit ihm zu hoffen.
Aber jetzt? Was um Himmels willen war mit ihm los?
Janice ließ sich auf die Couch fallen und seufzte schwer.
Angewidert schüttelte sie den Kopf. Sie benahm sich wie ein junges Mädchen, das Angst vor der kleinsten Veränderung in der Beziehung zum geliebten Mann hatte.
Taylor war ein ganz normaler Mensch mit einem anstrengenden Beruf und einem Leben, in dem es mehr gab als nur Janice Jennings. Er hatte momentan viel zu tun, das war alles.
Sie musste ihre Unsicherheit, ihre Zweifel überwinden. Dass sie in diesen Dingen so unerfahren war, war nicht Taylors Schuld, und sie durfte ihn nicht dafür bestrafen.
“Hast du das jetzt verstanden, Janice?” fragte sie laut. “Reiß dich zusammen, sofort.”
Heute Abend würde sie Taylor sehen, und sie würden eine schöne Zeit zusammen verbringen. Alles war in Ordnung. Kein Grund zur Sorge.
Als ein Wagen in der Einfahrt hielt, sprang Janice auf und eilte ans Fenster. Es war ein privater Kurierdienst.
Kurz darauf ging ein Mann in Uniform durch den Garten. Er trug einen großen, flachen Karton, der mit einer riesigen silbernen Schleife verziert war.
“Du meine Güte”, entfuhr es ihr. Sie rannte fast zur Tür.
“Was kann das sein?”
Janice bestätigte dem Mann den Empfang, schloss die Haustür und trug den Karton zur Couch. Unter der Schleife steckte ein weißer Umschlag, der eine Karte mit Silberrand enthielt.
“Ich sehe dich heute Abend”, las sie laut. “Und ich freue mich sehr darauf. In Liebe, Taylor.”
Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen. Offenbar hatte Taylor sie genauso sehr vermisst wie sie ihn. Jetzt schickte er ihr sogar ein
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