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Der Unwillige Braeutigam

Der Unwillige Braeutigam

Titel: Der Unwillige Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
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flüchtige Kenntnisse der italienischen Sprache bewiesen hatte. Er hatte mit ihr auf drei Bällen getanzt, und wie sie es zu erwarten begonnen hatte, nur wenige Männer konnten es ihm auf dem Tanzparkett gleichtun.
    Gestern hatte er ihr, wie versprochen, gezeigt, wie man Krocket spielte. Seine Art und Weise, es ihr beizubringen, hatte auf ihren Willen, ihm zu widerstehen, eine verheerende Wirkung gehabt; seine Brust hatte sich leicht gegen ihren Rücken gedrückt, und seine Hände hatte er über ihre gelegt, während er ihr demonstriert hatte, wie man den Schläger schwingen musste. Sein Körper war groß und muskulös. Und überall hart.
    Wären Missy, Charlotte und Catherine nicht anwesend gewesen, war sie sich sicher, er hätte sie geküsst. Und sie hätte den Kuss zweifellos erwidert. Es war ein glücklicher Umstand, dass jemand anwesend war, der über Anstand und Sitte wachte.
    Heute nahmen sie den Nachmittagstee im Empfangssalon in Laurel House, etwas, das sie nie zuvor getan hatte. Aber der Viscount war den größten Teil des Tages beschäftigt gewesen und hatte nur eine Stunde Zeit, um sie zu besuchen, da er am Abend auch schon etwas vorhatte. Er würde sie nicht zu Lady Summervilles Dinnergesellschaft begleiten können.
    Lord Creswell bediente sich von dem duftigen französischen Gebäck auf dem Servierteller.
    „Sie scheinen sehr von Miss Foxworth eingenommen. Ich glaube, Sie haben mit ihr auf jedem Ball getanzt, an dem wir teilgenommen haben.“ Nachdem die Worte ihren Mund verlassen hatten, wünschte sich Elizabeth verzweifelt, sie könnte sie zurücknehmen und anders formulieren, damit sie nicht wie eine eifersüchtige zänkische Hexe klang.
    Der Viscount betrachtete sie mit unergründlicher Miene, während er weiter sein Kirschtörtchen verzehrte.
    Um das entstehende Schweigen zu überbrücken, trank Elizabeth hastig einen Schluck Tee, verbrannte sich dabei nahezu die Zunge. Sie stellte die Teetasse wieder auf die Untertasse, begleitet von einem klappernden Geräusch.
    „Ich mag Miss Foxworth sehr gerne“, räumte er ein. „Und ich schätze auch Lady Gertrude und Miss Roxwell, mit denen beiden ich ebenfalls tanze, wenn sie die gleichen Bälle wie ich besuchen.“
    „Ich wollte nicht andeuten …“
    „Miss Smith, ich bin sicher, Sie sind Ihr ganzes Leben lang schön gewesen. Die meisten anderen Frauen jedoch sind nicht mit Ihrer Schönheit gesegnet, und daher werden sie leider zu oft übersehen oder ignoriert. Ich habe das Glück, mich in einer Position zu befinden, die es mir erlaubt, zu helfen, wo ich kann. Es geschieht häufig genug, wenn ich mit meinen lieben Bekannten tanze, dass andere Männer meinem Beispiel folgen. Jede Frau sollte sich auf einem Ball über eine volle Tanzkarte freuen dürfen, meinen Sie nicht?“
    Elizabeth nickte stumm, denn es gab keine Worte, die angemessen zum Ausdruck bringen konnten, was sie in diesem Moment fühlte.
    Die letzten paar Wochen hatte sie am Rande des Verliebtseins gestanden, aber was sie gerade vom Viscount gehört hatte, gab ihr den letzten Schubs in die vorgezeichnete Richtung.
     
    Derek hatte eine erkleckliche Summe für die Information bezahlt, die er nun erhalten hatte: Daten, Namen und Orte. Er konnte diese Sache mit Miss Smith auf der Stelle beenden, heute noch, wenn er wollte. Die Ehe, zu der er – ihren Plänen nach – gezwungen werden sollte, würde nicht zustande kommen. Diese Tatsache hätte ihn freuen müssen.
    Zu seiner Schande musste er feststellen, sie tat das nicht.
    Und daran gab er ihr die Schuld. Wenn sie nicht versucht hätte, in die Fußstapfen ihrer Schwester zu treten, wäre sie vielleicht diejenige, mit der er sich vorstellen konnte, den Rest seines Lebens zu verbringen. Die Frau, von der er sich vorstellen konnte, dass sie seine Kinder zur Welt brachte. Die Frau, die er hätte lieben können. Aber sie würde keine dieser Rollen ausfüllen, weil sie war, wer sie war.
    Man sollte meinen, dass ihr hinterhältiges Verhalten verhindern würde, dass er sie weiter begehrte. Wieder, zu seiner Schande, war das nicht der Fall. Und das ärgerte ihn mehr als ihre Falschheit – diese Macht, die sie über ihn hatte. Nun, heute plante er diese Macht zu brechen, ein für alle Mal.
    Wie am vorherigen Tag hatte Miss Smith Charlotte Rutherford und einen von deren hingerissenen Verehrern, Baron Lawrence Stanfield als Begleiter auf ihrem täglichen Ausflug gewonnen. Heute besuchten sie das Britische Museum. Zu viert standen sie am Eingang des

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