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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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hektisch von der Dienstmarke zu Deckers Gesicht, dann wieder zurück zur Dienstmarke. »Ich... ich möchte...«
    »Lassen Sie uns doch hineingehen. Es muss ja nicht gleich die ganze Nachbarschaft mithören.« Decker versuchte, sie am Ellbogen ins Haus zu schieben, aber sie widersetzte sich.
    »Sie werden wiederkommen müssen, wenn mein Mann zu Hause ist.«
    »Sie bieten einer wegen Mordes gesuchten Verdächtigen Unterschlupf«, erwiderte Decker. »Ich glaube nicht, dass ich noch einmal wiederkommen muss.«
    Die Frau war erneut wie vor den Kopf geschlagen. »Wegen... wegen... nein, nein, nein. Da liegen Sie völlig falsch.«
    »Lassen Sie uns hineingehen, dann können Erin und Sie mir alles erklären.«
    Bei der Erwähnung des Namens ihrer Nichte zuckte die Frau zusammen. »Verdammter Mist! Warum passieren mir immer wieder solche Sachen?«
    »Lassen Sie uns hineingehen.«
    »Woher soll ich wissen, ob Ihre Marke überhaupt echt ist und Sie mich nicht überfallen, sobald wir im Haus sind?«
    »Weil ich Sie sonst schon längst überfallen hätte.« Decker machte einen Schritt zur Seite, spazierte an ihr vorbei zur Haustür und drückte sie auf. Als er das Haus betrat, versanken seine Füße in einem hochflorigen grauen Teppich, und sein Blick wanderte automatisch zu der Glaswand vor seiner Nase.
    Der Ausblick war atemberaubend - ein sensationelles Panorama aus funkelnden, vielfarbigen Lichtern. Darunter lagen lang gestreckte, tiefschwarze Flächen, vermutlich Waldgebiete, die man nur am Tag erkennen konnte. Der Raum war mit Möbeln ausgestattet, die vor fünfzehn, zwanzig Jahren modern gewesen waren: Ledersofas und Sessel mit geflochtenen Lehnen, viel Chrom und Glas. Auf einer Seite des Raums befand sich eine Bar aus Granit, während ein Granitkamin die gegenüberliegende Wand dominierte. Auf dem Kaminsims stand ein riesiges, ungerahmtes Gemälde, das ein im Sprung begriffenes Tier zeigte - vielleicht ein Hirsch, vielleicht ein Puma, vielleicht aber auch ein matisseartiger Tänzer.
    »Wo ist sie?«, fragte Decker.
    »Ich möchte meinen Anwalt anrufen.«
    »Das steht Ihnen natürlich frei. Aber es könnte die ganze Sache für Sie schwieriger machen. Denn wenn Sie Ihren Anwalt einschalten, muss ich ganz offiziell vorgehen... und beispielsweise jemanden verhaften. Aber, bitte, lassen Sie sich nicht aufhalten.« Die Frau klopfte unruhig mit dem Fuß auf. »Ich will wenigstens meinen Mann anrufen.«
    »Bitte. Tun Sie das.« Decker warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich habe allerdings nicht viel Zeit. Wenn ich die Befragung nicht hier durchführen kann, muss ich Erin mit aufs Revier nehmen. Zum Revier, in dem ich arbeite... im Valley.« Sein Blick wanderte wieder zur Aussicht. »Sie können ja auch mitkommen, wenn Sie wollen.«
    »Dann lassen Sie mich wenigstens meine Schwester anrufen.« Pause. »Das würde die Sache allerdings verkomplizieren.«
    »Sie kennen Ihre Schwester am besten.«
    »Meine Schwester ist nicht das Problem, es ist ihr Mann. Wenn der noch faschistischer wäre, könnte er ein Nazi sein. Und das ist wirklich eine Leistung für ihn als Jude.« Sie rollte mit den Augen. »Nicht dass ich was gegen Juden hätte. Er ist nur einfach ein Arschloch.«
    »Davon gibt es in fast jeder Familie eins. Ich möchte jetzt wirklich gern mit Erin sprechen.«
    »Ich wusste, dass das keine gute Idee war, sie aufzunehmen. Sie wirkte so... so verängstigt.«
    »Natürlich ist sie das. Deshalb will ich ja mit ihr reden.«
    Sie rang die Hände. »Ich weiß wirklich nicht...«
    Sie sprach mehr mit sich selbst als mit Decker. Schließlich sagte Decker: »Während Sie sich entscheiden, werde ich mich ein wenig umsehen.« Er wandte sich ab und marschierte durch einen langen Flur, der mit dem gleichen hochflorigen Teppichboden ausgelegt war - so weich, dass man fast das Gefühl hatte, durch Schlamm zu waten.
    Die Frau lief hinter ihm her. »Sie können hier doch nicht einfach... Gottverdammich! Justin, mach sofort diese verdammte Musik aus!«
    Als keine Reaktion erfolgte und die Musik weiterhin durch das Haus dröhnte, erklärte sie Decker: »Sie bleiben, wo Sie sind. Ich werde nicht zulassen, dass die Polizei mich oder Erin oder sonst irgend jemanden schikaniert. Das arme Kind hat schon genug durchgemacht.«
    Decker ging zurück ins Wohnzimmer, weg von dem ohrenbetäubenden Lärm. »Dann erzählen Sie mir davon.«
    Die Frau presste die Lippen zusammen.
    »Mrs. Frammel, mein Besuch ist wahrscheinlich das Beste, was Ihrer Familie

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