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Der Unwillige Braeutigam

Der Unwillige Braeutigam

Titel: Der Unwillige Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach Penkridge gedrungen, weswegen sie es wusste. Sie hatte Mitgefühl empfunden mit dem Viscount, und sie hatte in den folgenden Monaten oft an ihn gedacht, sich gefragt, wie er mit seiner Trauer zurechtkam.
    „Nein, ich ziehe es vor, mit den Händen zu arbeiten.“
    Sie schaute ihn forschend an, suchte nach einem Anzeichen, dass er sich über sie lustig machte, fand aber nichts.
    „Ich mache Sachen aus Holz, ich schnitze“, führte er rasch aus.
    Das faszinierte sie. Ein Mann mit geschickten Händen – auch auf einem anderen Gebiet, wie es schien.
     
    Miss Smith war gut. Sehr gut sogar. Wenn ihre Schwester auch nur über die Hälfte ihrer … Reize verfügt hatte, dann war es kein Wunder, dass sein Bruder so vernarrt in sie gewesen war. Aber mit der Einsicht kam die Fähigkeit, sich gegen den Bann – oder was auch immer sie über ihn zu werfen hoffte – zu wappnen. Ihr Interesse an ihm war schwerlich aufrichtig. Sie spielte eine Rolle, so wie man es ihr zweifelsfrei aufgetragen hatte.
    Und warum er ihr überhaupt von dem Hobby erzählt hatte, das er als Junge begonnen hatte, wusste er nicht. Nur wenige seiner Freunde wussten von seiner Liebe zu Schnitzereien.
    „Was für Gegenstände schnitzen Sie?“
    Sie war besser als gut; sie könnte mit ihrem eigenen Stück in Drury Lane auftreten. Für den Moment, bis er entschieden hatte, was er mit ihr anfangen wollte, würde er ihr nachgeben.
    „Tiere. Manchmal auch Menschen, wenn ich sie interessant genug finde.“
    Darüber lächelte sie, und ein kleines Grübchen erschien neben ihrem Mundwinkel. Müßig fragte er sich, wie es wohl wäre, sie dort zu küssen, ihre zarte Haut mit der Zunge zu kosten. Er spürte, wie er hart wurde, was ihn mehr als ein bisschen störte.
    „Was für Holz verwenden Sie?“
    „Lindenholz.“
    „Warum Linde?“
    Da sie eine so hervorragende Vorstellung gab, würde er noch ein wenig mitspielen. „Weil es ein weiches Holz ist, das sich leicht bearbeiten lässt und das kaum fasert.“
    Sie schien mit der Information zufrieden, als müsse sie etwas Wichtiges verarbeiten. „Und sind Sie gut?“
    Die leichte Brise erfasste ihr Hutband, hob es über die Krempe an. Sie schob es mit einer behandschuhten Hand zur Seite.
    „Haben Sie den David von Michelangelo gesehen?“, fragte er.
    „Ich habe Bilder davon in einem Buch gesehen.“ Sie wirkte nun angemessen beeindruckt.
    „Nun, ich bin nicht so gut.“
    Als sie ein glockenhelles Lachen ausstieß, stellte Derek fest, wie sehr er den Laut hatte hören wollen. Er liebte die leichte Heiserkeit ihrer Stimme, die Art und Weise, wie ihre Augen tanzten und ihre Schultern bebten. Und ihr Lächeln … es fesselte ihn.
    „Ich würde liebend gerne einmal Ihre Arbeit sehen.“ Sie nahm das verirrte Hutband und hielt es fest, damit es ihr nicht dauernd ins Gesicht wehte, als sie zu ihm aufschaute.
    Er blieb kurz stehen und führte sie ein paar Schritte unter eine Rosskastanie, deren knorriger Stamm dicker war als die Hinterräder an seiner Barutsche. „Darf ich Ihnen damit rasch helfen?“, erkundigte er sich und deutete auf das Band.
    Sie dachte über die Frage einen Augenblick zu lange nach. Er nahm ihr das Band aus den erstarrten Fingern und begann es zu einer Schleife zu binden. Als er fertig war, legte sie den Kopf in den Nacken, betrachtete ihn aus weit aufgerissenen Augen.
    Ihr Mund wirkte voll und rosig und wie zum Küssen geschaffen. Alles in ihm drängte ihn, es einfach zu tun.
    Kurz flackerte in ihren Augen Panik auf, als er sich vorbeugte. Rasch senkte sie den Kopf und machte zwei Schritte rückwärts.
    „Danke“, sagte sie mit atemloser Stimme und heißem Gesicht – was nicht von der Hitze des Tages herrührte. Es gefiel ihm, dass er das bei ihr anrichten konnte.
    „Sie wollen, dass ich Sie küsse“, erklärte er, tat gar nicht erst so, als sei das nicht seine Absicht gewesen.
    Die Farbe in ihrem Gesicht vertiefte sich, breitete sich über ihr Schlüsselbein aus und die Haut, die ihr rechteckiger Ausschnitt freiließ. „Ich denke nicht, dass es eine gute Idee wäre. Wir befinden uns schließlich in einem öffentlichen Park.“
    Derek blickte sich kurz um. „Niemand ist hier.“
    Sie barg die Hände in den Falten ihrer Röcke, und er sah, dass ihre Finger rastlos über die eisblaue Seide strichen.
    „Was macht Ihnen mehr Angst, Miss Smith, dass ich nicht aufhöre oder dass Sie gar nicht wollen, dass ich es tue?“
    Ihr Kopf ruckte auf, und er sah die Wahrheit in ihren großen

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