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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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davonkommen.«
    »Da stimme ich Ihnen zu«, sagte Decker.
    »So etwas brauchen wir in unserer Gemeinde auch.« Rina wandte sich ihren neuen Freundinnen zu. »Es liegt nicht daran, dass wir so provinziell sind - obwohl das auch dazu beiträgt -, sondern daran, dass wir alle Hände voll zu tun haben, unsere Gemeinde aufzubauen. Wir haben nicht einmal genug Zeit und Geld, um unsere Gottesdienste zu organisieren. Aber das wird sich bald ändern. Wir müssen uns einfach noch mehr engagieren.«
    »Das hier hat mir die Augen geöffnet«, meinte Letitia. Ihr Lächeln erinnerte an das eines Pferdes. »Ich dachte immer, die Juden hätten alle große Synagogen.«
    »Bei manchen ist das auch so«, erwiderte Rina. »Aber bei uns eben nicht. Wir können von Glück sagen, wenn es für die Miete reicht.«
    »Tja, ich glaube, da haben meine eigenen Vorurteile mir einen Streich gespielt«, sagte Letitia. »Ich sollte besser wieder an die Arbeit gehen. Mich auf meine Stärken konzentrieren.«
    »Wie wär's mit einem Kaffee?«, fragte Rina. »Ich könnte jetzt einen gebrauchen.« Decker war froh, Rina so aufgekratzt und voller Tatendrang zu sehen. Es half ihr, den Schmerz über die Ursache ihrer Anwesenheit zu verdrängen. »Brauchst du wirklich noch mehr Koffein, so wie du hier herumtanzt?«, fragte er sie.
    »Ich tanze nicht, ich bewege mich zielgerichtet«, erklärte Rina.
    »Es sieht nur so aus, als ob sie tanzt, weil sie so graziös ist«, meinte Bernadette. »Natürlich«, sagte Decker. »Ganz wie Sie meinen, Ma'am.«
    »Moishe, wir brauchen frischen Kaffee!«, rief Rina laut.
    Moishe Miller - ein Bär von einem Mann - stand vor ein paar Klapptischen, auf denen sich zerrissene Blätter und besudelte Bücher türmten. Im Augenblick war der bärtige Zahnarzt gerade dabei, in mühevoller Kleinarbeit zerrissene Seiten aus Gebetbüchern zusammenzufügen. »Richtigen oder koffeinfreien?«Die Frauen warfen einen Blick auf die noch zu erledigende Arbeit und sahen einander dann an. »Nicht den kastrierten«, antwortete Rina. Dann sagte sie zu Decker: »Bist du zum Helfen gekommen? Wir haben alle Bücherregale auseinander genommen. Und jetzt brauchen wir jemanden, der sie anstreicht und wieder aufstellt.«
    »Ja, ich bin zum Helfen gekommen. Jacob bringt gleich ein paar alte Sachen vorbei. Ich muss nur noch eine Kleinigkeit erledigen.«
    »Es ist immer gut, jemanden dabeizuhaben, der weiß, was er tut. Das mit dem Anstreichen ist gar nicht so leicht, wie es aussieht - man kann nicht einfach nur Farbe an die Wand klatschen.«
    »Das hast du also auch schon gemerkt.«
    »Man braucht tatsächlich etwas Übung.«
    »Heißt das, dass du mich jetzt noch mehr schätzt?«
    »Ich habe deine handwerklichen Fähigkeiten schon immer bewundert. Du arbeitest nur nicht schnell genug.«
    »Aber ich liefere gute Ergebnisse. Und ich bin billig. Du kriegst das, wofür du bezahlt hast.«
    Rina nickte und warf dann den Frauen ein Lächeln zu. Aber ihre Miene war angespannt.
    Bernadette spürte die Spannung. »Tja, es war sehr nett, Sie kennen zu lernen... Lieutenant.«
    »Peter reicht völlig«, meinte Decker.
    »Also, Peter.« Bernadette schüttelte ihm noch einmal die Hand, nickte dann Letitia zu, und die beiden Frauen gingen wieder an die Arbeit. Rina nutzte den Moment, um Peter beiseite zu nehmen. Sie sagte: »Yonkie hat angerufen...«
    »Ich kann dazu nichts sagen«, unterbrach Peter sie. »Der Beschuldigte ist minderjährig.«
    »Der Beschuldigte ist ein Junge namens Ernesto Golding«, flüsterte Rina. »Du brauchst es mir nicht zu sagen; ich weiß es von Yonkie .«
    »Kennst du den Jungen?«, fragte Decker. »Yonkie hat mir von ihm erzählt. Es müssen noch andere daran beteiligt gewesen sein. Das hier war nicht die Tat eines Einzelnen.«
    Decker zuckte die Achseln.
    »Sag schon - ja oder nein? Gibt es noch jemand anderen?«
    »Kein Kommentar.«
    »Jetzt klingst du wie ein Politiker.«
    »Wenn du mich wütend machen willst - ich bin schon schlimmer beleidigt worden.« Rina wurde ungeduldig. »Das hier ist auch deine schul, Peter.«
    »Ich bin mir der Tatsache nur allzu sehr bewusst, Rina.« Dann fügte er hinzu: »Und bitte sag mir nicht, du hast Goldings Namen gegenüber anderen erwähnt.«
    »Hältst du mich wirklich für so dumm?«
    Jetzt starrte sie ihn wütend an. »Haben wir nicht genug anderes um die Ohren, dass wir uns auch noch streiten müssen?«, fragte Decker schließlich.
    »Das ist kein Streit«, stellte Rina fest.
    »Nicht?«
    »Nein. Das

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